Vorraussetzungen, Inhalte, Aufbau und Berufseinstieg eines Informatik Studiums
Wer das Abitur erfolgreich abgeschlossen hat, steht vor einer der wichtigsten Entscheidungen im Leben. Der Entscheidung, welchen beruflichen Weg er einschlagen will. Diese Entscheidung will wohl überlegt sein, deshalb ist es sinnvoll, die einzelnen Optionen sehr genau zu durchdenken.
Von sämtlichen Dächern hört man es – studiert Informatik! Oder zumindest eines der berüchtigten „MINT“-Fächer. Dann ist euch eine erfolgreiche Karriere gewiss!
Aber ist es wirklich so einfach?
IT-Fachkräfte werden gesucht!
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass IT-Fachkräfte gesucht werden. Das ist aber keine Jobgarantie oder eine Garantie für einen hohen Verdienst. Zudem gibt es in den informationstechnischen Studiengängen eine überdurchschnittlich hohe Quote an Studienabbrüchen – wie passt das zusammen?
Wie für jedes Studium gilt: Wähle Deinen Studiengang auf keinen Fall nur wegen späterer Karrierechancen – der Arbeitsmarkt ändert sich schnell. Und essentiell für jedes Studium ist ein grundlegendes und echtes Interesse für die Materie – in diesem Fall die Informatik.
Wer sich schon länger mit Computern auseinandersetzt, vielleicht schon selbst kleine Programme geschrieben hat, für den könnte ein Informatik Studium eine gute Investition sein.
Programmiersprachen, logisches Denken und Algorithmen
Aber auch wenn Programmieren zu jedem Informatik-Studium gehört, so ist es doch weit mehr als nur das Lernen verschiedener Programmiersprachen. Es geht ebenso um logisches Denken, das Verstehen grundlegender informationstechnischer und mathematischer Probleme und die Kenntnis der Funktionsweise von Computern und verbreiteten Algorithmen.
Was genau ist überhaupt Informatik?
Grundsätzlich definiert ist Informatik „die Wissenschaft, die sich mit der Verarbeitung von Informationen beschäftigt“.
Soweit so gut, das sagt nicht viel über spezielle Thematiken und Methoden, aber zeigt doch, worum sich im Kern alles dreht. Es geht um Informationen, um Daten. Aber alleine aus reinen Daten eine Information zu gewinnen ist schon ein Prozess. So trivial das klingt, so ist ein großer Teil der „Informatiker“ damit beschäftigt aus einem riesigen Berg an Daten Informationen zu gewinnen und diese zu nutzen.
Mathematik ist nicht alles
Historisch ist die Informatik aus der Mathematik entstanden, weshalb mathematische Kenntnisse bei der Informatik eine große Rolle spielen. Aber halt – Du kannst Dir die Schweißperlen von der Stirn wischen – Informatik setzt zwar grundlegende Mathematikkenntnisse voraus, Du solltest Dich aber keinesfalls aus reinem Respekt vor Zahlen und Formeln von einem Informatikstudium abhalten lassen – die Universitäten bieten viele zusätzliche Vorlesungen und Tutorien an, in denen die Mathematikkenntnisse aufgefrischt werden können.
Spaß an Naturwissenschaften
Trotzdem solltest Du schon in der Schule etwas Spaß an naturwissenschaftlichen Fächern gehabt haben – wenn Du jegliche Naturwissenschaften gemieden hast, ist Informatik vielleicht nicht das richtige Studium für Dich.
Der Aufbau des Informatik Studiums
Die ersten Semester des Informatik Studiums beschäftigen sich oft hauptsächlich mit den mathematischen Grundlagen und die Einführung in bekannte Algorithmen und Datenstrukturen – das Handwerkszeug für spätere Programmierprojekte. Die Mathematischen Vorlesungen fangen oft relativ einfach an, weisen aber ein hohes Tempo in den Grundlagen auf und gehen innerhalb des Semesters schnell bis hin zu spezielleren mathematischen Problemstellungen. Hier ist es besonders wichtig von Anfang an am Ball zu bleiben und nach Möglichkeit jede Vorlesung und jedes Tutorium zu besuchen. Die Strategie einfach alles zum Ende des Semesters für eine Klausur zu lernen ist hier schon fast zum Scheitern verurteilt. Denn diese mathematischen Kenntnisse sind eine Grundvoraussetzung für die weiteren Inhalte, die während des Studiums vermittelt werden. Wer Informatik studieren will, der sollte Freude am Programmieren haben. In den meisten aktuellen Studiengängen wird ein großes Augenmerk auf das Paradigma der „Objektorientierten Programmierung“ gelegt. Der bekannteste Vertreter der Objektorientierten Programmierung ist sicherlich Java, aber auch andere Programmier- und Skriptsprachen wie PHP und viele weitere haben sich mittlerweile für dieses Paradigma geöffnet.
