Immer wieder hört man davon, dass modernes Arbeiten agilem Arbeiten entspricht. Gerade in der Software-Entwicklung sind agile Methoden nicht nur sehr beliebt, sondern fast schon Standard. Was es damit auf sich hat, welche Vorteile agile Entwicklungsmethoden haben und welche agilen Methoden es gibt, erklärt dieser Artikel.
Was heißt agil?
Wie agil ein Unternehmen ist, sagt etwas darüber aus, wie dieses Unternehmen auf Veränderungen reagiert. Ist ein Unternehmen so aufgestellt, dass es schnell und flexibel reagieren kann, wenn sich die Bedingungen am Markt oder im Unternehmen selbst ändern, so ist es agil. Agile Organisationen gehen immer davon aus, dass sie sich im Wandel befinden, und treffen Entscheidungen daher so, dass sie eine möglichst gute Reaktion auf Veränderungen erlauben. Konkret bedeutet dies zum Beispiel, Entscheidungen immer so spät wie möglich zu treffen, weil sich bis zu diesem Zeitpunkt ja bereits Veränderungen ergeben können.
Was sind die Vorteile von agilen Entwicklungsmethoden?
Gerade im E-Commerce und in der Software-Entwicklung spielen agile Methoden eine große Rolle. Denn hier ist die Veränderungsgeschwindigkeit so hoch, dass man es sich nicht leisten kann, in Fünf-Jahres-Plänen zu denken. Stattdessen muss man jeden Tag aufs Neue überprüfen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Wer agil aufgestellt ist, hat dadurch einen großen Wettbewerbsvorteil. Denn je schneller neue Anforderungen des Markts implementiert werden, desto besser kann man Kundenwünsche erfüllen – und kann so besser wirtschaftlich agieren.
Agile Entwicklungsmethoden zeichnen sich dadurch aus, dass Entscheidungswege kurz und Informationen überall da sind, wo sie benötigt werden. Daher wird die agile Software-Entwicklung in selbstorganisierten Teams durchgeführt. Denn ohne Teamleiter ist es viel einfacher, alle relevanten Informationen immer im Blick zu halten – schließlich wird nichts gefiltert. Außerdem gewinnt man so an Geschwindigkeit, da es keine Abhängigkeit von einzelnen Personen im Prozess gibt.
Welche agilen Methoden gibt es?
Die wohl bekannteste agile Methode in der Software-Entwicklung ist Scrum. Scrum ist ein Framework, das genau die Prozesse bestimmt, in deren Rahmen die Entwicklungsarbeit stattfindet. Ziel ist es, Teams zu empowern, ihnen viel Freiraum und Zeit zu ungestörtem Arbeiten zu geben und Informationen aus dem Markt und von anderen Stakeholdern so schnell wie möglich einfließen zu lassen. Dazu gibt es im Scrum fest definierte Rollen, die alle dazu beitragen, dass der Entwicklungsprozess für alle Beteiligten so transparent und reibungslos wie möglich abläuft. Scrum ist eins der am weitesten verbreiteten Frameworks in den Methodiken der Software-Entwicklung überhaupt und Unternehmen, die gute Entwickler suchen, wissen, dass dieses für viele potenzielle Mitarbeiter Grundvoraussetzung ist. Darüber hinaus ist das Scrum-Framework relativ flexibel, so dass viele Unternehmen ihre eigene, angepasste Variante von Scrum einsetzen, um den eigenen Bedürfnissen besser gerecht zu werden.
XP (Extreme Programming)
Eine weitere agile Entwicklungsmethode ist das Extreme Programming, abgekürzt XP. Ähnlich wie bei Scrum erhalten Entwickler-Teams auch im XP viel Eigenverantwortung und Entscheidungsbefugnisse. Diejenigen, die die Software schreiben, sollen auch all ihr Wissen einfließen lassen, um sie so gut wie möglich werden zu lassen. XP gibt dabei bestimmte Iterationen vor, in denen die Software entwickelt, getestet und verbessert wird. So sollen Risiken minimiert und die Sicht der verschiedenen Beteiligten eingebracht werden. Am wichtigsten ist dabei die Sicht des Kunden, für den die Software programmiert wird. Kundentests sind daher fester Bestandteil des XP. Auch die Sicht der Programmierer, der Projektleiter und des Gesamtunternehmens spielt eine wichtige Rolle. Durch XP wird versucht, allen Anforderungen an ein Entwicklungsprojekt gerecht zu werden und dabei so schnell wie möglich auf sich verändernde Maßgaben zu reagieren.
Fazit
Agile Entwicklungsmethoden sichern Unternehmen gerade in sich schnell verändernden Märkten dauerhafte Wettbewerbsvorteile, da sie ohne Verzögerung auf Veränderungen reagieren können. Nicht zuletzt hilft es Unternehmen auch, die besten Köpfe für ihr Team zu bekommen – denn im agilen Umfeld erhalten Mitarbeiter viel Freiraum und Verantwortung.