Welche Faktoren beeinflussen die Entstehung eines Dekubitus?
Dekubitus: Risikofaktoren
- Hautschäden (zum Beispiel durch Feuchtigkeit, Inkontinenz, Pergamenthaut bei Behandlung mit Kortison oder unzureichende Pflege der Haut im Alter)
- Übergewicht (Adipositas) oder Untergewicht (Kachexie)
- Mangelernährung und Flüssigkeitsmangel (Dehydration)
Wieso ist man Dekubitusgefährdet?
Das Ergebnis ist immer das gleiche: Die Patienten bleiben zu lange in der gleichen Position liegen und sind daher dekubitusgefährdet. Hinzu kommt die vor allem bei älteren Menschen oft feststellbare Unterernährung oder mangelhafte Versorgung mit Flüssigkeit, Eiweiß und Vitaminen.
Was wird unter Druckverteilung zur Dekubitusprophylaxe verstanden?
Jedes Dekubitus-Hilfsmittel hat vor allem einen Zweck: Es soll den Druck vom Körper oder einer bestimmten Körperstelle nehmen oder woanders hin verteilen. Für diese Druckverteilung und -entlastung gibt es unterschiedliche Hilfsmittel: Antidekubitus-Hilfsmittel (zum Beispiel Matratzensysteme und -auflagen)
Ist ein Dekubitus immer ein pflegefehler?
Ein Dekubitus ist vor allem dann als schwerer Pflegefehler zu werten, wenn er aufgrund von äußeren Faktoren, wie etwa falscher Lagerung, auftritt. Diese Druckgeschwüre müssen mit allen Mitteln verhindert werden.
Welche Krankheiten begünstigen Dekubitus?
Durch permanentes Liegen oder Sitzen sind folgende Körperregionen gefährdet, einen Dekubitus zu erleiden:
- Hinterkopf.
- Ohren.
- Schulterblatt und Schultergelenk.
- Wirbelsäule.
- Ellenbogen.
- Kniegelenk.
- Beckenkamm.
- Kreuz- und Steißbein.
Wer ist gefährdet einen Dekubitus zu bekommen?
Besonders gefährdet sind immobile und bettlägerige Menschen. Auch medizinische Geräte wie Blutdruckmanschette, Sauerstoffschlauch oder Halskrause können bei dauerhaftem Druck zu einem Druckgeschwür führen. Wie entsteht ein Dekubitus?
Wie entstehen Scherkräfte?
Stichwort: Scherkräfte Sie ergibt sich beim Umdrehen, Ziehen und Lagern des Patienten. Die Scherung bewirkt eine Verdrillung der Blutgefäße und unterbindet damit ebenfalls die Blutzirkulation. Gerade bei älteren Menschen können durch Scherkräfte ganze Hautschichten voneinander getrennt werden.
Warum wird ein Fingertest durchgeführt?
Der Fingertest (oder „Drucktest“) ist eine Methode zur verlässlichen Feststellung eines Dekubitus bei einer schon vorhandenen Hautrötung. Daneben gibt es den sog. „Lupentest“ mit einer sehr ähnlichen Durchführung. Beide Techniken sind im Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ erwähnt.
Was ist das Dekubitusprophylaxe?
Dekubitus oder Wundliegen bezeichnet einen Hautschaden, der durch anhaltenden Druck auf eine Körperstelle entsteht. Durch spezielle Lagerungstechniken und weitere prophylaktische Maßnahmen können erste Anzeichen früh erkannt und einem Fortschreiten vorgebeugt werden.
Wer haftet für einen Dekubitus?
Ärzte haften für ihre Diagnostik und angeordnete Therapie. Das passiert häufig wenn Pflege zu Hause erfolgt, selten aber bei Einrichtungen der stationären und ambulanten Altenhilfe. Dort gilt § 11 SGB XI.
Was tun bei Dekubitus am Steiß?
Ein Dekubitus lässt sich nur dann erfolgreich behandeln, wenn seine Ursache beseitigt wird: der Druck. Bei liegenden Patienten empfiehlt sich beispielsweise eine spezielle Dekubitus-Matratze oder ein Spezialbett. Zudem sollte man die Patienten regelmäßig umlagern. Bei Rollstuhlfahrern sind Sitzkissen ratsam.