Was ist der rechtliche Status der Indianer in Nordamerika?
Dietmar Kuegler: Der rechtliche Status der Indianer in Nordamerika ist in Europa von Klischeedenken und völlig falschen Vorstellungen geprägt. Man sieht bis heute die Bilder von Menschen, die gewaltsam unterworfen wurden, denen eine ihnen fremde Lebensweise aufgezwungen wurde, die rechtlos und in Armut ihrer Kultur beraubt wurden.
Wann mussten die Indianer ihre Heimat verlassen?
Mai 1843 mussten die Indianer schließlich ihre Heimat verlassen und zogen von Iowa nach Kansas. Der bewaffnete Widerstand der Indianer gegen Vertreibung und Erniedrigung und gegen die Maschinerie der Amerikanisierung durch die Behörden kam im Laufe der Zeit immer mehr zum Erliegen.
Was waren die Beziehungen zwischen den Indianern und weißen Einwanderern?
Auf Nordamerika konzentriert, waren die Beziehungen zwischen den Indianern und den weißen Einwanderern keineswegs immer von Feindschaft getragen, sondern über lange Strecken freundlich und von gegenseitigen Interessen überlagert.
Wann wurde das indianische Territorium gegründet?
Noch bevor das Land offiziell gegründet wurde, gab es im Jahr 1763 ein erstes separates Territorium für Indianer. Im Rahmen dieses „Proclamation Acts“ wurde den Stämmen ein Gebiet zugewiesen, der die Weißen von den Indianern trennte. Die Wasserscheide der Appalachen sollte die Grenze sein.
Wie zogen sich die staatlichen Institutionen aus den Angelegenheiten der Indianer zurück?
Ab 1953 zogen sich die staatlichen Institutionen zunehmend aus den Angelegenheiten der Indianer zurück, wobei auch jegliche Förderung der oftmals ländlichen und von dünner Infrastruktur gekennzeichneten Regionen entfiel.
Wie viele Menschen sahen sich als Indianer zurück?
Ende 2010 führten sich 5.220.579 Menschen zumindest partiell auf indianische Vorfahren zurück, 2.932.248 sahen sich ausschließlich als Indianer bzw. Ureinwohner Alaskas (Alaska Natives). Seit der letzten Zählung im Jahr 2000 ist die Gesamtzahl derjenigen, die sich als Indianer betrachten, um 27 % gestiegen.