Was gilt unter Körperverletzung?
Der Grundtatbestand der Körperverletzung ist in § 223 StGB normiert: (1) Wer eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar.
Ist eine Körperverletzung ein antragsdelikt?
Absolute Antragsdelikte nach StGB sind etwa der Hausfriedensbruch (§ 123 StGB), Beleidigung, üble Nachrede oder Verleumdung (§ 194 StGB) sowie die Verletzung des Steuergeheimnisses (§ 355 StGB). Eine gefährliche Körperverletzung ist kein Antragsdelikt, sondern wird von Amts wegen verfolgt.
Ist schubsen strafbar?
Abhängig von der Intensität und den erlittenen Schäden ist Schubsen als Körperverletzung zu werten. Stößt eine Person eine andere nur leicht von sich, ohne dass dem Geschubsten dabei Schäden entstehen – etwa Hämatome, Prellungen oder Ähnliches – ist das Schubsen nicht als Körperverletzung laut Strafrecht anzusehen.
Was zählt als gefährliche Körperverletzung?
Nach § 224 Abs. 1 Nr. 2 StGB liegt eine gefährliche Körperverletzung vor, wenn die Körperverletzung mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeuges erfolgt. Als Waffe wird ein Gegenstand bezeichnet, der dazu bestimmt ist, einem Menschen erhebliche Verletzungen zuzufügen, indem er auf den Körper einwirkt.
Ist eine Ohrfeige eine Körperverletzung?
Eine Ohrfeige ist ein mit der flachen Hand von der Seite geführter Schlag in das Gesicht einer Person. Durch sie entstehen in der Regel Schmerzen, was mithin bedeutet, dass das körperliche Wohlbefinden herabgesetzt wird. Mithin ist eine Ohrfeige unbestritten als Körperverletzung zu qualifizieren.
Ist gefährliche Körperverletzung ein Offizialdelikt?
Geschütztes Rechtsgut des § 224 StGB ist wie beim Grundtatbestand der Körperverletzung (§ 223 StGB) die körperliche Unversehrtheit. Anders als die einfache Körperverletzung wird die gefährliche Körperverletzung als Offizialdelikt von Amts wegen unabhängig vom Vorliegen eines Strafantrages verfolgt.
Welche Straftat ist ein Antragsdelikt?
Absolute Antragsdelikte können ohne Strafantrag nicht verfolgt werden. Dessen Fehlen stellt ein echtes Verfolgungshindernis dar (wie zum Beispiel auch die Verjährung). Nach deutschem Recht ist beispielsweise der Hausfriedensbruch gemäß § 123 Strafgesetzbuch (StGB) ein solches reines Antragsdelikt.
Ist schubsen eine Beleidigung?
Eine Tätlichkeit ist eine Handlung, durch die der Täter unmittelbar auf den Körper des Opfers einwirkt. Beleidigend wirkt dies, wenn der Handlung ein herabsetzender Sinn innewohnt. Dies kommt beispielsweise bei Ohrfeigen, Schubsen, unsittlichem Anfassen oder Anspucken in Betracht.
Kann man angezeigt werden wenn man jemanden schubst?
Anzeige wegen Schubsen – welche Strafe droht? Eine Anzeige wegen Schubsen kann bei der Polizei erstattet werden. Grundsätzlich kann der Geschädigte, wenn er geschubst wurde eine Anzeige erstatten. Im Verfahren muss dann geklärt werden, welche Folgen das Schubsen hatte.
Wie ist die Körperverletzung strafbar?
Die Körperverletzung ist ein Straftatbestand aus dem 17. Abschnitt des StGB (Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit). Nach § 223 StGB wird, wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Nach § 223 II StGB ist auch der Versuch strafbar.
Wie kann man gefährliche Körperverletzungen begründen?
So können etwa Zigaretten, Schuhe, Latten, sogar Steine und Äste oder Geräte von der heimischen Hantelbank den Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung begründen, wenn sie bei einem Delikt als Waffe zweckentfremdet werden. Die gefährliche Körperverletzung ist per Defintion nicht immer mit Waffengewalt verbunden.
Was ist eine Körperverletzung mit Todesfolge?
Körperverletzung mit Todesfolge: Durch die Körperverletzung wird der Tod des Opfers herbeigeführt. Dabei ist es egal, um welche Art der Körperverletzung es sich handelt. Wichtig ist, dass der Tod nachweisbar ein Resultat der Körperverletzung ist. Das Strafmaß liegt bei einer Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren.
Wie lange kann eine gefährliche Körperverletzung gestraft werden?
Für eine gefährliche Körperverletzung ist die Strafe meist mit einem Gefängnisaufenthalt verbunden. Laut der Vorschrift des § 224 Abs. 1 StGB beträgt das Strafmaß der gefährlichen Körperverletzung sechs Monate bis 10 Jahre Freiheitsstrafe. Im Gegensatz zur einfachen Körperverletzung kann diese Strafe nicht mit einer Geldstrafe umgangen werden.