Fähigkeiten, Aufgaben und Berufsaussichten eines Frontend-Developers
Als Frontend-Entwickler (englisch: Frontend-Developer) ist Deine Kernaufgabe die Entwicklung einer Darstellung einer Webseite für Internetbrowser. Im Gegensatz zum Backend-Entwickler, der die serverseitige Programmierung der Webseite vornimmt, konzentrierst Du dich als Frontend-Entwickler auf die Umsetzung des Layouts und immer häufiger auch clientseitige Programmierung.
Hierzu werden in der Regel die Beschreibungssprache HTML (Hypertext Markup Language), die Stylesheet-Sprache CSS (Cascading Style Sheets) und die Programmiersprache JavaScript verwendet. In größeren IT-Unternehmen arbeitest Du als Frontend-Developer an der Schnittstelle zwischen den Backend-Developern, von denen Du die zu verarbeitenden Daten beziehst und den Webdesignern, die Dir Vorgaben zur gestalterischen Aufbereitung dieser Daten geben. In einem kleineren IT-Unternehmen kann es auch vorkommen, dass Du als Frontend-Entwickler Aufgaben aus diesen Bereichen übernehmen musst, weshalb es wichtig ist, dass Du auch über Grundkenntnisse serverseitiger Programmiersprachen (z.B. PHP) und Datenbanksystemen (z.B. MySQL) verfügst und erste Erfahrung im Umgang mit Grafikdesign und einschlägigen Grafiktools hast.
Welche Skills sollte ich mitbringen?
Wenn Du ein guter Frontend-Developer werden möchtest, ist es grundsätzlich wichtig, dass Deine Kenntnisse über HTML, CSS und JavaScript immer auf dem aktuellen Stand sind. Mit HTML5 hat sich in den letzten Jahren einiges am HTML-Standard getan. So ist das Flash-Format, das früher fast ausschließlich für Videos und Animationen verwendet wurde, mittlerweile obsolet und wird kaum noch genutzt. Bei der Darstellung von Webseiten ist es heutzutage üblich, auf ein sogenanntes Responsive Design zu setzen, das heißt einer flexiblen Ausgabe der Seite auf verschiedenen Endgeräten. Eine Webseite muss für den Desktop-Client übersichtlich sein und die ganze Breite des Monitors nutzen, während sie für das Smartphone gut lesbar und kompakt sichtbar sein soll. Damit Du das Rad nicht neu erfinden musst, gibt es bereits einige CSS-Bibliotheken wie beispielsweise Bootstrap, die es Dir erleichtern, ein Responsive Design zu erstellen. Auch für JavaScript existieren solche Bibliotheken, die meistgenutzte ist derzeit jQuery. Wichtig ist, dass Du immer gut überlegst, wie viele vorgefertigte Bibliotheken und Plugins Du für Dein Konzept verwenden musst, da Du einerseits Deinen Code schlank und übersichtlich halten möchtest und andererseits nicht in die Lage geraten möchtest, Updates für die zahlreichen Bibliotheken zu vergessen und damit für potentielle Sicherheitslücken zu sorgen.
Welche Ausbildung ist sinnvoll?
Dein Interesse ist geweckt? Um ein Frontend-Entwickler zu werden, ist es vor allem wichtig, dass Du über ein fundiertes Wissen in den oben beschriebenen Bereichen verfügst. Die IT-Branche ist noch immer sehr integrativ, neben ausgebildeten Fachkräften und Informatikern mit Master-Abschluss finden sich in den Büros der Unternehmen oftmals auch Quereinsteiger wieder. Für die Zukunft wird es jedoch immer wichtiger werden, einen fundierten Abschluss vorweisen zu können, der am besten bereits auf den Fachbereich der Frontend-Entwicklung zugeschnitten ist. Der Weg dorthin ist vielfältig und je nach Schulabschluss bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Bereits mit der Fachoberschulreife lässt sich eine Ausbildung zum informationstechnischen Assistenten aufnehmen, die oft von Berufsschulen, aber auch von einigen Unternehmen angeboten wird. Mit der Fachhochschulreife wird die Ausbildung zum Fachinformatiker sowie das Studium der Informatik an einer FH ermöglicht. Einige ausbildende Unternehmen bestehen dagegen auf das Abitur. Auch für die Zulassung für ein Informatikstudium an der Universität ist das Abi Pflicht. Wer sich allerdings weniger für die mathematischen Zusammenhänge hinter der Informationstechnik interessiert, der ist mit einer Ausbildung oder einem Studium an der FH besser bedient. Zusätzliche Praktika, um den Arbeitsalltag in den Unternehmen kennenzulernen, sind darüber hinaus förderlich.
Die Bewerbungsphase
Wenn Du Deine Ausbildung geschafft hast, steht die Bewerbungsphase an. Bestenfalls hast Du über Praktika schon einen Einblick in die Arbeitswelt bekommen und bereits erste Kontakte zu einem möglichen Arbeitgeber geknüpft, doch für einen gut ausgebildeten Frontend-Entwickler bietet der Markt auch so momentan gute Perspektiven – so suchen Headhunter auf einschlägigen Job-Portalen immer wieder nach fähigen Programmierern für den Einsatz im Frontend-Development. Das Hauptkriterium für eine Einstellung ist dabei oft nicht der erreichte Abschluss, sondern die gesammelte Erfahrung als Frontend-Developer. Unterschieden wird meist zwischen einem Junior und einem Senior Frontend-Entwickler. Wenn Du noch nicht viel berufliche Erfahrung und Praxis sammeln konntest, bewirbst Du Dich am besten als Junior Frontend-Entwickler. Hier arbeitest Du meistens im Team mit erfahreneren Kollegen, die Dich anleiten und die Dir bei Problemstellungen helfen können. So lernst Du Schritt für Schritt, Deine gelernten Fähigkeiten umzusetzen und strukturiert mit Kollegen zu arbeiten.
Dein Gehalt
Je nach Unternehmen und Bundesland kannst Du als Junior Frontend-Developer mit einem Einstiegsgehalt von 2.400 Euro bis 3.000 Euro im Monat rechnen. Sobald Du ein gutes Maß an Erfahrung hast – die meisten Arbeitgeber gehen hier von sechs bis zehn Jahren(!) Arbeit in der Branche aus – kannst Du zum Senior Frontend-Developer aufsteigen. Als Senior arbeitest Du eigenverantwortlicher, übernimmst mehr Verantwortung in den Projekten und weist jüngere Kollegen ein. Da die Hierarchien in den IT-Unternehmen oftmals sehr flach sind, bestehen darüber hinaus meist wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Dafür ist ein Senior Frontend-Entwickler mit 3.500 Euro bis hin zu 5.000 Euro im Monat eine gesuchte und gut bezahlte Fachkraft.