Was ist eine nicht befreite Vorerbin?
Ein nicht befreiter Vorerbe darf u. a. keine Grundstücke veräußern, übertragen oder belasten sowie Nachlassgegenstände nicht verschenken. Außerdem darf der nicht befreite Vorerbe Wertpapiere nur mit der Einwilligung des Nacherben hinterlegen.
Was ist ein Vorerbe?
Der Vorerbe ist praktisch ein „Erbe auf Zeit“. Der Vorerbe und der Nacherbe sind beide Rechtsnachfolger des Erblassers. Im Gegensatz zur Erbengemeinschaft erben sie aber nicht gleichzeitig, sondern zeitlich versetzt hintereinander. Der Nacherbe hat ein Anwartschaftsrecht auf die Nacherbschaft.
Was bedeutet im Testament Vorerbe?
Mit der Anordnung einer Vor- und Nacherbschaft im Testament werden die Reihenfolge und die Dauer der Nutzung des Nachlasses bestimmt. Der Erblasser setzt eine Person als Vorerben ein, der die Erbschaft für einen Zeitraum nutzen kann. Der Nacherbe wird erst dann Erbe des Erblassers, wenn die Vorerbschaft endet.
Kann ein Vorerbe das Haus verkaufen?
Ein befreiter Vorerbe darf Grundstücke, Häuser und Schiffe verkaufen oder belasten – die Einnahmen aus dem Verkauf darf er dann einbehalten. Allerdings darf der Erlös nicht in das Privatvermögen des Vorerben übergehen, sondern muss Teil der Vorerbschaft bleiben.
Was ist ein alleiniger Vorerbe?
Der Vorerbe wird Inhaber des kompletten Nachlasses und er wird auch als Eigentümer einer im Nachlass befindlichen Immobilie in das Grundbuch eingetragen. Er ist für die Zeit der Vorerbschaft alleiniger Erbe und muss die Erbschaft in diesem Zeitraum mit niemandem teilen.
Kann Vorerbe Immobilie verkaufen?
Der Vorerbe besitzt das Nachlassvermögen vielmehr nur auf bestimmte Zeit und muss es zum vorab bestimmten Zeitpunkt an den Nacherben weitergeben. Ein Verkauf einer vom Verstorbenen hinterlassenen Immobilie ist daher grundsätzlich ausgeschlossen (§ 2113 BGB). Ist der Vorerbe befreit, wird auch dies vermerkt.
Kann der Vorerbe den Nacherben enterben?
Kann der Vorerbe den Nacherben enterben? Grundsätzlich kann der Vorerbe nicht bestimmen, welche Person oder Personen die Nacherbschaft antreten. Dies ist deshalb nicht möglich, weil die Nacherben nicht den Vorerben beerben, sondern der ursprüngliche Erblasser.