Programmieren lernen und anwenden
Ein großer Teil vor allem im Hauptstudium, beschäftigt sich mit der praktischen Anwendung verschiedener Programmiersprachen und Datenbanken. An vielen Universitäten wird das – nicht nur für den späteren Berufsweg – so wichtige Entwickeln im Team gelehrt. So wird in einem Team aus mehreren Studierenden eine Software entwickelt und in begleitenden Vorlesungen Methoden der Projektentwicklung vermittelt. Viele Universitäten führen in diesem Bereich ganze Projekte in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft durch.
Voraussetzungen für ein Informatik Studium
Um Informatik studieren zu können ist es keineswegs Voraussetzung, bereits das Programmieren zu beherrschen. Allerdings erleichtert dies den Einstieg in das Studium, und außerdem kann man bereits im Vorfeld feststellen, ob einem das Programmieren liegt und Spaß macht. Neben einer gewissen Leidenschaft für das Programmieren von Programmen, sind gute Mathematik Kenntnisse oder Grundkenntnisse und der Ehrgeiz, die Kenntnisse zu vertiefen, genauso wichtig, um erfolgreich Informatik studieren zu können. Persönliche Voraussetzungen sind die Fähigkeit des logischen und analytischen Denkens. Außerdem ist es wichtig, ausdauernd, genau und zielstrebig arbeiten zu können. Denn beim Programmieren kommt es auf eine hohe Genauigkeit an, damit das entstandene Programm dann letztendlich fehlerfrei läuft.
Damit die Entscheidung Informatik zu studieren leichter fällt, ist es sinnvoll, sich bereits vorab bei der Wunsch-Universität zu informieren. Dort findet man auch Informationen welche weiteren Voraussetzungen für das Studium an dieser Universität bestehen.
Was ist vor dem Studium konkret wichtig?
Wissen ist Macht – also informier Dich! Stell Deine Fragen Personen, die in der IT-Branche arbeiten und setz Dich mit der Fachschaft und damit Studierenden Deiner Wunsch-Uni in Verbindung. So bekommst Du Informationen aus erster Hand und erfährst, welcher Schwerpunkt an der jeweiligen Fakultät gesetzt wird.
Auch ein Praktikum bietet Dir wichtige Einblicke in den Arbeitsalltag. Zugegebenermaßen findet man ein passendes Praktikum oft erst, wenn man bereits erste Kenntnisse vorweisen kann, aber spätestens dann kann es die Wahl des Studiums wesentlich erleichtern – oder zumindest eine Bekräftigung sein, dass man sich für den passenden Weg entschieden hat.
Informationsprogramme der Universitäten nutzen
Nutze die Informationsprogramme der Universitäten und Fachhochschulen. Den Ausbildungsstätten ist die überdurchschnittlich hohe Abbruchquote bekannt. Und jeder Abbrecher kostet die Universitäten, Fachhochschulen und Ausbildungsbetriebe bares Geld, da die Ausgaben für den bisherigen Ausbildungsweg nicht mit einem Abschluss enden und der Ausbildungs-/Studiumsplatz einem anderen Bewerber nicht zur Verfügung stand.
Dementsprechend umfangreiche Angebote gibt es an den Fakultäten, sich vorab über die Inhalte und die Struktur eines informationstechnischen Studienganges oder einer Ausbildung zu informieren.
Wie kann ich mein IT-Studium finanzieren?
Ein Studium kostet auch ohne direkte Studiengebühren viel Geld: Semesterbeiträge, Literatur und der tägliche Lebensunterhalt als Student sowie Miete müssen bezahlt werden. Zum Glück gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich neben dem Studium etwas dazu zu verdienen.
