Was versteht man unter anticholinergen Nebenwirkungen?
Stoffe oder Arzneimittel, die die Wirkung des Acetylcholins hemmen, also anticholinerg wirken, führen deshalb zu einem charakteristischen Symptomkomplex (anticholinerges Syndrom): Mundtrockenheit (gehemmte Speichelbildung) Erweiterte Pupillen (Akkommodationsstörung, Engwinkelglaukom) Harnverhalt/Blasenlähmung.
Wie wirken trizyklische Antidepressiva?
Wirkmechanismus und Einteilung Trizyklische Antidepressiva hemmen die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin in die Nervenzellen (Synapsen) des Gehirns. Die so vermehrt zur Verfügung stehenden Botenstoffe sollen den für Depressionen typischen relativen Mangel an ihnen ausgleichen.
Was ist Anticholinerges Syndrom?
Unter dem Begriff „anticholinerges Syndrom“ subsumiert man die Symptome, die durch eine Überdosis anticholinerg wirkender Medikamente hervorgerufen werden. Dabei kommt es zur weitgehenden Ausschaltung des Parasympathikus.
Was ist ein Cholinerges Syndrom?
Ein Akutes cholinerges Syndrom (auch muskarinerges Syndrom) ist ein krankhafter Zustand des vegetativen Nervensystems, bei dem der Nervus vagus (Parasympathikus) überstimuliert wird.
Welche Medikamente lösen Delir aus?
Bestimmte Arzneistoffe können ein Delirium auslösen; dazu zählen:
- Opioide.
- Benzodiazepine.
- anticholinerg wirkende Substanzen: tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Neuroleptika, Antihistaminika, Urologika, Antiemetika.
- nicht steroidale Antirheumatika.
- Corticosteroide.
- Antikonvulsiva.
Ist Pregabalin Anticholinerg?
Bei neuropathischen Schmerzen sind Pregabalin und Gabapentin, topisches Capsaicin oder Lidocain Optionen mit geringerer anticholinerger Belastung (6). Inhalative Arzneimittel dürfen bei der Betrachtung von anticholinergen Wirkungen nicht vergessen werden (Tabelle 2).
Was sind die Warnzeichen für das anticholinerge Syndrom?
Weitere Warnzeichen für das anticholinerge Syndrom sind Krampfanfälle, Angst und Unruhe sowie allgemeine Bewegungsstörungen und visuelle und auditive Halluzinationen. Charakteristisch sind auch die typischen Begleitsymptome: Mundtrockenheit, Schluckstörungen, Halsschmerzen, Fieber und eine stark verringerte Schweißproduktion.
Wie kann man dem anticholinergen Syndrom vorbeugen?
Dem anticholinergen Syndrom lässt sich über die richtige Dosierung von Medikamenten und die Meidung der weiter oben genannten Gifte vorbeugen. Speziell vom Konsum aller Opiate, Atropin oder atropinhaltigen Substanzen ist abzusehen.
Was ist die Anwendung der Anticholinergika?
Ein weiteres bedeutsames Anwendungsgebiet der Anticholinergika ist die Parkinson -Krankheit, bei der ein Überschuss an Acetylcholin und ein gleichzeitiger Dopaminmangel vorliegt. Um dieses Ungleichgewicht zu reduzieren, werden anticholinerge Wirkstoffe verabreicht.
Was sind die häufigsten Nebenwirkungen aller anticholinergen Wirkstoffe?
Oft treten Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel, Konzentrationsschwäche, Kreislaufstörungen, Verstopfung, Sehstörungen, Mund- und Hauttrockenheit, Harnverhaltung oder Darmschwäche auf, wobei die Mundtrockenheit die häufigste Nebenwirkung aller anticholinergen Wirkstoffe ist.