Wann kommt es zu einer Urabstimmung?
Die Entscheidung für oder gegen eine Urabstimmung trifft ein in der Satzung jeder Gewerkschaft vorgesehenes Gremium, z.B. der Bundes- oder Landesvorstand. Eine Urabstimmung bzw. ein Streik kann erst nach Ablauf der Friedenspflicht und gescheiterten Tarifverhandlungen beschlossen und durchgeführt werden.
Warum 25 bei zweiter Urabstimmung?
Das nach dem Streik erzielte Tarifergebnis wird den Mitgliedern in einer zweiten Urabstimmung vorgelegt. Dann müssen 25 Prozent der Mitglieder zustimmen. Sie erklären damit zugleich ihr Einverständnis mit den ausgehandelten Tarifergebnissen und ihren Entschluss, den Streik nicht weiter fortzusetzen.
Wie bezeichnet man einen Streik der ohne Urabstimmung durchgeführt wird?
Warnstreiks sind räumlich und zeitlich eng begrenzt. Sie erfordern noch keine Urabstimmung, aber einen Streikaufruf der zuständigen Gewerkschaft. Meist gelingt es in mehreren Verhandlungsrunden, ein Ergebnis zu erzielen, so dass ein unbefristeter Streik vermieden werden kann.
Wie viel Prozent müssen einem Streik zustimmen?
Um in den Streik zu gehen, müssen sich mehr als 75 Prozent der stimmberechtigten und nicht verhinderten Mitglieder dafür aussprechen.
Warum hat der Gesetzgeber im tarifvertragsgesetz festgelegt dass im Rahmen der zweiten Urabstimmung nur 25% der Gewerkschaftsmitglieder dem neuen Tarifvertrag zustimmen müssen um ihn in Kraft treten zu lassen?
Wenn die Verhandlungsparteien der Gewerkschaften und der Arbeitgeber dann einen neuen Tarifvertrag beschlossen haben, müssen mindestens 25 % der Gewerkschaftsmitglieder für die Aufhebung des Streiks und damit für den neuen Tarifvertrag stimmen, damit er dann tatsächlich angenommen wird.
Was geschieht bei einem Generalstreik?
Ein Generalstreik ist eine Streikaktion der gesamten Arbeiterschaft eines Landes oder einer Region. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts favorisierte die anwachsende internationale Arbeiterbewegung den Generalstreik für die Durchsetzung ökonomischer oder politischer Ziele.
Wie viel streikgeld?
Das Streikgeld beträgt für eine Streikwoche: Bei einer Beitragsleistung über 12 bis 60 Monate das 13-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate* Bei einer Beitragsleistung über 60 Monate das 14-fache des Durchschnittsbeitrags der letzten 3 Monate*.
Was bedeutet es wenn sich in einer Urabstimmung 72% der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik aussprechen?
Die Urabstimmung bezeichnet eine Abstimmung, zu der alle Mitglieder einer Organisation (z. B. politische Parteien, Gewerkschaften, Vereine, Studierendenschaften) aufgerufen sind. Wenn mindestens 75 % der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik stimmen, dann darf die Gewerkschaft die Betriebe bestreiken.
Wie viele Gewerkschaftsmitglieder müssen für einen Streik stimmen?
Wenn mindestens 75 % der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik stimmen, dann darf die Gewerkschaft die Betriebe bestreiken. In der Praxis gibt es allerdings keine Beispiele, in denen die Gewerkschaftsmitglieder gegen einen Streik gestimmt hätten.
Warum gibt es in Deutschland kein Generalstreik?
In der Bundesrepublik ist ein Generalstreik nicht vom Streikrecht abgedeckt und somit rechtswidrig, weil er politisch motiviert ist. Er ist zwar nicht verboten, aber durch einen Gerichtsentscheid von 1955 untersagt. Den Gewerkschaften würden massive Schadensersatzforderungen drohen.