Nebenjob, Werkstudent, Praktikum
Zwar ist die Zeit neben dem Studium oft knapp, mit Nebenjobs oder Werkstudententätigkeiten kann man aber mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein gutes Taschengeld dazu verdienen. In allen “Universitätsstädten” oder größeren Cities gibt es zum Beispiel die Möglichkeit zu Kellnern oder im Einzelhandel auszuhelfen.
Viel lohnenswerter und zielführender ist aber ein Nebenjob in einem Bereich, der Deinem Studium oder deiner Ausbildung nicht ganz fremd ist und in dem der Arbeitgeber von Deinen Kenntnissen und Du von zusätzlichen Erfahrungen und Lerneffekten profitieren kannst.
Es ist enorm, was man “in freier Wildbahn” bei einem Unternehmen noch über das Studium hinaus dazu lernen kann. Das fängt bei Tips und Kniffen beim Programmieren an und hört bei Techniken der Projektorganisation auf.
Unsere Empfehlung daher: Suche Dir einen Nebenjob, der zu Deinem Studium passt. In allen Universitäten gibt es ein schwarzes Brett mit Jobangeboten, auch viele Fakultäten schreiben für Ihre Studierende Hilfstätigkeiten aus.
Und auch wir bieten Dir eine große Anzahl an Praktika und Werkstudentenstellen an, schau einfach in unserer Jobsuche nach passenden Angeboten.
Bafög und Stipendien
Noch bequemer, als ein Nebenjob ist die Förderung durch Bafög oder Stipendien. Bafög ist eine Förderung, die prinzipiell jedem Studierenden zusteht, sofern er/sie und die Familie über kein hohes Einkommen verfügen. Ein Nachteil vom Bafög ist, dass es sich zum Teil um ein Darlehen handelt. Die Hälfte der erhaltenen Förderung muss nach dem Abschluss des Studiums zurück gezahlt werden. Auch bekommt man Bafög nicht unbegrenzt, wenn sich das Studium über die Regelstudienzeit hinaus verlängert, kann es schon einmal eng werden.
Viel komfortabler ist hier ein Stipendium. Viele Studierende bewerben sich gar nicht erst auf ein Stipendium, da der Gedanke weit verbreitet ist, dass Stipendien ohnehin den Einser-Studierenden vorbehalten sind. Das ist eine vertane Chance – bei der Vergabe eines Stipendiums wird viel häufiger auf andere Gesichtspunkte Wert gelegt. Wer es nicht probiert, der hat von vornherein keine Chance.
Bei der Wahl eines Stipendiums gibt es das weit verbreitete und bekannte “Deutschland Stipendium”, oder Stipendien von Stiftungen oder Unternehmen.
Tipp:
Auch wir vergeben gemeinsam mit unseren Partnern regelmäßig (alle 4 Monate) IT-Stipendien, die sich direkt an IT-Talente richten. Wenn Du Interesse an einer Förderung hast, kannst Du Dich hier über das IT-Talents Stipendium informieren.
Berufseinstieg und Aussichten nach dem Informatik Studium
Als Absolvent der Informatik gibt es vielfältige Möglichkeiten für den Berufseinstieg. Nahezu alle Unternehmen des Mittelstandes und Großunternehmen haben eine eigene IT-Abteilung. Dort sind hauptsächlich Informatiker angestellt, die sich um die IT-Prozesse des Unternehmens kümmern, und diese weiterentwickeln und optimieren. Außerdem können Informatiker auch in IT-Agenturen oder Beratungsagenturen arbeiten. Insbesondere der SAP-Beratung kommt hierbei eine große Bedeutung zu. Deshalb sollte man sich schon während dem Informatikstudium Gedanken machen, in welchen Bereich man nach dem Studium einsteigen will. Dann kann bereits während des Studiums der passende Schwerpunkt gewählt, und erste Kontakte in die Wirtschaft geknüpft werden. Oftmals bieten gerade größere Unternehmen Praktikumsplätze für Informatiker an.
Wo kann ich Jobs finden?
Der Bachelor oder sogar Master ist in der Tasche? Dann kann es an den Berufseinstieg gehen!
Neben einschlägigen Jobbörsen lohnt sich ein Blick in unsere Jobsuche – alle Partnerunternehmen stellen hier Jobs speziell für Studierende und Absolventen zur Verfügung, vielleicht ist auch für Dich etwas dabei?
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