Was soll das Theater zeigen und was soll es bewirken?
Das Theater soll nach BRECHT über die politischen Möglichkeiten aufklären und zugleich unterhalten. Es soll den Zuschauer handlungsfähig machen, das Publikum soll erkennen, dass die politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Situation, in der es sich befindet, veränderbar ist.
Wie ist das epische Theater aufgebaut?
Schauspieler wendeten sich ans Publikum, Texte und Bilder wurden eingeblendet, es gab Musikeinlagen und Songs. Bewusst wurde die Identifikation der Zuschauer mit dem Helden torpediert. Das epische Theater will den Zuschauer zu einer distanzierten und kritischen Betrachtung der Ereignisse auf der Bühne führen.
Was versteht man unter klassischem Theater?
Das Publikum wird im klassischen Drama nicht mit einbezogen, sodass nur die Schauspieler auf der Bühne miteinander interagieren. Ziel des klassischen Dramas ist es, dass sich das Publikum mit dem Helden identifiziert und es sich in die Handlung hineinversetzt.
Was ist Episierung?
Episierung ist einfach das Fremdwort für die Technik des ausschnittweisen Erzählens. Das heißt, dass die Stücke des epischen Theaters dem Zuschauer keine Geschichte in ihrer Gesamtheit näher bringen wollen, sondern nur Ausschnitte, damit er gezwungen ist, sich über deren weiteren Verlauf Gedanken zu machen.
Was ist der Verfremdungseffekt?
So kann er der Theorie zufolge eine kritische Distanz zum Dargestellten einnehmen. Der Verfremdungseffekt besteht im Kern darin, dem Betrachter vertraute Dinge in einem neuen Licht erscheinen zu lassen und so Widersprüche in der Realität sichtbar zu machen und eine kritischere und bewusstere Wahrnehmung des Gezeigten zu ermöglichen.
Wie sollen die Funktionen des Verfremdungseffekts untersucht werden?
Die Funktionen des Verfremdungseffekts sollen anhand von zwei Beispielen – dem Gestus des Lachens und den Brecht-Songs – an Brechts Werk Die heilige Johanna der Schlachthöfe untersucht werden. 2. Das aristotelische Theater
Was ist eine Verfremdung von Zuständen?
Verfremdung von Zuständen vollzieht sich mittels der Unterbrechung von Abläufen“ 27, die das Ziel besitzt, „das Vertraute in einen neuen ungewohnten Kontext zu rücken und selbstverständliche Zusammenhänge aufzusprengen“ 28. Als Beispiel für eine solche Verfremdung beschreibt Walter Benjamin folgendes Szenario:
Ist Verfremdung eine Auseinandersetzung mit den Figuren?
Statt der Einfühlung in die dargestellten Figuren soll Verfremdung zu einer Auseinandersetzung des Darstellers und des Zuschauers mit den Figuren führen. Durch Verfremdung wird eine Distanz zwischen den Zuschauern, Darstellern und gespielten Figuren geschaffen. Bühnenbild und Ausstattung dienen ebenso wie die Spielweise diesem Ziel.