Was sind die Ziele des Jugendstrafrechts?

Was sind die Ziele des Jugendstrafrechts?

„Die Anwendung des Jugendstrafrechts soll vor allem erneuten Straftaten eines Jugendlichen oder Heranwachsenden entgegenwirken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Rechtsfolgen und unter Beachtung des elterlichen Erziehungsrechts auch das Verfahren vorrangig am Erziehungsgedanken auszurichten“, heißt es in § 2 Abs.

Warum gibt es das Jugendgerichtsgesetz?

Was ist das Jugendgerichtsgesetz? Jugendliche werden vom Gericht anders beurteilt als Erwachsene. Deswegen gibt es ein besonderes Gesetz für Jugendliche, die wegen ihrer Straftaten zum Gericht müssen: Das Jugendgerichtsgesetz (JGG). Das JGG berücksichtigt das Alter und den Entwicklungsstand von Jugendlichen.

Warum gibt es eigene jugendgerichte?

Jugendgerichte können auch zuständig sein, wenn durch Straftaten oder Verfehlungen Erwachsener Kinder bzw. Jugendliche verletzt oder unmittelbar gefährdet werden sowie für Verstöße Erwachsener gegen Vorschriften, die dem Jugendschutz oder der Jugenderziehung dienen (Jugendschutzsachen, § 26 GVG).

Welche Strafen sieht das Jugendgerichtsgesetz vor?

Als schärfste Form der Sanktion sieht das Jugendgerichtsgesetz die so genannte Jugendstrafe vor. Das Mindestmaß für eine Jugendstrafe beträgt sechs Monate, das Höchstmaß zehn Jahre. Für Mord kann gegenüber Jugendlichen eine Strafe bis zu 15 Jahre verhängt werden, § 105 Abs. 3 JGG.

Wann wird Jugendstrafrecht angewendet?

Im Alter von 14 bis 17 Jahren ist man im Auge des Gesetzgebers ein Jugendlicher, für den immer Jugendstrafrecht anzuwenden ist.

Was ist der Unterschied zwischen Jugendstrafrecht und erwachsenenstrafrecht?

Der gravierendste Unterschied ist der, dass im Jugendstrafrecht grundsätzlich der sogenannte „Erziehungsgedanke“ im Vordergrund steht, während es im Erwachsenenstrafrecht um die Tatschuld und vor allem auch um die Sühne der Tat geht.

Warum soll mit jugendlichen Straftätern anders umgegangen werden als mit Erwachsenen?

Der wichtigste Unterschied liegt vor allem bei den möglichen Strafen: Jugendliche sollen vor allem „erzogen“, Erwachsene hingegen „bestraft“ werden. Treten Jugendliche strafrechtlich in Erscheinung, soll das Gericht so auf die Jugendlichen einwirken, dass sie keine neuen Straftaten mehr begehen.

Was versteht man unter Heranwachsender?

Heranwachsender ist in Deutschland nach § 1 Abs. 2 Jugendgerichtsgesetz (JGG) jede Person, die das 18. Lebensjahr, aber noch nicht das 21.

Sind Verhandlungen vor dem Jugendgericht öffentlich?

(1) Die Verhandlung vor dem erkennenden Gericht einschließlich der Verkündung der Entscheidungen ist nicht öffentlich. Die Öffentlichkeit kann ausgeschlossen werden, wenn dies im Interesse der Erziehung jugendlicher Angeklagter geboten ist.

Wie läuft eine Jugendgerichtsverhandlung ab?

Der/die Richter/in verkündet das Urteil. Bei Jugendschöffenverhandlungen zieht sich der/die Richter/in mit den Schöffen zur Beratung zurück. Das Urteil wird dann von dem/der vorsitzenden Richter/in vorgetragen. Zu Beginn der Urteilsverkündung müssen alle Anwesenden aufstehen.

Wer vertritt bei einem Strafprozess die Anklage?

Die schriftliche Anklage wird im Gerichtstermin (Hauptverhandlung) vom Staatsanwalt in ihren wesentlichen Teilen verlesen. Das Gericht ist jedoch nicht an die rechtliche Bewertung des angeklagten Lebenssachverhalts gebunden, die die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage vertritt.

Wer verliest die Anklageschrift?

Der Staatsanwalt verliest den Anklagesatz, § 243 III 1 StPO. Beim Verlesen der Anklage aufstehen! Es ist darauf zu achten, dass das Wort „ Angeschuldigter“ der Anklage durch „ Angeklagter“ ersetzt wird.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben