Was versteht man unter einem Systemsprenger?
Als „Systemsprenger“ oder auch „Grenzgänger“ werden Kinder und Jugendliche bezeichnet, für die es auf Grund ihres auffälligen Verhaltens nur wenig bis gar keine adäquaten Unterstützungs- oder Betreuungsmöglichkeiten gibt.
Was macht man mit Systemsprengern?
Der Umgang mit Systemsprengern gelingt eher durch multiprofessionelle Teams. Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Sonderpädagogen und Erzieher können hier mit geklärten Rollen eng kooperieren, gegenseitig hospitieren, schwierige Situationen gemeinsam beispielsweise in kollegialen Fallberatungen analysieren.
Ist Systemsprenger eine wahre Geschichte?
Der Film »Systemsprenger« von Nora Fingscheidt ist eine fiktive Geschichte. So gibt es kein konkretes Kind, das als Vorbild für die Figur »Benni« gedient hätte. Dennoch wirkt der Film erschreckend real – weil er zwei unabhängig von Benni existierende Geschichten erzählt, die wir alle allzu gut kennen.
Warum werden Kinder zu Systemsprenger?
Systemsprenger sind Personen, die aufgrund ihrer besonderen Verhaltensauffälligkeiten nur schwer in Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe respektive der Behindertenhilfe integriert werden können.
Was will der Film Systemsprenger sagen?
Als „Systemsprenger“ gelten Kinder und Jugendliche, die durch ihr schwieriges Verhalten, drohen durch alle Raster der Kinder- und Jugendhilfe zu fallen. Um so eine „Systemsprengerin“ dreht sich der Film. Die Protagonistin ist die neunjährige Bernadette, kurz Benni (Helena Zengel), die sich durchs Leben schlägt.
Woher kommt der Begriff Systemsprenger?
2) Jargon Person, die aufgrund ihrer besonderen Verhaltensauffälligkeiten nur schwer ins Hilfssystem (Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe und dergleichen) integriert werden kann. Begriffsursprung: Zusammenbildung aus dem Substantiv System und einer Ableitung zum Stamm des Verbs sprengen durch Suffigierung von -er.
Was will uns der Film Systemsprenger sagen?
Es geht um Kinder, die innerhalb des Systems keinen festen Ort finden, sondern permanent hin und her geschoben werden. Die wechseln zwischen Heimen, Pflegefamilien, Psychiatrien und – wenn sie über 14 Jahre sind – der Justiz hin und her und finden nirgendwo einen Ort zum Leben, bedingt durch ihr extremes Verhalten.
Was hat Benni in Systemsprenger?
Der zehnjährigen Benni wurde als kleinem Kind eine Windel ins Gesicht gepresst, bis sie beinahe erstickt ist. Seitdem darf niemand ihr Gesicht berühren, sonst tickt sie aus. Tickt nicht aus wie das Nachbarkind, wenn es keine Schokolade kriegt, sondern so, dass sie andere Kinder lebensgefährlich verletzt.
Ist Systemsprenger realistisch?
Die Geschichte ist fiktiv – spielt sich aber so in Deutschland täglich ab, wie ein Intensivpädagoge erklärt. Benni, 9, kann nicht bei ihrer Mutter leben, weil die überfordert ist. Von diesem Drama erzählt Regisseurin Nora Fingscheidt in dem Film „Systemsprenger“, der an diesem Donnerstag in deutschen Kinos anläuft.
Wie ist das Ende von Systemsprenger zu verstehen?
Bernadette fühlt sich von allen im Stich gelassen. Die letzten Option scheint nun ein pädagogischer Auslandsaufenthalt in Afrika zu sein. Doch auch das lässt sich Benni nicht gefallen. In der letzten Szene flüchtet das Mädchen aus dem Sicherheitsbereich des Flughafens.
Welche Krankheit hat Benni Systemsprenger?
Psychopathologisch gesehen, hat Benni eine Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung (ICD-10 F94. 2), die durch folgende Symptome definiert ist: Beziehungsmuster mit einer Mischung aus Annäherung und Vermeidung sowie Widerstand gegen Zuspruch.