Wie du erfolgreich mit dem Coden beginnst!
Die Forderungen nach dem Pflichtfach “Informatik” oder “Programmieren lernen” werden immer lauter – zurecht. Denn mit Programmierkenntnissen kann man spannende Sachen umsetzen – und dabei noch die eigenen Zukunftschancen verbessern. Wir geben Dir einen Überblick, wie Du Programmieren lernen kannst.
Wie kann ich Programmieren lernen?
Die Evolution der Technik und die Digitalisierung schreiten unermüdlich voran. Immer mehr der oft recht komplexen Geräte müssen durch Software gesteuert und überwacht werden. Dafür sind Programmierer_innen nötig. Experten, die die Sprache der Maschinen oder Computer verstehen und Programme entwickeln, kodieren und testen.
Kein Wunder, dass viele Menschen davon träumen Programmierer_in zu werden, um bei großen Firmen oder Startups zu arbeiten und Computer-Software oder mobile Apps zu erstellen. Diesen Traum kannst Du realisieren, denn nach Computer-Experten besteht eine große Nachfrage. Doch der Weg dorthin erfordert einiges Durchhaltevermögen.
Warum soll ich Programmieren lernen?
Der Wunsch nach einem interessanten und gut bezahlten Arbeitsplatz ist wahrscheinlich auf den ersten Blick der beste Grund, um Programmieren zu lernen. Das ist in jedem Fall eine richtige Entscheidung, denn Programmierer sind gefragte Spezialisten und ihnen stehen gute Verdienstmöglichkeiten und aussichtsreiche Karrierechancen zur Verfügung.
Wer über Programmierkenntnisse verfügt, muss dennoch nicht als hauptberuflicher Programmierer arbeiten. Wer in seinem bisherigen Beruf weiterarbeiten will, schafft sich durch das Erlernen von Programmiersprachen einen beruflichen Vorteil. Programmieren heißt außerdem Problemkomplexe zu abstrahieren und zu lösen. Es geht dabei neben der reinen Entwicklung von Programmen um die Entwicklung des logischen Denkens und einer Problemlösungskompetenz – wichtige Skills in vielen berufen. Außerdem macht es Spaß, wenn durch die eingegebenen Code-Zeilen der Computer die erwarteten Aktionen durchführt und Ergebnisse liefert 😉
Was für Voraussetzungen sollte ich mitbringen?
Der Werdegang eines Programmierers ist ein kumulativer Prozess. Für den Aufbau Deiner Fähigkeiten musst Du Dein Wissen Tag für Tag und Jahr für Jahr erweitern. Eine Programmiersprache ist in ihren Grundzügen relativ schnell erlernt, doch gute Programme zu schreiben erfordert viel Praxis. Die Programmierung von Computern macht Spaß und lohnt sich geistig wie finanziell. Es gibt viele Wege die zum Ziel führen doch wenn Du wissen willst, ob dieser Beruf der richtige für Dich ist, solltest Du folgende Einführungskurse an einer Universität oder Volkshochschule (oder auf einer Onlineplattform) besuchen:
- Logik
- Diskrete Mathematik
- Programmiersprachen
Bei der Programmierung von datenverarbeitenden Geräten wird zwischen sequentiellen, prozeduralen, objektorientierten, funktionalen und logischen Programmen bzw. Programmierparadigmen unterschieden. Bevorzugte Programmiersprachen für Anfänger sind Ruby, Python und Pascal. Sprachen, die ein etwas tieferes Verständnis erfordern sind C++, C# und Java.
Neben den Programmiersprachen sind Datenbanken ein wichtiger Bestandteil der Datenverarbeitung. Datenbanken organisieren und speichern Daten, um diese mithilfe von spezieller Software abzurufen und zu verändern. Programmierer sollten deshalb mit Datenbankkonzepten, Tabellen, Ansichten und Abfragen vertraut sein. MySQL oder MariaDB ist zum Beispiel eine kostenlose Datenbanklösung, die häufig verwendet wird und wo mit der Abfragesprache SQL auf die Inhalte zugegriffen wird.
Welche Arten von Programmierern gibt es?
