Was ist die belgische Haltung gegenüber Deutschland in der Nachkriegszeit?
Mit Pieter Lagrou (2006) lässt sich die belgische Haltung gegenüber Deutschland in der Nachkriegszeit als „eine Frage der moralischen Überlegenheit“ charakterisieren – die Auffassung, dass man nach zwei Besatzungen besser (als die Alliierten) wisse, wie mit den Besiegten umzugehen sei, war weit verbreitet. Am 8.
Wie entwickelten sich die belgischen Streitkräfte in Deutschland?
Wenn dies auch letztlich scheiterte, entwickelten sich die belgischen Truppen in Deutschland zu einem Gradmesser der belgisch-deutschen Beziehungen: die Belgische Besatzungsarmee wurde 1952 zu den Belgischen Streitkräften in Deutschland, die BSD bzw. FBA, deren Rolle nunmehr über Verträge, vor allem im Rahmen der NATO, geregelt wurde.
Wie viele Geiseln wurden in Belgien vollstreckt?
Als Folge der Nachkriegsprozesse gegen deutsche Kriegsverbrecher und belgische Kollaborateure wurden in Belgien von 1.600 Todesurteilen 242 vollstreckt – exakt die Anzahl von Geiseln, die die deutsche Militärverwaltung als „Vergeltungsmaßnahme“ für Widerstandsakte hatte hinrichten lassen.
Wie groß waren die Verurteilungen der belgischen Bevölkerung nach 1945?
Sowohl Kollaboration (über 50.000 Verurteilungen ergingen nach 1945) als auch Widerstand (rund 150.000 Personen wurden als Mitglieder des Widerstands anerkannt) nahmen im Vergleich deutlich zu, blieben jedoch Randerscheinungen. Der übergroße Teil der belgischen Bevölkerung verblieb in den Grautönen des Besatzungsalltags.
Warum wurde Belgien verwüstet?
Nach dem Massaker mit Hunderten Toten wurde der ganze Ort verwüstet. Die französische Zeitschrift „Le Petit Journal“ brachte am 12. Dezember 1915 diese Zeichnung einer Hinrichtung belgischer Zivilisten. Überall in Belgien wurden Häuser niedergebrannt – und vom Ergebnis Postkarten hergestellt.
Wie war die belgische Besatzung besetzt?
Belgien wurde bis auf einen schmalen Küstenstrich besetzt und als Generalgouvernement verwaltet. Die deutsche Besatzung war vor allem um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, die Integration der belgischen Industrie in die Kriegswirtschaft und die kulturpolitische Begünstigung Flanderns („Flamenpolitik“) bemüht.