Warum hat man ein Gewissen?
Das Gewissen wird im Allgemeinen als eine besondere Instanz im menschlichen Bewusstsein angesehen, die bestimmt, wie man urteilen soll und die anzeigt, ob eine Handlungsweise mit demjenigen übereinstimmt bzw. nicht übereinstimmt, was ein Mensch als für sich richtig und stimmig ansieht.
Was ist das Gewissen theologischer Sicht?
Das Gewissen gebietet das Gute zu tun, es beurteilt mit Hilfe der Vernunft, was sittlich gut oder schlecht ist und bezeugt die Wahrheit auf Gott. Der Mensch ist klug, wenn er sich gemäß diesem Urteil entscheidet, da er somit die Stimme Gottes vernehmen kann.
Wie kann ein schlechtes Gewissen entstehen?
Ein schlechtes Gewissen kann schon wegen Kleinigkeiten entstehen, oft verschwindet es wieder von selbst. Rutscht im Streit mit einem nahestehenden Menschen etwas verletzendes heraus, kann das schlechte Gewissen schon mal länger dauern. Es sagt uns: “Du hast etwas falsch gemacht und dafür sollst du dich schlecht fühlen.”.
Was beruft sich damit auf die Freiheit des Gewissens?
Luther beruft sich damit auf die Freiheit des Gewissens. Das ist an sich nichts radikal Neues gewesen; seit Thomas von Aquin wurde das Gewissen als die Instanz im Menschen verstanden, dem unbedingt zu folgen ist, selbst wenn es irrt.
Kann man schlechte Gewissen beiseite stellen?
Manchmal hilft es auch, das schlechte Gewissen beiseite zu stellen, wenn man Schwierigkeiten hat, es richtig einzuordnen. Ist es unangebracht, erledigt es sich von selbst. Barkan, Rachel et al.: The Pot Calling the Kettle Black: Distancing Response to Ethical Dissonance (Journal of Experimental Psychology: General; 2012); PDF
Kann das befleckte Gewissen gereinigt werden?
Das befleckte Gewissen kann durch das „Blut Christi“ gereinigt werden, d. h. durch das In-Anspruch-Nehmen des vollbrachten Opfers Jesu Christi für die Tat, die die Gewissensbisse verursacht hat (Heb 9,14). Da das Gewissen kein in sich absoluter Maßstab ist (1.Kor 4,4), ist es wichtig,…