Was versteht man unter Steuerbilanz?
Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von Vermögensgegenständen und Schulden. Durch Aufstellung einer Steuerbilanz wird unter Beachtung steuerrechtlicher Vorschriften der steuerrechtlich maßgebende Unternehmensgewinn berechnet.
Warum gibt es Steuer und Handelsbilanz?
Eine Handelsbilanz entspricht handelsrechtlichen Vorschriften. Eine Steuerbilanz entspricht steuerrechtlichen Vorschriften und wird im Gegensatz zur Handelsbilanz extra für das Finanzamt erstellt. Eine Steuerbilanz basiert meistens auf der Handelsbilanz, richtet sich aber an einen anderen Empfänger.
Wer muss eine Steuerbilanz machen?
§§ 140 und 141 Abgabenordnung Das EStG enthält keine Vorschriften, wer zur Erstellung einer Steuerbilanz verpflichtet ist, sondern verweist in § 5 Abs. 1 Satz 1 nur auf Gewerbetreibende, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften Bücher führen und regelmäßig Abschlüsse erstellen müssen.
Warum gibt es handelsrechtliche und steuerrechtliche Bewertungsvorschriften?
Es soll externen Adressaten Informationen zu Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geben. Bei der Anfertigung dieser beiden Bilanzen gilt das Maßgeblichkeitsprinzip, im Handelsrecht und Steuerrecht auch oft mit Maßgeblichkeit abgekürzt.
Wer muss eine Handelsbilanz erstellen?
Kapitalgesellschaften wie AG und GmbH müssen Handelsbilanzen aufgrund ihrer Rechtsform immer erstellen. Gewerbetreibende sind hingegen nur dann betroffen, wenn ihr Betrieb an zwei aufeinander folgenden Stichtagen mehr als € 500.000 Umsatz und mehr als € 50.000 Gewinn macht.
Wann ist BilMoG in Kraft getreten?
Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) ist eine Reform des deutschen Bilanzrechts. Das Gesetz ist im Mai 2009 in Kraft getreten und war eines der weitreichendsten Reformgesetze des HGB der letzten Jahre.
Was versteht man unter einer Einheitsbilanz?
Unter dem Begriff Einheitsbilanz versteht man eine einheitliche Handels- und Steuerbilanz, die sowohl den handels- als auch den steuerrechtlichen Anforderungen genügt. Korrekturen der Einheitsbilanz, die sich für Ausschüttungszwecke ergeben (insb. § 268 Abs.
Warum Einheitsbilanz?
Einheitsbilanz statt getrennter Handels- und Steuerbilanz Da der Aufwand, gesonderte Handels- und Steuerbilanzen zu erstellen, für kleinere Unternehmen im Regelfall zu groß ist, begnügen sie sich meist mit einer Einheitsbilanz, die handels- und steuerrechtlichen Zwecken gerecht wird.
Warum gibt es außerbilanzielle Korrekturen?
Eine außerbilanzielle Korrektur führt zur Neutralisierung eines handelsrechtlichen Aufwands/Ertrags oder es wird eine Betriebseinnahme/Betriebsausgabe außerhalb der doppelten Buchführung erfasst, die es nach Handelsbilanzrecht nicht gibt.
Was versteht man unter Maßgeblichkeitsprinzip?
Das Maßgeblichkeitsprinzip überträgt die handelsrechtlichen Vorschriften, denen der Jahresabschluss sowohl formal als auch inhaltlich entsprechen muss (Handelsbilanz), in den Bereich der Steuerbilanz.
Was kann zu einer Abweichung zwischen Steuer und Handelsbilanz führen?
Zu Abweichungen in der Höhe zwischen Handels- und Steuerbilanz kommt es dadurch, dass in der Steuerbilanz für die Rückstellungsbewertung allein die Preisverhältnisse am Bilanzstichtag maßgebend und künftige Preis- und Kostensteigerungen nicht zu berücksichtigen sind.
Warum gibt es unterschiedliche Bilanzen?
Wie bereits erwähnt, ist die Handelsbilanz maßgeblich für die Steuerbilanz. Zudem gibt es in der Praxis meist nur vereinzelte Positionen, die zu einer unterschiedlichen Bilanzposition zwischen den beiden Bilanzen führen. Der Spielraum aus Unternehmenssicht ist somit eingeschränkt, aber durchaus vorhanden.
