Warum haben wir so niedrige Zinsen?
Ein weiterer Grund für die Niedrigzinspolitik ist die hohe Staatsverschuldung vieler Volkswirtschaften. Für ihre Schulden müssen die Staaten Zinsen bezahlen und allein diese Schuldzinsen belasten viele Staatshaushalte enorm. Sind die Zinsen sehr niedrig, können die Haushalte wesentlich leichter konsolidiert werden.
Ist Inflation gut für Schulden?
Inflation nützt Schuldnern und schadet Gläubigern. Denn mit der Geldentwertung schrumpft auch der reale Wert von Forderungen. Der größte Gewinner ist deshalb der Staat. Ist die Inflationsrate höher als der Zins, zu dem er sich Geld geliehen hat, schmelzen seine Schulden auf wunderbare Weise dahin.
Was wird von niedrigen Zinsen erwartet?
Von niedrigen Zinsen wird erwartet, dass die Investitionsschwäche überwunden, deflationäre Entwicklungen gestoppt und das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird. Offenbar kann aber die Geldpolitik diese Ziele nicht allein erreichen, möglicherweise setzt sie sogar falsche Anreize.
Was schätzen Verbraucher während der Niedrigzinsphase?
So schätzen Verbraucher 2018 verschiedene Anlageformen während der Niedrigzinsphase ein: Während Schulden zu machen günstig ist, rentiert sich Sparen durch den Niedrigzins wenig bis gar nicht: Das spüren auch private Anleger, wenn sie ihr Geld auf dem Sparbuch liegen lassen oder in Staatsanleihen investieren.
Was trägt der geringe Zinseffekt bei der Altersvorsorge bei?
Dazu trägt der geringe Zinseszinseffekt bei der längerfristigen Altersvorsorge bei. Eine unmittelbare Folge davon ist, dass Konsumwünsche sofort realisiert und nicht mehr in die Zukunft verschoben werden. Durch die Bankenkrise haben Bargeld und sichere sowie liquide Anlagen an Bedeutung gewonnen.
Was haben die Niedrigzinsen auf Gläubiger und Schuldner?
Niedrige Zinsen haben auf Gläubiger und Schuldner unterschiedliche Auswirkungen. Die Sparquote sinkt, weil es sich angeblich nicht mehr lohnt, zu sparen. Dazu trägt der geringe Zinseszinseffekt bei der längerfristigen Altersvorsorge bei.