Automationen mit dem Raspberry Pi zu erstellen ist nicht besonders schwer. Mit der richtigen Anleitung erreichen sogar Anfänger tolle Ergebnisse!
1. Eine sprachgesteuerte Kaffeemaschine
First things first –ohne Kaffee geht gar nichts. Ein bisschen Mythos, ein bisschen Wahrheit – durch die Adern von exzessiven Codern fließt hauptsächlich Kaffee. Deswegen ist es auch nicht besonders verwunderlich, dass Sascha Wolter und Frank Zimmer sich eines Tages gefragt haben, wieso es eigentlich so verdammt lange dauert, bis die Kaffeemaschine aufgeheizt ist. Aber mal ehrlich – wer von Euch stand noch nie wutentbrannt (alternativ: völlig verzweifelt) vor seiner Kaffeemaschine und hat sich gefragt, wie genau es sein kann, dass es gefühlte dreieinhalb Wochen dauert, bis das Wasser heiß genug für die erste Tasse Kaffee ist? Dabei ist die Lösung doch so einfach – man lässt sich einfach von der Kaffeemaschine anrufen, sobald die richtige Temperatur erreicht ist! Alles was man dazu braucht ist ein Raspberry Pi und etwas Geschick 😉
Seht euch selbst an, wie es funktioniert:
Sascha Wolter geht auf seinem Blog etwas mehr ins Detail: Lest hier selbst.
2. Eine Lebendfalle, die Euch Fotos mailen kann
Bei Euch auf dem Dachboden hört Ihr öfter mal nachts verdächtiges Getrappel? Aber eine brutale Mausefalle aufzustellen ist auch nicht wirklich eine Option für Euch? Wenn das so ist, hat Alain Mauer eine Idee gehabt, die für Euch ziemlich interessant sein dürfte: Eine intelligente Mausefalle mit Hilfe eines Raspberry Pi! Darin wird das Tier lebendig gefangen, im Anschluss wird automatisch ein Foto Eurer Beute geschossen und Euch per E-Mail zugeschickt. Eine Demonstration könnt Ihr Euch hier ansehen:
Unter How to build a RaspiTrap veröffentlicht Mauer eine vollständige Bauanleitung, sodass alle Tierfreunde unter Euch die Möglichkeit haben, dieses Projekt nachzubauen.
3. Das PiPhone – vom Raspberry Pi zum Smartphone
David Hunt, ein weiterer Software Entwickler, hat sich den Spaß erlaubt, ein Smartphone auf Basis eines Raspberry Pi zu basteln. Besonders daran: Man kann mit dem Gerät auch tatsächlich telefonieren (sobald man eine SIM-Karte eingesetzt hat), den Beweis seht Ihr im Video:
Scheint gut zu funktionieren, richtig? Hunter beschreibt hier auf seinem Blog ausführlich, wie er die Einzelteile verbaut hat, er stellt den Software Code auf Github zur Verfügung und er listet Euch sogar alle Kosten auf – demnach hat er summa summarum circa 158$ (ohne Einrechnung seiner Arbeitszeit) für die benötigten Teile ausgegeben. Wirklich günstiger als ein gewöhnliches Smartphone ist das PiPhone also nicht, aber wer Spaß an solchen Basteleien hat, für den spielt das wohl sowieso nur eine untergeordnete Rolle wie wir wissen 😉
4. Vergesst den Lieferservice – alles was Ihr braucht ist die Raspberry Picrowave
Hier sind wir definitiv bei einem Projekt für Fortgeschrittene gelandet: Nathan Broadbent war es irgendwann Leid, dass das Zubereiten von warmen Mahlzeiten mit einer gewöhnlichen Mikrowelle viel zu zeitaufwendig war und die Mikrowelle sich einfach nicht merken konnte, wie lange eine Mahlzeit bei welcher Temperatur aufgewärmt werden sollte. Also nahm er sich einfach einmal richtig viel Zeit, um seiner Mikrowelle nicht nur ein Gedächtnis, sondern auch ein paar andere nette Features zu verpassen. Im folgenden Video seht Ihr, dass Broadbent seine Mikrowelle so getunt hat, dass sie unter anderem mit einem Barcodescanner verknüpft ist, anhand dessen sie nach einmaliger Eingabe zukünftig weiß, wie ein Gericht gekocht werden muss. Darüber hinaus kann sie aber auch per Sprachsteuerung bedient werden und hat natürlich einen Internetzugang – den sie braucht, um sich Zubereitungsanweisungen downloaden zu können, aber auch um darüber tweeten zu können, wenn sie eine Mahlzeit gezaubert hat!
Nathan beschreibt sein genaues Vorgehen auf seinem Blog, aber falls Ihr mehr Interesse an der Tweets der Raspberry Picrowave habt, so findet Ihr diese unter twitter.com/rbmicrowave. Es sind leider nicht viele – war wohl doch eher nur ein witziger Nebeneffekt dieses beeindruckenden Projekts! Aber immerhin eine Mikrowelle, die auch auf Twitter unterwegs ist 😉
5. Programmieren mit der Schreibmaschine
Schreibmaschinen sind Schnee von gestern und gehören dem letzten Jahrhundert an? Das sehen bei weitem nicht alle so! Ich persönlich habe zwar nicht mehr besonders oft auf Schreibmaschinen tippen müssen, aber nichtsdestotrotz kann ich mir vorstellen, dass diese Gerätschaften bei manch einem ein paar nicht unerhebliche nostalgische Gefühle wachrufen. So vermutlich auch bei Russell Smith, einem Software Developer, der seiner alten Schreibmaschine ein Update verpasst hat, mit dem sie auch im 3. Jahrtausend noch mitspielen kann. Mittels Sensoren und Raspberry Pi hat der Entwickler seine Schreibmaschine an einen Bildschirm angeschlossen und kann so über die gute alte Schreibmaschine mit dem Programmieren anfangen:
Auch wenn das wohl eher in die Kategorie „Spielerei“ als in die Kategorie „Ohne-kann-ich-nicht-mehr-leben“ fällt, ist die Idee an sich ausgesprochen interessant und, vor allem, muss man erst einmal darauf kommen! Wer genaueres darüber wissen will, wie das Ganze funktioniert findet hier, auf Smiths Blog, genauere Infos!