Was gilt bei freiheitsentziehenden Maßnahmen bei Kindern?
Seit dem 1. Oktober 2017 wurde erstmals mit der Novellierung des § 1631 b (BGB)1 definiert, dass freiheitsentziehende Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen wie Time-out, Fixierungen, Festhalten und sedierende Medikation unter bestimmten Voraussetzungen einer richterlichen Genehmigung bedürfen.
Wie lange darf ein Kind fixiert werden?
Das Familiengericht genehmigt die Maßnahme, wenn sie zum Wohl des Kindes, insbesondere zur Ab- wendung einer erheblichen Selbst- oder Fremdgefährdung, erforderlich ist. Die Höchstdauer der FEM beträgt in der Regel sechs Monate.
Was versteht man unter freiheitsentziehende Maßnahmen?
Jeder Mensch hat das Recht, sich frei zu bewegen. Mit freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM) wird diese Freiheit eingeschränkt. Daher stellen sie eine besondere Form der Gewalt dar. Besonders betroffen sind Menschen mit Demenz, etwa wenn sie viel umherlaufen, Gefahren nicht einschätzen können oder aggressiv sind.
In welchen Fällen braucht eine FEM nicht richterlich genehmigt zu werden?
Betreuungsgericht muss der FEM zustimmen Wenn der Bewohner sich nicht mehr fortbewegen kann oder er freiwillig der Maßnahme zustimmt, liegt keine FEM vor, denn es kann niemand seiner Freiheit beraubt werden, wenn er sie nicht mehr ausüben kann oder auf sie verzichtet.
Was zählt alles unter kindeswohlgefährdung?
Das Kindeswohl ist also als gefährdet anzusehen, wenn Straftaten an einem Kind begangen werden. Zu nennen sind hier Tötungsversuche, erhebliche körperliche Misshandlungen, seelische Misshandlungen sowie massive körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern.
Ist ein Pflegeoverall eine freiheitsentziehende Maßnahme?
der Pflegeoverall entzieht keine Möglichkeit der (Fort)bewegung und ist keine freiheitsentziehende Massnahme, eine gerichtliche Genehmigung dafür ist also nicht nötig.
Was ist ein Antrag an das Familiengericht?
Antrag an das Familiengericht. Ein Verfahren vor dem Familiengericht wird nur auf Antrag eröffnet. Das bedeutet, dass jemand einen Schriftsatz an das zuständige Amtsgericht schickt oder von einem Anwalt schicken lässt, dem zu entnehmen ist, was beantragt wird und mit welcher Begründung. Zumeist ist dies entweder ein Elternteil oder das Jugendamt.
Wann wird das Verfahren vor dem Familiengericht eröffnet?
Verfahren vor dem Familiengericht. Zunächst wird der begehrte Antrag an das zuständige Amtsgericht per Post geschickt. Dort wird das entsprechende Verfahren eröffnet, ein Aktenzeichen vergeben und alle übrigen Beteiligten werden informiert und in der Regel um Stellungnahme innerhalb einer gewissen Frist, meist vierzehn Tage, gebeten.
Wie ist das Familiengericht zuständig?
Familiengericht. Das Familiengericht ist ausschließlich für familienrechtliche Problem zuständig. Bei der Entscheidungsfindung ist in der Regel ein Einzelrichter zuständig und keine weiteren Schöffen. Eine Anwaltspflicht besteht in der ersten Instanz nicht, allerdings ist es ratsam sich von einem Anwalt vertreten zu lassen.
Was ist ein Verfahrensbeistand vor dem Familiengericht?
In den Verfahren vor dem Familiengericht, bei denen ein Kind vom Gericht angehört wird, wird in der Regel ein Verfahrensbeistand eingeschaltet. Ein Verfahrensbeistand wird umgangssprachlich als „Anwalt des Kindes“ bezeichnet und wird vom Gericht bestellt, um die Interessen des Kindes zu vertreten.