Kann der Chef verlangen minusstunden zu machen?
Der Arbeitgeber kann Minusstunden gegenüber dem Arbeitnehmer nicht ohne Weiteres anordnen. Wenn fixe Arbeitszeiten im Vertrag vereinbart sind, etwa täglich zwischen 9 Uhr und 18 Uhr, kann der Arbeitgeber diese nicht einfach verschieben.
Kann man eine monatliche Arbeitszeit vereinbaren?
Arbeitgeber und Arbeitnehmer können die Arbeitszeit grundsätzlich vertraglich frei regeln. Die Arbeitszeit muss allerdings nicht ausdrücklich vereinbart werden, sondern kann sich im laufenden Arbeitsverhältnis beispielsweise durch eine stillschweigende Vereinbarung der Vertragspartner ändern.
Was bedeutet regelmäßige monatliche Arbeitszeit?
Das heißt also dass bei einer vereinbarten, wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden monatlich 174 Arbeitsstunden erbracht werden müssen. Das heißt also, dass man bei einer 5-Tage-Woche im Schnitt 21,75 Arbeitstage pro Monat leistet.
Ist der Arbeitgeber verpflichtet die Arbeitszeit zu erfassen?
Dies hat der Gesetzgeber in §21 a des Arbeitszeitgesetzes festgelegt. Dort heißt es, dass der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, die Arbeitszeiten der Arbeitnehmer zu dokumentieren. Wenn beispielsweise zwei Kuriere gleichzeitig unterwegs sind, müssen beide die Arbeitszeiten erfassen.
Wer muss die Arbeitszeit erfassen?
Grundsätzlich ist der Arbeitgeber laut § 16 ArbZG verpflichtet, die Zeiten zu erfassen. Allerdings kann er die Zeiterfassung an den Arbeitnehmer delegieren. Die Verantwortung für die korrekte Aufzeichnung der Arbeitszeiten bleibt aber in jedem Fall beim Arbeitgeber.
Wann muss ich Arbeitszeit dokumentieren?
Die Arbeitszeit muss bis zum Ablauf des siebten auf den Tag der Arbeitsleistung folgenden Kalendertages dokumentiert sein, also eine Woche später. Das Dokument verbleibt beim Arbeitgeber und muss bei einer Kontrolle durch den Zoll vorgezeigt werden. Es ist also ratsam, die aktuelle Aufzeichnung griffbereit zu haben.
Ist ein Mitarbeiter mit einem Stundenlohn bezahlt?
Wird ein Mitarbeiter mit einem Stundenlohn bezahlt, tritt für die Zeit der Reise das Mindestlohngesetz in Kraft. Ein Beispiel: Ein Monteur verdient normal 20 Euro in der Stunde. Fährt dieser auf Dienstreise, muss der Arbeitgeber nur während der Ausübung der Arbeit die 20 Euro zahlen.
Wie muss der Arbeitgeber Überstunden bezahlen?
Im Arbeitsvertrag, einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung ist oft geregelt, dass neben der Grundvergütung noch Zuschläge gezahlt. Ohne Regelung muss der Arbeitgeber Überstunden dann bezahlen, wenn diese betriebs- oder branchenüblich bezahlt werden, vgl. § 612 BGB.
Kann ein Arbeitgeber mit mehr als 15 Mitarbeitern ablehnen?
Prinzipiell ja – aber nicht ohne Weiteres. Ein Arbeitgeber mit mehr als 15 Mitarbeitern kann nur wirksam ablehnen, wenn betriebliche Gründe gegen eine Teilzeit sprechen, etwa wenn die Organisation dadurch wesentlich beeinträchtigt wird. die Arbeitsabläufe dadurch gestört werden. die Sicherheit im Betrieb vermindert wird.
Wie darf die tägliche Arbeitszeit ausgedehnt werden?
Gesetzlich festgeschrieben ist, dass die tägliche Arbeitszeit von acht auf zehn Stunden ausgedehnt werden darf, für bis zu sechs Werktage die Woche. Diese Überstunden müssen dann allerdings innerhalb eines halben Jahres auf durchschnittliche acht Stunden pro Werktag ausgeglichen werden.