Wie in vielen Berufen, wirst Du Dich im Laufe der Ausbildung zum Programmierer spezialisieren müssen. Die IT ist inzwischen zu umfangreich, um sich auf allen Gebieten auszukennen. Programmierer kann man z.B. grob in die folgenden Kategorien einteilen:
- Webprogrammierer
- Anwendungsprogrammierer Desktop
- Anwendungsprogrammierer Apps für mobile Geräte
- Systemprogrammierer Desktop, Großrechner, mobile Geräte
Welche Technologien und Programmiersprachen Du lernen solltest, hängt von der gewählten Spezialisierung ab. Hier ist eine Übersicht:
Webprogrammierung
Web-Anwendungen sind Software-Komponenten die für die Internet-Architektur entwickelt werden. Das reicht von einfachen Webseiten bis hin zu komplexen Client-Server-Anwendungen wie zum Beispiel Webshops, oder Onlinespiele. Die Anwendungsprogramme für das Web werden durch Webbrowser wie Chrome und Firefox aufgerufen und ausgeführt. Obwohl sie auf der Internet-Architektur aufbauen, ist eine aktive Internet-Verbindung nicht zwingend erforderlich. Web-Anwendungen bauen auf folgende Technologien auf bzw. verwenden diese:
- HTTP
- FTP
- POP3
- SMTP
- TCP
- IP-Protokolle
- HTML
- XML
- ASP
- JSP
- PHP
- ASP.NET
Zu den Grundlagen der Web-Programmierung gehören Kenntnisse der Internet-Infrastruktur sowie der oben aufgeführten Basisprotokolle, von Web-Server Software, Web-Browsing Software sowie E-Mail- und anderer Client-Software. Wichtige Bestandteile sind außerdem die Seitenbeschreibungssprachen HTML-, XML- und CSS. Von großem Vorteil ist auch das Erlernen clientseitiger Skriptsprachen wie VBScript oder JavaScript. Hinzu kommt mindestens eine serverseitige Programmiersprache wie zum Beispiel PHP oder Python.
Anwendungsprogrammierung für den Desktop
In den meisten Fällen schreiben Desktop-Programmierer Code für bestimmte Business-Lösungen, die für die organisatorische oder finanzielle Struktur eines Unternehmens eine große Zeitersparnis bedeuten. Desktop-Programmierer sollten sich gut mit den Architekturen der Computer-Hardware auskennen. Daneben sind Kenntnisse in prozeduraler, objektorientierter und funktionaler Programmierung sowie den Modellierungstechniken UML (Unified Modeling Language) oder ORM (Object Relational Mapping) unerlässlich. Als Programmiersprachen kommen häufig Java, C++ oder Python und deren Entwicklungsumgebungen sowie Frameworks zum Einsatz. Desktop-Programmierer sollten außerdem den Umgang mit grafischen Benutzeroberflächen beherrschen.
Eine Variante der Desktop-Programmierung ist die Spieleprogrammierung. Viele Spiele werden für den Desktop entwickelt. Programmierer, die sich auf diese Weise spezialisieren wollen, benötigen tiefgehende Kenntnisse in der Grafikprogrammierung und einer logisch funktionalen Programmiersprache wie Prolog oder Lisp.
Anwendungsprogrammierer für verteilte Systeme
Die Anwendungsprogrammierung für verteilte Systeme gehört sicher zu den schwierigsten Aufgaben eines Programmierers, denn sie erfordern weitreichende Kenntnisse der Computer- und Kommunikationstechnologien. Benötigt wird zudem das Know-how von Netzwerk-Hardware-Architekturen und Geräten wie Hubs, Switches und Routern. Unerlässlich sind auch Erfahrungen mit dem Open Systems Interconnection Model (OSI), Ethernet, IP, TCP, UDP und HTTP. Bevor Du mit der Programmierung verteilter Systeme beginnst, solltest Du mit der XML-Sprache vertraut sein. Benötigt werden außerdem:
- Windows Scripting Host
- Linux
- Perl
- Programmiersprachen C, C++, C#, Java, J#, JavaScript, Python
Neben den Kernmerkmalen der Programmiersprachen solltest Du Dich auf die Vernetzung von verteilten Systemen und die Entwicklung von Benutzeroberflächen konzentrieren. Wichtig sind ebenfalls:
- Gemeinsame Objektanfrage Broker Architektur ( CORBA )
- Einfaches Objektzugriffsprotokoll ( SOAP )
- Asynchronous JavaScript und XML ( AJAX )
- Verteiltes Komponentenobjektmodell ( DCOM )
- .NET Remoting
- XML-Webdienste
Systemprogrammierer Desktop, Großrechner, mobile Geräte
Systemprogrammierer (auch Core-Programmierer) genannt, benutzen Schnittstellen zur Hardware, um die Verwendung der Computer-Ressourcen durch Anwendungsprogramme zu gewährleisten und zu steuern. Dazu gehören sehr tiefe Kenntnisse der Hardware und Systemsoftware wie beispielsweise Betriebssysteme, Dienstprogramme und systemnahe Programme sowie deren Programmierwerkzeuge. Die wichtigsten Betriebssysteme sind:
- Windows
- Apple OS
- Linux
- Android
- iOS
Als Programmiersprachen werden hier systemnahe Sprachen wie ANSI C, C, C++, C# und Assembly Language eingesetzt.
