Wie funktioniert ein Tourniquet?
Die mechanischen Tourniquets funktionieren alle durch Verkürzung eines Bandes durch Rotation. Dabei wird ein Knebel, welcher an einem umlaufenden Band befestigt ist, gedreht. Durch das Tourniquet können Verletzungen wie Hämatome und Quetschungen hervorgerufen werden.
Wann wird ein Tourniquet angelegt?
Die Anlage eines Tourniquets erfolgt, um eine lebensbedrohliche Blutung an einer Extremität zeitnah und temporär durch Abbindung der arteriellen Blutzufuhr zu stoppen, wenn Kompression der Wunde nicht ausreicht oder in der gegebenen Situation nicht praktikabel ist [1].
Wie lange darf man eine Wunde abbinden?
Abbindezeiten bis zu 3 Stunden werden z. B. im Rahmen von geplanten Knieoperationen in OP-Sälen regelmäßig durchgeführt, um den Blutverlust während einer OP gering zu halten (Blutsperre). Erfahrungen aus der Gefäßchirurgie zeigen, dass Extremitäten sogar bis zu 6 Stunden ohne Blutversorgung überleben können.
Wie wird das Tourniquet angelegt?
Das Tourniquet wird etwa eine Handbreit proximal der Verletzung angelegt. Die Stelle ist so zu wählen, dass eine ausreichend komprimierbare Weichteilmasse vorliegt. Gelenke oder Wundhöhlen sind auszusparen. Der Druck wird so gewählt, dass die Blutung klinisch zum Stillstand kommt.
Wie lange beträgt die Toleranzzeit bei Tourniquet?
Dabei beträgt die Toleranzzeit, während der eine Ischämie (Minderdurchblutung) bestehen kann, ohne anschließend ein Tourniquet-Syndrom hervorzurufen, durchschnittlich etwa 6 Stunden. Die genaue Toleranzzeit ist aber individuell sehr unterschiedlich.
Wie hoch ist die Letalität bei einem Tourniquet-Syndrom?
Bei einem Tourniquet-Syndrom nach Ischämie der unteren Extremität wird die Letalität in der Literatur immer noch mit bis zu 20 Prozent angegeben. Die beste Prävention eines Tourniquet-Syndroms besteht darin, ein Körperteil nie länger als absolut notwendig abzubinden.
Wie vermindert man den Blutverlust aus dem Knochen?
Eine Versorgung der Amputationsverletzung mittels Druckverband vermindert bzw. stoppt u.U. einen weiteren Blutverlust aus dem Knochen. In den TREMA Guidelines wird ergänzend die Ruhigstellung der betroffenen Extremität empfohlen, um die Blutgerinnung zu fördern und weiteren Blutverlust zu minimieren.