Kann ein Vorerbe das Haus verkaufen?
Ein befreiter Vorerbe darf Grundstücke, Häuser und Schiffe verkaufen oder belasten – die Einnahmen aus dem Verkauf darf er dann einbehalten. Allerdings darf der Erlös nicht in das Privatvermögen des Vorerben übergehen, sondern muss Teil der Vorerbschaft bleiben.
Wann endet die Vorerbschaft?
Der zunächst eingesetzte Erbe wird nur für eine bestimmte Dauer Erbe (Vorerbe). Das Erbrecht des Vorerben endet mit einem vom Erblasser festgelegten Ereignis, dem sogenannten Nacherbfall (zum Beispiel Tod des Vorerben oder dessen Wiederheirat). Die Erbschaft geht dann automatisch auf den Nacherben über.
Kann Vorerbe Pflichtteil verlangen?
Grundsätzlich haben alle gesetzlichen Erben zumindest einen Anspruch auf ihren Pflichtteil, selbst wenn sie enterbt wurden. Und umgekehrt kann der Nacherbe den Pflichtteil bei Vorerbschaft verlangen, wenn er die Nacherbschaft ausschlägt und grundsätzlich pflichtteilsberechtigt ist.
Was darf ein Vorerbe nicht?
Weil ein Vorerbe nur Treuhänder der Erbschaft ist, hat der Vorerbe die Pflicht den Nachlass getrennt von seinem privaten Vermögen zu verwalten. Ein Vorerbe darf geerbtes Bar-Vermögen beispielsweise nicht auf sein eigenes Konto einzahlen oder geerbte Wertpapiere in sein eigenes Depot überführen.
Welche Rechte hat ein Vorerbe?
Der Vorerbe kann über die zur Erbschaft gehörenden Gegenstände im Grundsatz frei verfügen (§ 2112 BGB). Hat der Erblasser im Testament nichts anderes angeordnet, treffend den Vorerben folgende Beschränkungen und Pflichten: Ersetzung von Mitteln des Nachlasses durch erworbene Gegenstände (§ 2111 BGB);
Kann der Vorerbe den Nacherben bestimmen?
Im Grundsatz ist es nicht zulässig, dass Vorerben Nacherben bestimmen. Denn die Nacherben sind rechtlich nicht Erben des Vorerben, sondern Erben des Erblassers. Also darf eigentlich nur der Erblasser allein bestimmen, wer seine Vor- und Nacherben werden.
Welche Rechte habe ich als Zwischenerbe?
Rechte des Nacherben gegenüber dem Vorerben vor Eintritt des Nacherbfalls↑ die Erstellung eines Nachlassverzeichnisses zu verlangen (§ 2121 BGB); Auskunft über den Bestand der Erbschaft zu verlangen (§ 2127 BGB); Sicherheit zu verlangen (§ 2128 BGB);
Wann Vorerbe?
Wird in einem Testament eine Vor- und Nacherbschaft angeordnet, wird zunächst der Vorerbe Erbe und nach ihm der Nacherbe Erbe (§ 2100 BGB). Der Vorerbe ist echter Erbe, d.h. er tritt gemäß § 1922 BGB in alle Rechte und Pflichten des Erblassers ein.
Hat der Nacherbe einen Pflichtteilsanspruch?
Der Nacherbe erwirbt die Erbschaft (vom Erblasser) erst mit Eintritt des Nacherbfalls. Da auch der Nacherbe nach der gesetzlichen Regelung Erbe ist, hat er keinen Anspruch auf den Pflichtteil. Allerdings kann er gemäß § 2306 BGB die Erbschaft ausschlagen und den Pflichtteil verlangen.
Was ist ein alleiniger Vorerbe?
Der Vorerbe wird Inhaber des kompletten Nachlasses und er wird auch als Eigentümer einer im Nachlass befindlichen Immobilie in das Grundbuch eingetragen. Er ist für die Zeit der Vorerbschaft alleiniger Erbe und muss die Erbschaft in diesem Zeitraum mit niemandem teilen.
Welche Rechte hat ein nicht befreiter Vorerbe?
Ein nicht befreiter Vorerbe darf u. a. keine Grundstücke veräußern, übertragen oder belasten sowie Nachlassgegenstände nicht verschenken. Außerdem darf der nicht befreite Vorerbe Wertpapiere nur mit der Einwilligung des Nacherben hinterlegen.
Was darf der Vorerbe?