In Deutschland sind Spielbanken seit dem 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil der Kulturlandschaft. Sie erweitern das Unterhaltungsangebot in jeder Stadt und bieten den Gästen eine alternative Form des Entertainments mit Glanz und Glamour. In Niedersachsen werden an zehn Standorten Spielbanken unterhalten, die ebenfalls zur Stärkung der Casino-Kultur in Deutschland beitragen.
Die Geschichte der niedersächsischen Casino-Kultur
Im 15. Jahrhundert entfalteten sich in Deutschland unterschiedliche Freizeitgewohnheiten im Zusammenhang mit Spielen und Unterhaltung, als verschiedene Karten-, Würfel- und Brettspiele den Einzug in den Alltag der Durchschnittsbürger erhielten. Hinter dieser Entwicklung steckte hauptsächlich die wachsende Produktion von Spielutensilien. Dadurch sanken die Preise und Spiele wurden für immer mehr Menschen bezahlbar. Vor allem Kneipen und Gasthöfe formten sich dabei zu beliebten Versammlungsorten von Menschen, die in ihrer Freizeit lebhaft Spiele zockten. Im Laufe der Zeit entstanden daraus Lokationen, welche sich hauptsächlich mit Spielaktivitäten beschäftigten. Aus diesem Trend entfaltete sich wiederum im 18. und 19. Jahrhundert der deutsche Spielbanken-Betrieb, der in enger Verbindung mit dem Badetourismus in Kurgebieten stand.
Der Touristenmagnet Niedersachsens war damals Bad Pyrmont. Es entwickelte sich zu den beliebtesten Modebädern Deutschlands und empfing zahlreiche wichtige Persönlichkeiten aus der europäischen Aristokratie und Intelligenzija wie Zar Peter der Große oder Johann Wolfgang von Goethe. Nicht unwesentlich zur Attraktivität trugen dabei die Spielaktivitäten in Spielbanken und Kaffeehäusern bei. Die Auswahl war vielfältig: Gezockt wurden unter anderem Rouge et Noir, Billard, Pharo und Roulette.
Mitte des 20. Jahrhunderts endete die Blütezeit des deutschen Kurtourismus. Infolgedessen sanken auch die Besucherzahlen der Spielbanken. Das Interesse erwachte erst in den 1970er Jahren wieder, als Poker im Fernsehen ausgestrahlt wurde und neu erfundene Slotgames immer mehr Spieler in die Spielhallen lockten. Niedersachsen reagierte auf die Trendwende 1973 mit der Verabschiedung des Spielbankengesetzes, das die Vergabe von Konzessionen an private Betreiber erlaubte. Nacheinander wurden in Hannover, Bad Zwischenahn, Bad Bentheim und Norderney der Spielbetrieb aufgenommen.
Der Schritt in die digitale Welt
In den 1990er und 2000er Jahren erlebte die traditionelle Spielekultur große Veränderungen. Die Wellen der Digitalisierung trafen auch die klassischen Brett-, Würfel- und Kartenspiele, wodurch verschiedene Portale und Webseiten entstanden, die neben digitalen Spielräumen auch umfassendes Wissen über die Spiele boten. Für schnelles Gameplay besuchen die Menschen heute Online-Casinos, in denen sie eine kunterbunte Welt aus verschiedenen Slotgames vorfinden. Wer komplexen Denksport mit Wissenskatalog und Trainingsmöglichkeiten bevorzugt, spielt hingegen auf Schachservern und digitalen Pokerräumen. Die größten Vorteile der Internetangebote sind der Zugang zum Spielvergnügen, unabhängig von Ort und Zeit, die umfangreiche Auswahl an Spielen sowie die Verbindung zu einer großen digitalen Spielerszene, deren Mitglieder über die Spieleplattformen und Social Media miteinander in Kontakt stehen. Weiterhin ermöglichen die Internetangebote durch Kooperationen mit Online-Zahlungsdiensten einfache Ein- und Auszahlungen. Doch trotz der zahlreichen Vorteile des Online-Spiels haben die Spielbanken in Deutschland bisher nichts an ihrer Attraktivität verloren. Für Menschen, die das Live-Spiel schätzen, sind sie auch im digitalen Zeitalter beliebte Adressen für die Abendunterhaltung.
Die gegenwärtigen Casino-Angebote in Niedersachsen
Derzeit gibt es in Niedersachsen zehn Spielbanken. Besucher können an allen Standorten die modernsten Slotgames sowie Multi-Roulette ausprobieren. Die klassischen Tischspiele werden jedoch nicht überall angeboten. Zu finden sind sie in Hannover, Osnabrück, Braunschweig und Bad Zwischenahn. Die Angebotspalette umfasst hierbei Black Jack, American Roulette sowie die Pokersorten Texas Hold´em und Omaha. Darüber hinaus stehen in Braunschweig und Bad Zwischenahn Tische für Easy Hold’em und in Hannover für Heads-up Hold’em bereit. In beiden Varianten treten die Spieler gegen die Bank an. Wer Automatenspiel und Live-Spiel zusammen erleben möchte, sollte zudem Interblok ausprobieren, das inzwischen ein moderner Bestandteil des klassischen Spielangebots in Niedersachsen geworden ist. Für mehr Entertainment gibt es außerdem in fast allen Standorten Specials, Packages und Turnierveranstaltungen, die den Gästen einen besonderen Abend in den niedersächsischen Spielbanken versprechen.
Niedersachsen hat eine weitreichende Casino-Tradition, deren Ursprünge in der Blütezeit des Badetourismus in Deutschland zu finden sind. Das moderne Live-Spiel startete jedoch erst in den 1970er Jahren und bereichert bis heute die vielfältige Kulturlandschaft von Niedersachsen. An zehn Standorten werden ergänzend zum digitalen Angebot Live-Erlebnisse in Casino-Atmosphäre versprochen, welche zum Fortbestehen der Casino-Tradition in Deutschland ihren Beitrag leisten.