Was ist eine Säuglingssterblichkeitsrate?
Mit der Säuglingssterblichkeit erfasst man den Anteil der Kinder, die vor Erreichung des ersten Lebensjahres sterben. Man gliedert sie so aus der Kindersterblichkeit aus. Eine hohe Säuglingssterblichkeit ist ein Kennzeichen von Unterentwicklung und in Entwicklungsländern besonders häufig anzutreffen.
Wie wird die Säuglingssterblichkeit angegeben?
Die Säuglingssterblichkeitsrate wird berechnet, indem die Zahl der Todesfälle von Säuglingen, die in einem bestimmten Kalenderjahr zur Welt gekommen sind, durch die Zahl der Lebendgeburten desselben Kalenderjahrs geteilt wird.
Warum war die Kindersterblichkeit früher so hoch?
Zur weit verbreiteten Kinderarbeit kamen die hohe Kindersterblichkeit hinzu sowie das hohe Risiko der Frauen, im Kindbett zu sterben. Die Abstände zwischen den Geburten waren zwar niedrig und viele Frauen gebaren eine hohe Anzahl an Kindern, von denen jedoch nicht alle das Erwachsenenalter erreichten.
Was ist eine hohe Kindersterblichkeit?
Die Kindersterblichkeitsrate ist die Anzahl der Kinder je 1000 Geburten, die die ersten fünf Lebensjahre nicht überleben. Betrug diese für den Zeitraum 1950 bis 1955 laut UN noch weltweit 214 pro 1000 Geburten, ist sie bis 2020 auf 40 pro 1000 Geburten gesunken, Tendenz weiter sinkend.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei der Geburt zu sterben in Deutschland?
Berlin – Dass eine Frau während der Geburt stirbt, ist in Deutschland extrem unwahrscheinlich geworden: Auf 100.000 Geburten kommen nur acht Todesfälle.
Welches Land hat die höchste Säuglingssterblichkeit?
Zentralafrikanischen Republik
In der Zentralafrikanischen Republik starben im Jahr 2019 geschätzt rund 81 von 1.000 Lebendgeborenen – dies entspricht rund 8,1 Prozent – im ersten Lebensjahr. Damit ist die Zentralafrikanische Republik das Land mit der höchsten Säuglingssterblichkeit weltweit.
Wie viele Totgeburten gibt es?
Etwa bis 1875 endeten rund 40 von 1.000 Geburten mit einer Totgeburt. Von da an verringerte sich der Anteil der Totgeburten an den Geburten insgesamt nahezu kontinuierlich – mit Ausnahme der Kriegsjahre. Heute enden nur etwa vier von 1.000 Geburten mit dem Tod des Neugeborenen.
Wie viele Neugeborene sterben?
Die Statistik zeigt die Säuglingssterblichkeit und Säuglingssterblichkeitsrate sowie das durchschnittliche Sterbealter von Säuglingen¹ in Deutschland im Zeitraum von 1990 bis 2019. Im Jahr 2019 starben deutschlandweit 2.485 Säuglinge unter einem Jahr. Im Schnitt überlebten diese rund 51 Tage.
Wie hoch war die Kindersterblichkeit im Mittelalter?
Im Mittelalter war die Kindersterblichkeit in Europa sehr viel höher als heute. Das Lexikon des Mittelalters gibt an, dass mehr als die Hälfte der Kinder keine 14 Jahre alt wurden. Seit dem Beginn der Aufklärung ist die Sterblichkeit von Kindern rapide gesunken.
Wie lange hat man früher gestillt?
Vor der Geburt und nach dem Abstillen liegen die Barium-Werte dagegen deutlich niedriger. Nach solchen Barium-Analysen haben Australopithecus africanus Mütter vor gut zwei Millionen Jahren ihre Kinder mindestens sechs bis neun Monate nach der Geburt gestillt.
Warum hohe Kindersterblichkeit?
Perinatale Komplikationen sind Hauptursache für die Kindersterblichkeit. Diese steht vor allem in Entwicklungsländern zu über 50 % in Zusammenhang mit Mangelernährung. In Subsahara-Afrika verursachen auch Malaria und Aids einen großen Teil der Kindersterblichkeit.
Wie kann man Kindersterblichkeit senken?
Die Ursachen sind häufig behandelbare Infektionskrankheiten und Verletzungen. Wir von Plan International arbeiten daran, die Kindersterblichkeitsrate weltweit zu senken. Dies erreichen wir beispielsweise durch Impfungen, mit der Stärkung der Gesundheitssysteme oder durch eine medizinische Versorgung während der Geburt.