Warum wirkt Anästhesie bei Entzündung nicht?
In manchen Fällen reicht eine einfache Betäubung nicht aus. Bei einer akuten Pulpitis und bei Abszessen können Patienten unter Umständen trotz Spritze Schmerzen empfinden. Grund dafür ist, dass das Anästhetikum durch den höheren Säuregehalt im entzündeten Gewebe schneller abgebaut wird.
Ist Lokalanästhesie gefährlich?
Breitet sich ein Lokalanästhetikum zu stark aus oder wird ungewollt in ein Blutgefäß gespritzt, kann es zu Herz- und Kreislaufversagen mit Atemstörungen und Krämpfen kommen.
Kann ein entzündeter Zahn betäubt werden?
Ein hoch entzündeter Zahn lässt sich manchmal nur eingeschränkt betäuben und die Narkose wirkt nicht ausreichend. Zwar verspüren die Patienten ein taubes Gefühl an den Lippen, der Zunge und der Wange, aber der betroffene Zahn reagiert dennoch schmerzhaft.
Was passiert bei einer Lokalanästhesie?
Eine Lokalanästhesie bewirkt eine Schmerzunterdrückung in einem begrenzten Gebiet, beispielsweise auf der Haut oder im Versorgungsbereich ganzer Nerven an den Extremitäten. Die eingesetzten Medikamente (Lokalanästhetika) unterbrechen die Signalweiterleitung in den Nervenenden. So entsteht eine örtliche Betäubung.
Kann man an einer örtlichen Betäubung sterben?
Zwar sind die Betäubungsmittel, wenn sie in den Kreislauf geraten, nicht ganz ungefährlich. Bei der örtlichen Betäubung ist das aber so gut wie ausgeschlossen. Die Stoffe werden vom Körper an Ort und Stelle gleich abgebaut und der blockierte Nerv funktioniert hinterher wieder genauso gut wie vorher.
Ist die Anwendung von Anästhetika einheitlich?
Aufgrund der Vielzahl der enthaltenden Substanzen gibt es keinen einheitlichen Wirkungsmechanismus. Zwar können die heute verwendeten Anästhetika nach der Meyer-Overton-Korrelation beschrieben werden, aber die ihr zugrunde liegenden Annahmen über den Wirkmechanismus sind veraltet.
Was können weitere anästhetische Komplikationen auftreten?
Als weitere anästhesiebedingte Komplikationen können Herz-Kreislauf-Störungen, intraoperative Wachzustände, allergische Reaktionen oder eine maligne Hyperthermie auftreten. Auch nach der Operation ist durch die Anwendung von Anästhetika noch Übelkeit, Erbrechen, postoperatives Zittern oder Störungen der kognitiven Hirnfunktionen möglich.
Welche Anästhetika können bei der Inhalation eingesetzt werden?
Bei der Inhalation finden gasförmige Anästhetika wie Isofluran oder Sevofluran Anwendung. Außerdem müssen auch Relaxantien zur Muskelrelaxation bei der Intubation eingesetzt werden.
Wie wirken Anästhetika auf unseren Schlaf?
Auch wie Anästhetika genau wirken, ist bislang erst in Teilen aufgeklärt. So entdeckten Forscher erst Anfang des 21. Jahrhunderts, dass die eingesetzten Medikamente am sogenannten GABAA-Rezeptor wirken. Diese Andockstellen im Gehirn und Rückenmark sind maßgeblich mitverantwortlich für Bewegungsabläufe und unseren Schlaf.