Das kann dir ein duales Studium in der IT-Branche bringen
Ein Informatikstudium scheint für viele die perfekte Ausbildung – vielleicht auch für Dich.Ein duales Studium der Informatik ist ein Studium, bei dem die Inhalte eines Infromatik-Studiums vermittelt werden, gleichzeitig aber bereits Erfahrungen in der Wirtschaft gesammelt werden. Wenn Du Dich mit realen Anwendungsfällen schon während dem Studium auseinandersetzen möchtest, Dein Wissen aktiv einbringen willst, könnte ein duales Studium das richtige für dich sein. Beim Stöbern in Jobangeboten wirst Du merken, dass viele Unternehmen ihre freien Stellen mit einem Absolventen besetzen möchten, die bereits Berufserfahrung haben – was zunächst quasi unmöglich scheint. Mit einem dualen Studium aber kannst Du nicht nur einen Bachelor vorweisen, sondern auch Praxiswissen und natürlich die gewünschte Berufserfahrung. Ein duales Studium in den Bereichen Informatik und Wirtschaftsinformatik hat einen deutlich höheren Praxisbezug, als die klassischen Studiengänge. So ist ein duales Studium weder ein herkömmliches Studium, noch eine duale Ausbildung.
So kommst du an einen duales Studium
Viele Unternehmen bieten freie Stellen für einen Informatik- oder Wirtschaftsinformatik-Studenten an. Allerdings musst Du Dich – ähnlich wie für eine Ausbildungsstelle – für die freie Stelle bewerben. Das Unternehmen wählt dann einen der Bewerber aus – wenn Du der oder die Glückliche bist, benötigst Du nun nur noch einen Studienplatz. Wenn Du also sowohl einen Studienplatz, als auch eine Stelle für ein duales Studium in einem Unternehmen hast, kann Dein duales Informatikstudium beginnen. Der Aufbau entspricht dabei meist dem Blockmodell. Das heißt, dass sich die Theoriephasen in der Hochschule und die Praxisphasen im Unternehmen im 3-Monats-Rhythmus abwechseln. Hier ein paar Adresse, bei denen du dich für ein Duales Studium informieren kannst:
Der theoretische Teil an der Uni
Der theoretische Teil des Informatikstudiums wird wie gewohnt in einer Hochschule vermittelt. Hier wird Dir mathetmatisches und technisches Know-how vermittelt, welches Du für die Wartung und Konfiguration von Soft- und Hardware benötigst. Auch die Programmierung von Betriebssystemen, Websites oder Datenbanken, sowie Software Engieneering müssen die Absolventen des dualen Informatik beziehungsweise Wirtschaftsinformatik Studiums an der Universität erlernen.
Programmiersprachen
Einen wichtigen Teil im Informatikstudium stellen natürlich auch die Programmiersprachen wie C, SQL oder Java dar – einige davon wirst Du im späteren Berufsleben, aber auch schon während des dualen Studiums benötigen. Wie du siehst, ist dieser Teil des dualen Studiums fast identisch mit einem klassischen Informatikstudium.
Der Praktische Teil
Zusätzlich zum theoretischen Teil kommt beim dualen Studiengang der Informatik beziehungsweise Wirtschaftsinformatik aber auch ein praktischer Teil hinzu. Dieser wird für gewöhnlich in einem Unternehmen absolviert. Hier werden die praktischen Fähigkeiten erlernt. Im wesentlichen kannst du dir diesen Teil ähnlich einer Ausbildung vorstellen.
Die Vorteile eines dualen Studium Informatik überwiegen
Es gibt natürlich Vor und Nachteile wenn man sich für die duale Studienform entscheidet.
Praxishähe
Der größte Vorteil eines dualen Studiums ist unbestreitbar die Praxisnähe. Während der Praxisphase sammelst Du als dualer Student somit bereits während Deiner Studienzeit eine Menge Berufserfahrung. Doch nicht nur das. Du wirst die gelernte Theorie aus der Universität gleich im nächsten praktischen Ausbildungsabschnitt anwenden können – Motivation und Abwechslung sind somit garantiert. Die umfassende Praxiserfahrung kann Dir außerdem bei späteren Bewerbungsgesprächen einige Pluspunkte zuspielen.
Gehalt
Nicht zu vergessen ist bei einem dualen Studiengang aber auch, dass Dir dein Praxisunternehmen während der Studienzeit ein Gehalt zahlt. So lassen sich nicht nur die Studienkosten leichter finanzieren – oft übernehmen die Ausbildungsunternehmen sogar einen Teil der Studiengebühren. Im Praxis- beziehungsweise Ausbildungsvertrag werden daher alle Leistungen und natürlich die Höhe der Vergütung festgehalten.
Zusätzlicher Berufsabschluss
Duale Studiengänge können sowohl ausbildungsintegrierend, als auch praxisintegrierend sein. Besonders interessant ist dabei das ausbildungsintegrierende Studium. Hier erwirbst Du neben Deinem Bachelor of Science zusätzlich einen Berufsabschluss – der meist staatlich anerkannt ist. Anders als Deine Kommilitonen wirst Du also nicht nur einen, sondern gleich zwei Abschlüsse in der Tasche haben.
Übernahmemöglichkeiten
In manchen Fällen muss es aber nicht einmal zu einem Bewerbungsgespräch kommen. Die meisten Unternehmen, die duale Studienplätze anbieten, wollen qualifizierte Nachwuchsführungskräfte ausbilden – die sie natürlich behalten möchten. So kommt es, dass einige duale Studentinnen und Studenten von ihren Praxisbetrieben übernommen werden.
