Was ist ein Streik?
Wenn Arbeitende gemeinsam aufhören zu arbeiten um damit etwas zu erreichen, so nennt man das Streik. Je nachdem, was die Streikenden erreichen wollen, handelt es sich entweder um einen politischen Streik oder – was in Deutschland häufiger ist – um einen Arbeitskampf für bessere Arbeitsbedingungen oder mehr Lohn.
Wie streiken die Angehörigen einer Branche in Deutschland?
Meist streiken die Angehörigen einer bestimmten Branche in einer Region, zum Beispiel die Bergarbeiter im Ruhrgebiet oder die Lokführer der Deutschen Bahn in ganz Deutschland. Es gibt jedoch auch Generalstreiks, bei denen Menschen, die in den verschiedensten Berufen arbeiten, in den Ausstand treten, um politische Forderungen durchzusetzen.
Was ist ein Bundesgerichtsentscheid für einen Streik?
Ein Bundesgerichtsentscheid hält jedoch fest, dass vier Voraussetzungen für einen Streik gegeben sein müssen. Der Streik muss von einer tariffähigen Organisation getragen werden und durch Gesamtarbeitsvertrag regelbare Ziele verfolgen. Weiter darf er nicht gegen die Friedenspflicht verstoßen und auch nicht unverhältnismässig sein.
Was ist der Streik im modernen Sinne des Wortes?
Der Streik im modernen Sinne des Wortes – als gemeinsame Arbeitsniederlegung (lohn-)abhängiger Erwerbsgruppen zur Durchsetzung von Forderungen nach einer Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen – ist eigentlich eine „Erfindung“ der Handwerksgesellen aus vor- bzw. protoindustriellen Zeiten.
Ist die Teilnahme an einem Streik verboten?
Die Teilnahme an einem Streik ist keine Verletzung des Arbeitsvertrages. Maßregelungen durch den Arbeitgeber oder Vorgesetzte wegen der Teilnahme am Streik sind verboten. Der Arbeitgeber darf aus Anlass des Streiks weder abmahnen noch kündigen.
Was ist ein unbefristeter Streik?
Unbefristeter Streik. Üblicher Fall der Arbeitsniederlegung von Arbeitnehmern bei gescheiterten Tarifverhandlungen. Warnstreik. Kurzer Streik in einem Betrieb im Zusammenhang mit laufenden Tarifverhandlungen (sowie etwa Anfang April 2008 bei der Deutschen Post AG) Schwerpunktstreik. Nur die wichtigsten Betriebe eines Tarifgebiets werden bestreikt.
Was sind die Voraussetzungen für einen rechtmäßigen Streik?
Für einen solchen rechtmäßigen Streik müssen allerdings 5 Voraussetzungen erfüllt sein: 1. Voraussetzung eines Streiks: Ein Streik kann rechtmäßig sein, wenn er nicht einfach von beliebigen Gruppen von Arbeitnehmern in die Wege geleitet werden; vielmehr muss er zwingend von einer Gewerkschaft initiiert werden (Art. 9 Abs. 3 GG).
ein langer, spontaner, wilder Streik. ein Streik für höhere Löhne, gegen die Beschlüsse der Arbeitgeber. der Streik der Ärzte (die Weigerung der Ärzte, geplante Behandlungen durchzuführen) einen Streik ausrufen, durchführen, [mit Gewalt] niederschlagen, Streikwerfen. einen Betrieb durch Streik stilllegen. im Streik stehen.
Welche Rechtsfolgen ergeben sich aus einem Streik?
Die Rechtsfolgen aus der Durchführung eines Streik. Wird ein Streik rechtmäßig geführt, dürfen sich aus der Teilnahme der Arbeitnehmer für diese keine beruflichen Nachteile ergeben. Daher ist die Beteiligung am Streik auch kein Grund für eine fristlose Kündigung.
Warum sind die Arbeitnehmer für die Zeit des Streiks nicht verpflichtet?
Gleichzeitig sind die Arbeitnehmer für die Zeit des Streiks auch nicht zur Erbringung einer Arbeitsleistung verpflichtet, haben dann allerdings während der Streikdauer keinen Anspruch auf Lohn oder Gehalt. Die teilnehmenden Arbeitnehmer haben für die Zeit des Streiks Anspruch auf ein Entgelt aus der sogenannten Streikkasse.
Was sind nicht genehmigte Streiks?
Nicht genehmigte, im Rahmen der Tarifautonomie nicht autorisierte Streiks werden als ‚Wilde Streiks‘ bezeichnet. Das Gegenmittel der Arbeitgeber ist die Betriebsstilllegung oder die Aussperrung der betreffenden Arbeitnehmer.
Ist ein Streik verhältnismäßig?
Ein Streik muss wie jede arbeitsrechtliche Maßnahme auch verhältnismäßig sein. Das Arbeitskampfmittel „Streik“ ist deshalb rechtswidrig, wenn es zur Erreichung der von der Gewerkschaft formulierten Ziele offensichtlich ungeeignet, unangemessen oder nicht erforderlich ist!
Ist der Streik rechtswidrig?
Jeder Streik, der nicht von einer Gewerkschaft geführt wird, sondern von einer Gruppe von Arbeitnehmern (wilder Streik) ist rechtswidrig. (2) Der Streik muss sich gegen einen Tarifpartner (Arbeitgeber oder Arbeitgeberverband) richten.
Ein Streik muss verhältnismäßig sein. Das ist zwar Auslegungssache, hat aber Grenzen, zum Beispiel wenn der Nahverkehr über längere Zeit komplett zum Erliegen käme. Der Streik gilt als letztes Mittel zur Durchsetzung der Ziele. Ihm müssen Gespräche der Tarifparteien vorausgehen, die kein Ergebnis erbracht haben.
Wann darf die Gewerkschaft den Streik erst beginnen?
Die Gewerkschaft darf erst den Streik als letztes Mittel im Arbeitskampf erst beginnen, wenn zuvor Verhandlungen gescheitert sind. Der Streik muss verhältnismäßig sein, darf also den Arbeitgeber nicht in der Existenz bedrohen.
Was darf der Arbeitgeber mit dem Streik verrechnen?
Nach dem Ende des Streiks müssen alle Arbeitnehmer auf dem gleichen Arbeitsplatz wie vorher weiter beschäftigt werden. Der Arbeitgeber darf die gestreikte Arbeitszeit nicht mit Stunden von einem Arbeitszeitkonto verrechnen. Der Arbeitgeber darf auch keinen Urlaub mit dem Streik verrechnen.