Was versteht man unter Niedriglohn?
Als Niedriglohn wird gemäß der Definition internationaler Organisationen (ILO, OECD) ein Stundenentgelt bezeichnet, das geringer ist als zwei Drittel des mittleren Bruttostundenlohns.
Wer bekommt Niedriglohn?
Niedriglohn wird definiert als ein Arbeitsentgelt eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers, das sich knapp oberhalb oder unter der Armutsgrenze befindet. Liegt sie darunter, ist dem Arbeitnehmer trotz Voll-Erwerbstätigkeit eine angemessene Existenzsicherung nicht gewährleistet.
Wie groß ist der Niedriglohnsektor in Deutschland?
Über 20 Prozent der Vollzeitbeschäftigten arbeiten in Deutschland zu Niedriglöhnen. Im EU-weiten Vergleich liegt Deutschland unter den sechs Ländern mit den höchsten Anteilen. In Ostdeutschland ist ein ungleich größerer Teil der Erwerbstätigen im Niedriglohnsektor beschäftigt.
Wie hat sich der Niedriglohnsektor entwickelt?
Von etwa 16,50 Euro im Jahr 1995 stieg er auf 17 Euro im Jahr 2003 und ging bis 2013 auf rund 15,80 Euro zurück (Abbildung 1). Seit 2013 stieg der durchschnittliche reale vereinbarte Bruttostundenlohn, auf rund 16,90 Euro im Jahr 2017.info. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg von sieben Prozent gegenüber 2013.info.
Wie hoch ist der Niedriglohn?
11,05 Euro
Wie viele arbeiten in Deutschland im Niedriglohnsektor?
Presse 8 Millionen Niedriglohnjobs im Jahr 2018 WIESBADEN – Gut jede und jeder fünfte abhängig Beschäftigte (21 %) in Deutschland arbeitete im April 2018 im Niedriglohnsektor. Damit wurden rund 8 Millionen Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle (11,05 Euro brutto je Stunde) entlohnt.
Wo liegt die Niedriglohngrenze?
So lag die Niedriglohnschwelle in Deutschland im Jahr 2019 bei 2203 Euro brutto monatlich oder 10,80 Euro brutto pro Stunde. Alle Gehälter unterhalb dieser Grenze galten dementsprechend als Niedriglohn.
Wie entsteht Lohndumping?
Von Lohndumping wird gesprochen, wenn für eine Vollzeitbeschäftigung Löhne vereinbart werden, die unterhalb des Existenzminimums liegen. Andere Definitionen sprechen von Lohndumping, wenn das Arbeitsentgelt eines Arbeitnehmers trotz Vollbeschäftigung nur unwesentlich über oder sogar unter der Armutsgrenze liegt.
Wer profitiert von billigen Löhnen?
Das sind unter anderem die Abfallwirtschaft, die Gebäudereinigung, die Pflegebranche oder Wäschereidienstleistungen. Aber auch Dachdecker, Maler und Lackierer oder Beschäftigte im Elektrohandwerk bekommen Mindestlöhne.