Kann Apotheke Pille danach verweigern?
Berlin – Gibt ein Apotheker ein Arzneimittel aus religiösen Gründen nicht ab, verstößt er damit nicht automatisch gegen das Berufsrecht – zumindest nicht in dem Fall, dass es in zumutbarer Distanz andere Apotheken gibt, die die Abgabe nicht verweigern.
Kann Apotheke Rezept ablehnen?
Eine Rezeptzurückweisung wäre nur berechtigt, wenn die gesamte Verordnung ungültig ist, z. B. eine erkennbare Fälschung vorliegt oder Stempel und Unterschrift des Arztes fehlen. Die Apotheke muss nach aktueller Vertragslage prüfen, ob ein Rezept „ordnungsgemäß“ ausgestellt wurde.
Wann wird die Pille danach verschrieben?
Nicht zuletzt wird die »Pille danach« auch im Falle einer Vergewaltigung verschrieben. Diese muss zeitnah eingenommen werden. Patientinnen dürfen nicht dazu gezwungen werden, nach einer »willigen« Apotheke zu suchen. Der Apotheker kennt den Anlass der Medikation nicht und muss ihn auch nicht kennen.
Ist die Abgabe der „Pille danach“ verpflichtend?
Die Abgabe der „Pille danach“ auf Rezept, also künftig nur noch an unter 20-Jährige, ist erst einmal verpflichtend. Foto: APOTHEKE ADHOC Für OTC-Arzneimittel gibt es keinen Abgabezwang.
Ist die Verweigerung bestimmter verschreibungspflichtiger Arzneimittel nicht akzeptiert?
Die Verweigerung der Abgabe bestimmter verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus religiös oder weltanschaulich motivierten Gewissensgründen wird von Patientinnen und Patienten nicht akzeptiert und führt zu Beschwerden bei der Kammer. Diese hat das Verhalten der Apothekerin oder des Apothekers berufsrechtlich zu prüfen.
Was ist die Verweigerung der Abgabe von Arzneimitteln aus Gewissensgründen?
Verweigerung der Abgabe von Arzneimitteln aus Gewissensgründen. Nach §§ 8, 17 Abs. 4 Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) besteht die Verpflichtung zur angemessenen Ausführung von Verschreibungen und der Kontrahierungszwang, das heißt die vorbehaltslose Bereithaltungs- und Abgabepflicht bezüglich aller in Deutschland zugelassener Arzneimittel.