Welche Aufgabe hat ein Zeuge in einem Strafprozess?
Der Zeuge ist ein persönliches Beweismittel, eine sog. Beweisperson, die in einem nicht gegen sie selbst gerichteten Strafverfahren hinsichtlich eines aufzuklärenden Sachverhaltes Auskunft über die Wahrnehmung von Tatsachen gibt. Dieser berichtet das, was ein anderer ihm aufgrund seiner Wahrnehmung mitgeteilt hat.
Wer darf nicht als Zeuge aussagen?
Wenn Zeuginnen oder Zeugen mit der beschuldigten Person verheiratet sind oder waren oder mit dieser Person verlobt sind, müssen sie überhaupt nicht aussagen. Das Gleiche gilt, wenn sie mit der beschuldigten Person nahe verwandt oder verschwägert sind.
Werden Zeugen namentlich genannt?
Bei der polizeilichen schriftlichen Vorladung des Beschuldigten wird Ihr Name im Normalfall nicht genannt. Sollten Sie als Zeuge benannt werden, wäre Ihr voller Name in der Anklageschrift sichtbar, jedoch nicht Ihre Adresse (Ausnahmen hierzu finden sich in § 68 II StPO ).
Wer ist Zeuge im Strafverfahren?
Ein Zeuge ist eine Person, die im Strafverfahren (siehe Strafverfahren) über ihre Wahrnehmung von Tatsachen durch eine Aussage berichten soll. Der Zeuge ist also dazu verpflichtet, eine wahrheitsgemäße Aussage zu machen. Gegenstand der Zeugenvernehmung sind Angaben zu seiner Person und zur Sache (§§ 68, 69 StPO).
Welche Rechte hat ein Zeuge?
Nach § 48 Abs. 1 StPO sind Zeugen verpflichtet, zu dem zu ihrer Vernehmung bestimmten Termin vor dem Richter zu erscheinen. Sie haben die Pflicht auszusagen, wenn keine im Gesetz zugelassene Ausnahme vorliegt. Eine Zeugenaussage vor dem Gericht ist ein Beweismittel, dass der Wahrheitsfindung dient.
Welche Zeugenschaft gibt es bei der Entscheidungsfindung?
Je nach Art der Zeugenschaft und der Rolle des Zeugen sind dessen Aussagen bei der Entscheidungsfindung mehr Gewicht gegenüber anderen Zeugen zuzumessen: Amtszeuge ist eine Person, die während der Amtsausübung Zeuge eines Vorfalles geworden ist und als Zeuge aussagen kann; Erkennungszeuge ist der Zeuge, der einen Täter wiedererkennen kann;
Welche Rechte und Pflichten hat der Zeuge?
Rechte und Pflichten. Im Rahmen der Beweisaufnahme hat der Zeuge die Pflicht, auf eine gerichtliche Vorladung hin vor Gericht zu erscheinen, wahrheitsgemäß und vollständig über die von ihm wahrgenommenen Tatsachen und Zustände zu berichten und gegebenenfalls seine Aussage zu beeiden oder eidesgleich zu bekräftigen.
Wie ist die Richtigkeit der Zeugenaussage beurteilt?
Die Richtigkeit der Zeugenaussage ist vom Gericht im Rahmen der Beweiswürdigung zu beurteilen. Kein anderes Beweismittel ist so anfällig gegen Verfälschung (Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler, Parteilichkeit). Kann Angaben über Umstände machen, die außerhalb des eigentlichen Tathergangs liegen (Flucht, Annäherung)
Welche Fehler müssen bei der Würdigung der Zeugenaussage berücksichtigt werden?
Fehler der Fragetechnik der Verhörsperson, Mängel in der Wahrnehmung und Speicherung des Erlebten beim Zeugen, aber auch etwaige Lügenhaftigkeit eines Zeugen müssen bei der Würdigung der Zeugenaussage berücksichtigt werden. Zeuge kann jedermann sein, der nicht als Partei bzw.