Nachteile eines dualen Studium Informatik
Allerdings gibt es auch ein paar Nachteile, die letztendlich vom Studierenden akzeptiert werden müssen:
Arbeitsbelastung
Der Nachteil, der viele auch vom dieser Studienform abhält, ist die hohe Arbeitsbelastung und Erfolgsdruck, denn es gibt viel zu lernen und in den Kopf zu bekommen, so dass Semesterferien und Urlaubszeiten oft nicht wirklich der Erholung dienen. Während sich Absolventen eines klassischen Informatikstudiums auf die Semesterferien freuen, wissen Absolventen eines dualen Informatikstudiums, dass sie bald wieder ihre Praxisphase haben. Duale Studenten können daher von wochenlangen Ferien nur träumen – ihnen stehen nämlich nur die betrieblichen Urlaubstage zu. Das sind meist lediglich 25 bis 30 freie Tage im Jahr. Aber keine Sorge: Die Unternehmen wissen natürlich von dieser doppelten Belastung und werden die in der Regel zusätzliche Urlaubstage einräumen, damit dich dich auf Klausuren vorbereiten kannst.
Versicherung
Bei einem klassischen Studiengang ohne dualen Bezug, sind Studierende in der “studentischen Pflichtversicherung” versichert. Dies gilt allerdings nicht für duale Studierende. Sie sind laut Gesetzgeber genau so zu behandeln, wie Auszubildende einer Berufsausbildung. Das bedeutet, dass Du, wenn Du ein duales Studium in Informatik oder Wirtschaftsinformatik absolvierst, verpflichtet bist, in der gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung versichert zu sein. Das betrifft aber nicht nur die Praxisphasen, sondern die gesamte Studiendauer.
Schwierigkeiten bei wissenschaftlicher Laufbahn
Während Du Deinen Bachelor machst, wird Dir dieser Nachteil womöglich noch nicht sehr bewusst sein. Allerdings zeigt sich immer wieder, dass Absolventen, die einen dualen Bachelor-Abschluss haben, meist deutliche Schwierigkeiten haben, eine wissenschaftliche Laufbahn als Dozent einzuschlagen. Natürlich wird dafür auch ein Master benötigt – trotzdem ist es als dualer Bachelor meist schwierig, einen wissenschaftlchen Betreuer für die Promotion zu finden.
Ein duales Informatikstudium: Die Verdienstmöglichkeiten und mögliche Zusatzleistungen
Das Studium lässt sich für viele nur durch die Hilfe der Eltern, durch Nebenjobs oder durch BAföG finanzieren. All diese Optionen bringen Nachteile mit sich. Immerhin wollen die meisten Studierenden endlich auf eigenen Beinen stehen, ein Nebenjob kostet meist aber viel Zeit, die eigentlich fürs Lernen nötig wäre und das BAföG muss zu einem bestimmten Teil zurück gezahlt werden. Hier ist ein dualer Studiengang optimal: Eigens verdientes Geld, das nicht in der Theoriephase verdient werden muss und auch ganz bestimmt nicht mehr zurück gezahlt werden muss.
Doch was verdienen Studenten eines dualen Informatik- beziehungsweise Wirtschaftsinformatik-Studiums?
Das Durchschnittsgehalt hängt zudem von der Größe und Art des Unternehmens ab und ob z.B. bestimmte Tarifverträge vorhanden sind. Wird der Studiengang an einer staatlichen Einrichtung absolviert, richtet sich das Gehalt in der Regel nach einem Tarifvertrag. Im ersten Ausbildungsjahr liegt der Verdienst hier im Schnitt bei 918 Euro Brutto, im zweiten bei 968 Euro, im dritten Jahr bei 1014 Euro und im vierten bei 1078 Euro brutto im Monat. Dieser Durchschnittsverdienst ist höher als in vielen anderen klassischen Ausbildungsberufen. Einige Unternehmen bieten aber auch Zusatzleistungen. Diese reichen von einer (teilweisen) Übernahme der Studiengebühren oder des Studienmaterials, über Urlaubs- beziehungsweise Weihnachtsgeld, bis hin zu monatlichen Zusatzzahlungen oder gar Aktienbeteiligung.
Fazit einer dualen Lehre
Informatik oder Wirtschaftsinformatik dual zu studieren, ist für jeden potenziellen Informatik- beziehungsweise Wirtschaftsinformatik-Studenten eine Überlegung wert. Nicht nur, weil die Berufserfahrung auch im späteren Berufsleben fast ausschließlich Vorteile bietet, sondern auch, weil die Finanzierung des Studiums deutlich reibungsloser abläuft. Natürlich hat ein duales Studium auch Nachteile, die es für den ein oder anderen unattraktiv erscheinen lässt. In erster Linie ist aber ein Abwägen zwischen den positiven und den negativen Aspekten wichtig. Es gibt die Möglichkeit den Bachelor oder Master zu machen und somit die Gehaltssummen nochmals zu erhöhen und das Wissen über die (Wirtschafts-)Informatik noch weiter auszubauen. Wenn man nach dem dualen Studiengang den Bachelor/Master machen möchte, kommt natürlich nochmal mehr an Lernaufwand dazu, doch der Fleiß lohnt sich. Der Lange Weg des Lernens und der Abschluss einer dualen Lehre mit abschließendem, eventuellem Bachelor- oder Master-Abschluss zahlt sich aus.