Was ist heimtückischer Mord?
Nach der Rechtsprechung tötet derjenige heimtückisch, der „die Arg- und Wehrlosigkeit seines Opfers ausnutzt und dabei in feindlicher Willensrichtung handelt„. Typische Beispiele aus der Praxis dafür sind Fälle, bei denen aus dem Hinterhalt und unvermittelt Angriffe auf ahnungslose Opfer erfolgen.
Können schlafende arglos sein?
Der Schlafende ist in aller Regel arglos, wenn er einschläft. Er überläßt sich dem Schlaf im Vertrauen darauf, daß ihm nichts geschehen werde; in diesem Vertrauen überliefert er sich der Wehrlosigkeit.
Woher kommt das Wort Heimtücke?
ETYMOLOGIE DES WORTES HEIMTÜCKE Zusammensetzung aus haimliche Dück oder hemische Dück. Als Etymologie wird die Wissenschaft von der Herkunft von Wörtern und deren Struktur- und Bedeutungsänderungen bezeichnet.
Wann ist etwas heimtückisch?
heim|tü|ckisch, Komparativ: heim|tü|cki|scher, Superlativ: am heim|tü|ckischs|ten. Wortbedeutung/Definition: 1) voller Heimtücke; harmlos erscheinend, dabei aber sehr gefährlich.
Was sind gemeingefährliche Mittel?
Unter „gemeingefährlichen Mitteln“ werden solche verstanden, die geeignet sind, in der konkreten Tatsituation eine unbestimmte Mehrzahl von Menschen an Leib und Leben zu gefährden und deren Wirkungsweise der Täter nicht sicher beherrschen kann (BGH NStZ 2020, 284). …
Warum sind bewusstlose nicht arglos?
Wesentliches Kriterium ist die Willentlichkeit – der Schlafende begibt sich bewusst in seinen Zustand und würde dies nicht tun, wenn er mit einem Angriff rechnete. Bewusstlose im Gegensatz dazu, begeben sich nicht willentlich in den Zustand der Bewusstlosigkeit und sind demnach – jedenfalls nach hM – auch nicht arglos.
Können Babys arglos sein?
Voraussetzung hierfür ist zunächst die Fähigkeit zum Argwohn. Sie fehlt nach herrschender Meinung bei kleinen Kindern, Ab einem Alter von drei bis vier Jahren kann ein Kind arglos sein, vgl. BGH NJW 78, 709; NStZ 95, 230.
Ist Heimtücke strafbar?
Die Heimtücke ist im deutschen Strafrecht ein sog. Mordmerkmal. Beim Vorliegen dieses Merkmals bei einer vorsätzlichen Tötung handelt es sich nicht um Totschlag (§ 212 StGB), sondern um Mord (§ 211 StGB).
Können Kinder arglos sein?
Arglos ist, wer sich zum Zeitpunkt der Tat keines tätlichen Angriffs auf seine körperliche Unversehrtheit oder sein Lebens versieht. Ab einem Alter von drei bis vier Jahren kann ein Kind arglos sein, vgl. BGH NJW 78, 709; NStZ 95, 230. da diese noch keinen Argwohn empfinden und mithin auch nicht arglos sein können.