Wie funktioniert ein Überspannungsableiter?
Gegen energiereiche Störungen und hohe Überspannungen schützen sogenannte Blitzstrom-Ableiter (SPD Typ 1). Diese verhindern das Eindringen von Blitz(teil)strömen in das Gebäude über die zu schützende Leitung. Dabei treten aber immer noch Überspannungen auf.
Welche Überspannungsableiter gibt es?
Überspannungsschutz
- Blitzstromableiter, Klasse 1 mit Funkenstrecke, Nennspannung 400 V.
- Überspannungsschutz, Nennspannung 110 kV, in einer Freiluftschaltanlage.
- Gasgefüllte Überspannungsableiter.
- Einpoliger Kombiableiter Typ1+2+3: Gasableiter in Reihe mit einem Varistor.
Was ist ein Ableiter?
Ableiter sind Überspannungsschutzgeräte aus Löschfunkenstrecken und weiteren Bauteilen. Unterschieden werden Blitzstromableiter und Überspannungsableiter der Anforderungsklassen C und D.
Wo wird ein Überspannungsableiter eingebaut?
Ihr Einsatz erfolgt koordiniert mit den Blitzstromableitern in der festen Installation, beispielsweise in der Unterverteilung. Überspannungsableiter Typ 3 werden nahe am zu schützenden Gerät wie beispielsweise einem Computer verbaut – typischerweise also im Kabelkanal oder im Steckdosenbereich.
Wann wird ein Überspannungsschutz benötigt?
Überspannungsschutz ist spätestens seit Dezember 2018 definitiv Pflicht. Dies gilt für nahezu alle Gebäude, die an Stromnetze angeschlossen sind. Das Nachrüsten, ob in Altbau oder auch jüngeren Gebäuden, wird hingegen erst dann zur Pflicht, wenn eine Erweiterung oder Veränderung der bestehenden Anlage stattfindet.
Welcher Überspannungsschutz ist Pflicht?
Es ist davon auszugehen, dass Betriebsmittel der Überspannungskategorie I (1,5 kV) und II (2,5 kV) in jedem Wohngebäude installiert sind. Somit ist Überspannungsschutz in allen Neubauten Pflicht – auch wenn kein äußeres Blitzschutzsystem vorhanden ist.
Was ist ein Blitzschutz?
Unter einer Blitzschutzanlage versteht man Vorkehrungen gegen schädliche Auswirkungen von Blitzeinschlägen auf bauliche Anlagen.
Wer installiert Überspannungsschutz?
Gemäß Norm müssen Elektroinstallateure in Wohngebäuden und Büros dann Überspannungsschutz errichten, wenn in diesen Gebäuden Betriebmittel der Überspannungskategorie I oder II errichtet sind (Quelle: VDE 0100-443:2016-10 Absatz 4 Nr. 5).
Wo muss ein Schutz bei transienten Überspannungen vorgesehen werden?
Nach den erweiterten Entscheidungskriterien aus DIN VDE 0100-443 müssen jetzt in jedem neu errichteten Gebäude Maßnahmen zum Schutz vor transienten Überspannungen vorgesehen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Industriehalle oder um ein Wohngebäude handelt.