Neben den vorgestellten Spezialisierungen gibt es für Programmierer noch eine Anzahl weiterer (sehr spezieller) Einsatzmöglichkeiten:
- Algorithmen-Design (Suche, Sortierung, Verschlüsselung, Entschlüsselung, Kommunikation)
- Programmiersprachen / Compiler Design / Optimierung
- Künstliche Intelligenzfelder (Mustererkennung, Spracherkennung, natürliche Sprachverarbeitung, neuronale Netze)
- Robotik
- Wissenschaftliche Programmierung
- Programmierung von Supercomputern
- Computergestütztes Design / Modellieren (CAD / CAM)
- Virtuelle Realität
- Computergrafik
Wenn Du Dich für den Berufsweg Programmierer_in entscheidest, ist das prinzipiell eine gute Wahl. Vor Dir liegt eine berufliche Karriere mit vielen Herausforderungen und einem überdurchschnittlichem Gehalt. Was Du daraus machst, hängt von Deiner Flexibilität, Zufriedenheit mit der Arbeit und Deinen Plänen ab.
8 Schritte Anleitung: Wie beginne ich mit dem Programmieren?
Wie Du am besten lernen kannst Computer zu programmieren hängt natürlich sehr von Deiner persönlichen Ausgangslage ab. Die folgenden Schritte können Dir helfen, den richtigen Weg zu finden.
Schritt 1: Sei bereit hart zu arbeiten
Die Programmierung von Computern ist ein sich schnell änderndes Feld. Du solltest bereit sein viele Tutorials und Bücher zu lesen. Um mit dem schnellen Tempo Schritt zu halten, ist der Besuch von Fortbildungsveranstaltungen unerlässlich.
Schritt 2: Finde einen Lehrer oder Mentor
Als Einzelkämpfer kommst Du in der Programmierung nicht weit. Suche Dir eine Gruppe, einen Lehrer oder Mentor, die Dich anleiten, Deine Fehler korrigieren und Dir ein Feedback geben. So kannst Du die Kluft zwischen Theorie und Praxis überwinden.
Schritt 3: Wähle Deinen Weg
Entscheide Dich, welchen Art der Programmierung Dir am besten liegt. Vielleicht findest Du bei der Datenbank-Programmierung die Erfolgsspur. Oder Du entscheidest Dich für die vielseitige Web-Entwicklung mit ihren vielen Möglichkeiten. Vielleicht machst Du aber auch als Anwendungsentwickler Karriere. Diese Entscheidung kann Dir niemand abnehmen, aber die meisten Programmierer wissen, in welche Richtung sie gehen wollen.
Schritt 4: Lerne die Grundlagen der Software-Entwicklung
Es gibt keine Karriere ohne die tiefgehende Kenntnis der Software-Entwicklung und ihrer Werkzeuge.
Schritt 5: Sammle Erfahrung auf die Du aufbauen kannst
Theorie ist das Eine, Praxis der andere Teil. Wo immer es geht, heißt es: üben, üben, üben. Nutze Open Source Software und mache Dich mit der Funktionsweise vertraut. Erstelle dann dafür Module oder Plug-ins.
Schritt 6: Kommerzielle Software-Entwicklung
Nutze die Herausforderungen der realen Welt und beginnen mit der Entwicklung kommerzieller Software. Lerne wie Software-Projekte ablaufen (undmanchmal auch scheitern). Kommuniziere und verhandele mit Kunden.
Schritt 7: Zertifikate sind wichtig
Nichts beeindruckt einen potenziellen Arbeitgeber oder Kunden mehr, als eine Reihe wichtiger Zertifikate.
Schritt 8: Wähle zwischen Vollzeit- und freiberuflicher Tätigkeit
Ein Vollzeitjob bei einem Unternehmen ist weniger riskant. Wähle ein Berufsmodell, das auf Deinem Wissen basiert und mit Deinen Lebensvorstellungen vereinbar ist.
Wo kann ich programmieren lernen?
Grundsätzlich kannst Du die Programmierung durch Selbststudium zuhause, bei der VHS, am besten natürlich an einer Universität (Fernuniversität, Fernlehrinstitute, Software-Firmen) oder Schule lernen. Das Angebot ist riesig und für alle Ansprüche geeignet. Wichtig ist, dass der Abschluss durch ein Zertifikat bescheinigt wird.
Immer mehr potentielle Programmierer interessieren sich jedoch für Kurse der Online-Lehrinstitute. Wer ein Smartphone oder Tablet besitzt kann online in das Thema einsteigen. Bei diesen Anbietern kannst Du Deine Coding-Skills verbessern.
- Codecademy
- Udemy
- Codeschool
- Treehouse
- Tutsplus
- Mozilla Developer Network
- Edley
- u.a.
Wie lange dauert das Programmieren lernen?
Die Programmierung von Computern erfordert lebenslanges Lernen. Wie lange Du für die Grundlagen brauchst, hängt vom individuellen Einsatz Deiner Ressourcen ab. Bis Du mit einem Programm das erste Geld verdienen kannst, ist sicher ein Jahr vergangen.
Jetzt aber: Viel Spaß beim Programmieren lernen 😉