Was ist eine handelsrechtliche Bilanz?
Die Bilanz ist eine zweiseitig geführte Rechnung in Kontoform, die in der Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva) grundsätzlich nur Bestände an einem Stichtag, d. h. am Ende des Geschäftsjahres, zeigt und somit der Darstellung der Vermögenslage dient.
Welche Beziehung besteht zwischen Handels und Steuerrechtlichem Erfolg?
Handelsrechtlich ist der Firmenwert grundsätzlich über 5 Jahre abzuschreiben, steuerrechtlich dagegen über 15 Jahre (§ 7 Abs. 1 S. 3 EStG). Wenn entgeltlich erworbener Firmenwert handelsrechtlich über mehr als fünf Jahre abgeschrieben werden soll, muss dies im Anhang begründet werden.
Welche Wertansätze der Vermögensgegenstände und Schulden gelten für die Handelsbilanz?
Bildung von passiven und aktiven latenten Steuern Ist der handelsbilanzielle Wertansatz eines Vermögensgegenstands (einer Schuld) niedriger (höher) als der Steuerbilanzwert sind entsprechend aktive latente Steuern zu bilden.
Welcher Grundsatz der Bewertung von Vermögen und Verbindlichkeiten zugrunde liegt?
Allgemeine Bewertungsgrundsätze Ein Grundsatz zur Bewertung der Vermögensgegenstände ist das Identitätsprinzip. Dieses sagt aus, dass die Wertansätze für Vermögensgegenstände in der Eröffnungsbilanz mit denen in der Schlussbilanz übereinstimmen müssen. Dies gilt sowohl insgesamt, wie auch in den einzelnen Positionen.
Was sind Bewertungsvorschriften?
(engl rules of valuation) Bewertungsvorschriften dienen erstens dazu, den im Rahmen der Inventur nach Art und Menge erfassten und in der Bilanz auszuweisenden Vermögensgegenständen und Schulden einen in Geldeinheiten ausgedrückten Wert beizumessen, sowie zweitens dazu, die in der Gewinn und Verlustrechnung …
Welche Bewertungsmaßstäbe gibt es im Steuerrecht?
Die steuerrechtliche Bewertung richtet sich Grundsätzlich nach den Vorschriften des Bewertungsgesetzes (BewG), soweit in den Einzelsteuergesetzen keine besonderen Bewertungsmaßstäbe vorgesehen sind.
Was ist ein Bewertungsmaßstab?
Bewertungsmaßstäbe sind Normen zur Ermittlung und Festlegung der betragsmäßigen Höhe, mit der ein wirtschaftlicher Sachverhalt im Zahlenwerk des betrieblichen Rechnungswesens auszuweisen ist.
Was bedeutet Bewertungsmaßstab?
Bei der Bewertung des Grundvermögens ist der Einheitswert Bewertungsmaßstab (§ 19 BewG). Als Bewertungsmethode kommen dabei das Ertragswertverfahren (Ertragswert) und das Sachwertverfahren (Sachwert) in Betracht.
Was sind Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens?
Zum Sachanlagevermögen gehören alle beweglichen und unbeweglichen Wirtschaftsgüter des Betriebs. Die Posten des Sachanlagevermögens weist das Unternehmen auf der Aktivseite der Bilanz aus.
Was versteht man unter Anlagenbuchhaltung?
Die Anlagenbuchhaltung (AnBuHa) ist ein Teilbereich der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR). Hier werden die langlebigen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (gem. § 247 HGB) eines Unternehmens erfasst und verwaltet.
Was kommt in die Anlagenbuchhaltung?
In der Anlagenbuchhaltung wird das Anlagevermögen (Gegenstände, die bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen) ausgewiesen. Sie dokumentiert also die Art und Veränderungen solcher Gegenstände in Bewertungen oder Buchungen von Zu- und Abgängen aber auch die Ermittlung und Buchung der Abschreibungen.
Wie funktioniert die Anlagenbuchhaltung?
Die Anlagenbuchhaltung ermittelt einmal jährlich, wie groß die Wertminderung, also die Abschreibung einer Sachanlage ist. Aus der Differenz des Einkaufspreises minus der jährlichen Abschreibungen ergibt sich der aktuelle, monetäre Wert einer Anlage. Außerdem ermittelt die Anlagenbuchhaltung die Besitzsteuern.