Wie läuft ein sorgerechtsverfahren ab?
Jede Partei setzt sich auf eine Seite und Verfahrensbeistand und Jugendamt nehmen meist im „Zuschauerbereich“ Platz. Dann beginnt die Verhandlung und der Richter oder die Richterin diktiert in sein Diktiergerät wer alles da ist. Hier darf man sich dazu äußern, obwohl der Richter alles schon schriftlich hat.
Wie läuft ein Umgangsverfahren ab?
Der Verfahrensbeistand führt im Vorfeld sowohl mit dem Kind als auch mit jedem Elternteil ein Gespräch. Ein Termin zur mündlichen Verhandlung soll aufgrund des in § 155 FamFG normierten Vorrang- und Beschleunigungsgebots innerhalb von einem Monat nach Beginn des Verfahrens stattfinden.
Was passiert bei einer Anhörung beim Familiengericht?
In einer mündlichen Verhandlung spricht der Richter sowohl mit den Eltern als auch mit dem Kind (Anhörung des Kindes) und befragt das zuständige Jugendamt. Oft besucht der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin die Eltern auch zu Hause, um sich einen Eindruck von der Lebenssituation der Eltern und des Kindes zu machen.
Wann bekommt man das Alleinigesorgerecht?
Ist es der Wunsch der Eltern oder das Kindeswohl gefährdet, kann ein Familiengericht einem Elternteil das alleinige Sorgerecht übertragen. Triftige Gründe sind u. a. die Vernachlässigung des Kindes, Drogenkonsum oder schwere Erziehungsfehler. Diesem Antrag sind Beweise für die Gefährdung des Kindeswohl beizufügen.
Wie lange ist das örtlich zuständige Familiengericht ausgelastet?
Je nachdem, wie das örtlich zuständige Familiengericht ausgelastet ist, sollten Sie mit einer Verfahrensdauer von ca. sechs Monaten rechnen, gerechnet ab dem Zeitpunkt, zu dem Ihr Rechtsanwalt den Scheidungsantrag bei Gericht eingereicht hat. Wie erfahre ich vom Scheidungstermin?
Kann der Richter am Familiengericht die Scheidung aussprechen?
Nur der Richter am Familiengericht kann die Scheidung aussprechen. Nicht der Standesbeamte. Er bekundet lediglich Ihre Heirat. Sind die Voraussetzungen erfüllt, terminiert das Familiengericht Ihren Scheidungstermin. Sie müssen persönlich erscheinen und treffen vielleicht ein allerletztes Mal mit Ihrem Nochehepartner zusammen.
Was ist das Recht auf Umgang im Familienrecht?
Das Recht auf Umgang beschreibt im Familienrecht den Anspruch von Eltern und Kindern, miteinander einen regelmäßigen Kontakt zu pflegen und beispielsweise bei Besuchen Zeit miteinander zu verbringen. Ziel ist immer der Aufbau einer eigenständigen, vom anderen Elternteil unabhängigen Beziehung.
Wie regelt das Gericht das Umgangsrecht der Kindeswille?
Ebenso kann das Gericht die Art und Weise näher regeln und so etwa bestimmen, dass Kind und Vater oder Mutter sich auf neutralem Boden begegnen oder in der ersten Zeit nur wenige Stunden miteinander verbringen. Denn im Umgangsrecht kann der Kindeswille sich auch ändern. Umgangsrecht: Findet der Kindeswille Beachtung?