Was ist La Encomienda?
Als Entlohnung für ihre Dienste während der Eroberung vertraute die spanische Krone den Kolonisten eine bestimmte Anzahl von Indigenen an – eine sogenannte encomienda (encomendar = anvertrauen).
Warum wurde das encomienda-System eingeführt?
Encomienda-System. Zu diesem Zweck wurde 1503 von Königin Isabella I. von Kastilien das sogenannte Encomienda-System (spanisch für „Anvertrauung“) geschaffen. Es beauftragte den Encomendero („Auftragnehmer“) damit, für den Schutz und die Missionierung der dort lebenden Indigenen zu sorgen.
Was waren die Strukturen der Landwirtschaft in Lateinamerika?
Die Strukturen der Landwirtschaft und des Landbesitzes in Lateinamerika waren bis ins 20. Jahrhundert hinein stark geprägt von kolonialen Einflüssen. Bis heute ist der Sektor gespalten zwischen den riesigen Landgütern der Großgrundbesitzer und einer großen Zahl von Subsistenzwirtschaft betreibenden Kleinbauern sowie landlosen Landarbeitern.
Welche Landreformen gibt es in Lateinamerika?
In den meisten Ländern Lateinamerikas gibt es heute Bestrebungen zu Landreformen. Einigermaßen wirksam umgesetzt wurden diese aber bisher erst in Venezuela, Kuba und Peru; in Nicaragua hatten die Sandinisten eine Landreform durchgeführt, die heute jedoch zu bedeutenden Teilen wieder rückgängig gemacht ist.
Wie lange dauerte die systematische Haltung von Abhängigen in Lateinamerika?
Die systematische Haltung von Abhängigen im sozial relativ geschlossenen Hacienden-System dauerte bis weit in das 20. Jahrhundert hinein an. Die von Großgrundbesitzern dominierte Agrarstruktur ist bis heute eines der zentralen Hemmnisse für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Lateinamerikas.
Was setzten die nationalen Befreiungsbewegungen in Lateinamerika ein?
Um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jh. setzten in Lateinamerika verstärkt das Ringen um die nationale Unabhängigkeit von den Mutterländern ein. Das Erstarken der nationalen Befreiungsbewegungen in dieser Zeit hatte mehrere Ursachen: