Ist der Betriebsrat Pflicht?
Die Größe des Betriebs ist durchaus entscheidend. Aus ihr erwächst zwar keine Pflicht, einen Betriebsrat zu gründen – aber ein Recht darauf. Sind in dem Betrieb „in der Regel mindestens fünf“ ständige wahlberechtigte Arbeitnehmer beschäftigt, darf nach § 1 Abs. 1 BetrVG ein Betriebsrat gegründet werden.
Wann kann man einen Betriebsrat gründen?
Ein Betriebsrat kann jederzeit gegründet werden! Das Betriebsverfassungsgesetz (§ 1) erwartet das sogar: „In Betrieben mit in der Regel mindestens fünf ständigen wahlberechtigten Arbeitnehmern, von denen drei wählbar sind, werden Betriebsräte gewählt.”
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein damit in einem Betrieb ein Betriebsrat gewählt werden kann?
Voraussetzung der Betriebsratsgründung Ein Betriebsrat kann in jedem Betrieb mit 5 oder mehr „ständig wahlberechtigten Arbeitnehmern“ gewählt werden (§ 1 BetrVG). Von den Arbeitnehmern müssen drei wählbar sein.
Was muss ich tun um einen Betriebsrat zu gründen?
Damit überhaupt ein Betriebsrat gegründet werden kann, muss es immer mindestens fünf Wahlberechtigte geben. Sind Stellen für wahlberechtigte Arbeitnehmer fest eingeplant, aber nicht besetzt, wird auch deren Zahl berücksichtigt. Der Betriebsrat besteht dann aus nur einer Person.
Was passiert wenn der Arbeitgeber eine Betriebsratswahl verhindern will bzw die Initiatoren unter Druck setzt erläutern Sie?
Die Arbeitsgerichte bauen sehr hohe Hürden auf für einen Eingriff des Arbeitgebers in ein laufendes Wahlverfahren. Nur bei voraussichtlicher Nichtigkeit der späteren Betriebsratswahl besteht ein Unterlassungsanspruch. …
Welche Grundsätze gelten für die Zusammenarbeit von Arbeitgeber und Betriebsrat?
Arbeitgeber und Betriebsrat sind verpflichtet, zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs vertrauensvoll zusammenzuarbeiten (§ 2 Abs. 1 BetrVG). Das Gebot der vertrauensvollen Zusammenarbeit ist die von beiden Seiten durchgängig zu beachtende Verhaltensnorm und Aufforderung, ehrlich und offen miteinander umzugehen.
Wie nennt man die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
Arbeitnehmervertretung ist ein Oberbegriff für verschiedene Organe der betrieblichen oder unternehmerischen Mitbestimmung.
Was gilt für das Zusammenwirken von Arbeitgebern und Arbeitnehmern?
(1) Arbeitgeber und Betriebsrat arbeiten unter Beachtung der geltenden Tarifverträge vertrauensvoll und im Zusammenwirken mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs zusammen.
Wie sieht vertrauensvolle Zusammenarbeit aus?
Grundsatz der vertrauensvollen Zusammenarbeit. Zusammenarbeit unter Beachtung der geltenden Tarifverträge. Zusammenarbeit im Zusammenwirken mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen. Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs als Ziel der Zusammenarbeit.
Warum müssen sich Firmenleitung und Betriebsrat um Kompromisse bemühen die die Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern berücksichtigen?
Der Betriebsrat wird prüfen, ob der Arbeitgeber rechtlich korrekt und fair vorgegangen ist und ob sich eine Maßnahme unnötig negativ auf die Situation eines Mitarbeiters auswirken könnte. Er kann sein Veto einlegen und Alternativen vorschlagen.
Welche Schutzbestimmungen bestehen zugunsten von BR Mitgliedern?
Welche Schutzbestimmungen bestehen zugunsten von BR-Mitgliedern ? Die Mitglieder dürfen in der Ausübung ihrer Tätigkeit nicht behindert oder gestört werden. Sie dürfen weder benachteiligt, noch begünstigt werden. Die gilt auch für ihre berufliche Entwicklung.
Auf welcher gesetzlichen Grundlage wird die Zusammenarbeit in einem Betrieb geregelt?
Das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) regelt die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat. Es stellt die rechtliche Grundlage für die Arbeit des Betriebsrats dar. Dadurch ergeben sich für beide Parteien sowohl Rechte als auch Pflichten.
In welchem Gesetz ist die Arbeitnehmervertretung geregelt?
§ 37 ArbVG Rechte des einzelnen Arbeitnehmers (2) Die Arbeitnehmer können Anfragen, Wünsche, Beschwerden, Anzeigen oder Anregungen beim Betriebsrat, bei jedem seiner Mitglieder und beim Betriebsinhaber vorbringen.
Wie sind die Mitwirkung und Mitbestimmung im Betriebsverfassungsgesetz geregelt?
Auch hierzu ist im Betriebsverfassungsgesetz etwas geregelt: die natürlichen Interessengegensätze zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat sollen auf der Basis vertrauensvoller Zusammenarbeit ausgetragen werden und auf das gemeinsame Ziel des Wohls der Arbeitnehmer und des Betriebs gerichtet sein (§ 2 Abs. 1 BetrVG).
Welche Mitbestimmungsrechte hat der Arbeitnehmer?
Bezogen auf Arbeitsverhältnisse bezeichnet Mitbestimmung im engeren Sinne die gleichberechtigte Mitentscheidung der Arbeitnehmer oder ihrer Repräsentanten; deren Mitwirkung umfasst „weichere“ Beteiligungsrechte wie Informations- und Vorschlagsrechte auf der Grundlage von Mitsprache und Mitberatung.
Welche Arten der Mitbestimmung gibt es?
Arten der Mitbestimmung:
- Mitbestimmung des Mitarbeiters am Arbeitsplatz. Aufklärungsanspruch über Tätigkeit und Verantwortung.
- Betriebliche Mitbestimmung. durch Betriebsrat im privatwirtschaftlichen Betrieb bzw.
- Unternehmensmitbestimmung durch Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat. Bestellung des Vorstands.
Was versteht man unter der betrieblichen Mitbestimmung?
Die betriebliche Mitbestimmung beschreibt die Bereiche, in denen der Betriebsrat mit entscheiden darf und teilweise auch muss.
Wie unterscheiden sich die drei Ebenen der Mitbestimmung?
Welche Formen existieren? Die Mitbestimmung der Beschäftigten ist auf drei Ebenen gesetzlich geregelt: Auf betrieblicher Ebene vertritt der Betriebsrat die Beschäftigten. Geregelt wird das im Betriebsverfassungsgesetz von 1952. Die Mitbestimmung auf Unternehmensebene regelt das Mitbestimmungsgesetz von 1976.
Wie unterscheidet sich die Unternehmensmitbestimmung von der betrieblichen Mitbestimmung?
Unternehmensmitbestimmung bezeichnet die Einflussnahme der Betriebsangehörigen auf wirtschaftliche bzw. unternehmerische Entscheidungen. Demgegenüber steht die betriebliche Mitbestimmung, die die Einflussnahme der Betriebsangehörigen auf soziale oder personelle Entscheidungen über Betriebsrat oder Ähnliches ermöglicht.
Welche Stufen der betrieblichen Mitwirkung gibt es?
- Stufe 1: Das Informations- und Beratungsrecht.
- Stufe 2: Das Anhörungsrecht.
- Stufe 3: Zustimmungsverweigerung.
- Stufe 4: Erzwingbare Mitbestimmung.
Welches Organ gehört nicht zur betrieblichen Mitbestimmung nach dem Betriebsverfassungsgesetz?
Maßnahmen des Arbeitskampfes zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat sind unzulässig. Arbeitskämpfe zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern oder ihren Verbänden werden davon nicht berührt.
Was bedeutet betriebliche Mitbestimmung und auf welcher Grundlage basiert diese?
Ziele und gesetzliche Grundlagen betrieblicher Mitbestimmung Die betriebliche Mitbestimmung beinhaltet das Recht von Arbeitnehmern und ihren Vertretern, auf Unternehmensentscheidungen Einfluss zu nehmen. Reichweite und Form der Mitbestimmung sind in verschiedenen Gesetzen geregelt.
Welche Abstufung der Mitbestimmung sieht das Betriebsverfassungsgesetz vor?
Das Mitbestimmungsrecht besteht ebenfalls in ver- schiedenen Abstufungen. Es besteht in seiner stärks- ten Ausprägung als Initiativ- und Zustimmungsrecht in den sozialen Angelegenheiten, die in § 87 Abs. 1 BetrVG genannt sind.
Warum gibt es in Deutschland eine starke betriebliche Mitbestimmung durch Betriebsräte?
Die betriebliche Mitbestimmung ermöglicht den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Hilfe ihrer Vertretungen, also den Betriebsräten, am betriebsverfassungsrechtlichen Willensbildungsprozess teilzunehmen. Dabei sollen Arbeitgeber und Betriebsräte zum Wohle des Betriebs vertrauensvoll und kooperativ zusammenarbeiten.