Welche Kündigungsfrist ist erlaubt?
Enthält Dein Arbeitsvertrag keine Regelung oder verweist er auf das Gesetz, gilt die gesetzliche Kündigungsfrist. Sie beträgt vier Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats (§ 622 Abs. 1 BGB).
Können gesetzlich geregelte Kündigungsfristen einzelvertraglich geändert werden?
Einzelvertraglich sind die gesetzlich geregelten Kündigungsfristen zu Lasten des Arbeitnehmers grundsätzlich nicht verkürzbar, verlängerte Kündigungsfristen hingegen nach § 622 Abs. 5 Satz 2 BGB grundsätzlich zulässig. Die längere Kündigungsfrist ist dann die gesetzliche.
Können längere Kündigungsfristen vereinbart werden?
Im Arbeitsvertrag kann aber vereinbart werden, dass sich auch der Arbeitnehmer an dieser längeren Fristen halten muss (§ 622 Abs. 6 BGB). In einem Tarifvertrag dürfen die Tarifpartner sowohl von der Grundkündigungsfrist als auch von den verlängerten Kündigungsfristen abweichen (§ 622 Abs. 4 Satz 1 BGB).
Was bedeutet Kündigungsfrist von 3 Monaten?
Für 24-Monatsverträge liegt eine übliche Kündigungsfrist beispielsweise bei drei Monaten. Das heißt: Spätestens drei Monate vor Ende der Laufzeit bzw. der Folgelaufzeit muss dem Anbieter Ihre Kündigung vorliegen, sonst verlängert sich die Laufzeit des Vertrags, meist um bis zu zwölf weitere Monate.
Wann gilt verlängerte Kündigungsfrist auch für Arbeitnehmer?
Ist der Arbeitnehmer dem Betrieb bereits länger als zwei Jahre zugehörig, verlängert sich die Kündigungsfrist mit der Zeit. Sie kann jedoch längstens sieben Monate betragen, nämlich bei einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 20 Jahren.
Wie lange Kündigungsfrist Nach 9 Jahren Betriebszugehörigkeit?
Kündigungsfristen nach Jahren
| Kündigungsfrist unter 2 Jahren | 4 Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats |
|---|---|
| Kündigungsfrist nach 8 Jahren | 3 Monate zum Ende eines Kalendermonats |
| Kündigungsfrist nach 9 Jahren | 3 Monate zum Ende eines Kalendermonats |
| Kündigungsfrist nach 10 Jahren | 4 Monate zum Ende eines Kalendermonats |
Ist eine längere Kündigungsfrist für den Arbeitnehmer rechtsgültig?
Wird in einem Arbeitsvertrag eine längere Kündigungsfrist als die gesetzliche vereinbart, ist diese rechtsgültig. Es gibt jedoch die Ausnahme, dass die Kündigungsfrist für den Arbeitgeber nicht kürzer sein darf als für den Arbeitnehmer.
Ist eine kürzere Kündigungsfrist erlaubt?
Eine Verkürzung der Kündigungsfrist ist nicht erlaubt. Wenn es sich bei dem Arbeitsverhältnis um eine vorübergehende Aushilfstätigkeit handelt, kann im Vertrag eine kürzere Kündigungsfrist als die gesetzliche festgehalten werden.
Warum entfällt die Kündigungsfrist?
Die Kündigungsfrist entfällt, wenn der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer außerordentlich kündigt. Dafür braucht es aber stets einen wichtigen Grund, z. B., wenn die Zusammenarbeit nicht länger zumutbar ist, auch nicht bis zum Ablauf der Kündigungsfrist.
Was sind die Daten für die Kündigungsfrist?
Für die Berechnung der Kündigungsfrist sind zwei Daten ausschlaggebend. Das Datum im Kündigungsschreiben (Beispiel: „hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag ordentlich und fristgerecht zum TT.MM.JJJJ.“) und – wie oben angesprochen – der Zugang des Kündigungsschreibens.