Warum verdienen Behinderte keinen Mindestlohn?
Sie sind keine Arbeitnehmer. Das Mindestlohngesetz gilt für sie nicht. In Werkstätten beschäftigte behinderte Menschen erhalten wegen ihrer dauerhaften vollen Erwerbsminderung zur Sicherstellung ihres Lebensunterhalts Leistungen der Grundsicherung oder eine Rente wegen voller Erwerbsminderung.
Warum verdient man in der Behindertenwerkstatt so wenig?
Im Berufsleben stehende Menschen mit Behinderung verdienen im Durchschnitt ein Drittel weniger als nicht behinderte Arbeitnehmer. Nicht, weil sie weniger arbeiten, sondern weil Menschen mit Handicap häufig einer Tätigkeit nachgehen, die eine geringere Qualifikation erfordert.
Wie soll der Mindestlohn für das Jahr 2021 steigen?
Für das Jahr 2021 sind zwei Erhöhungen zum 1.1.2021 und 1.7.2021 vorgesehen. So soll der derzeit geltende Mindestlohn von 9,35 Euro je Stunde ab 1.1.2021 auf 9,50 Euro (+ 0,15 Euro) steigen und 1.7.2021 auf 9,60 Euro (+ 0,10 Euro) steigen.
Wann wird der Mindestlohn angehoben?
Im Juni 2020 hat die Mindestlohnkommission ihre Empfehlung für die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns in den Jahren 2021 und 2022 abgegeben. Da die Bundesregierung der Empfehlung gefolgt ist, wird der Mindestlohn in vier Stufen auf 10,45 Euro (zum 1. Juli 2022) angehoben.
Wie hoch ist der Stundenlohn im zweiten Halbjahr 2021?
Dieser Stundenlohn liegt 2,04 Euro oberhalb des Mindestlohns (9,50 Euro), der zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 30. Juni 2021 galt. Er liegt 1,94 Euro oberhalb des Mindestlohns von 9,60 Euro, welcher im zweiten Halbjahr 2021 maßgebend ist.
Wie hoch ist der Mindestlohn für abhängig Beschäftigte?
Ab dem 1. Januar 2021 steht grundsätzlich allen abhängig Beschäftigten ein Anspruch auf eine Vergütung von wenigstens 9,50 Euro brutto je Arbeitsstunde zu. Im zweiten Halbjahr 2021 wird dieser Betrag auf 9,60 Euro erhöht. Dies ist der gesetzlich festgelegte Mindestlohn.