Ist der sorgeberechtigte Elternteil strafbar?
Vereitelt der sorgeberechtigte Elternteil das Umgangsrecht, macht er sich u.U. wegen Kindesentziehung strafbar (§ 235 Strafgesetzbuch). Umgekehrt darf man ein Kind aber nicht zum Umgang zwingen, wenn das Kind dem Umgang tatsächlich ablehnend gegenübersteht.
Kann ein Kind keinen Kontakt zu einem Elternteil haben?
Möchte ein Kind keinen Kontakt zu einem Elternteil, ist dies kein Grund für einen Entzug des Umgangsrecht. Der Anspruch auf Umgang des Elternteils bleibt dennoch bestehen, selbst wenn das Kind nicht möchte. In diesem Fall empfiehlt es sich als Bezugsperson positiv auf das Kind einzuwirken und den Kontakt mit dem Elternteil zu fördern.
Wie kann ich den Umgang zum Elternteil bestimmen?
Ab einem Alter von zwölf Jahren kann ein Kind den Umgang selbst bestimmen. In den Jahren davor kann das Kind nicht selbst entscheiden, ob es den Umgang zum Elternteil pflegen möchte oder nicht. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass es vor Manipulation geschützt werden soll.
Warum entfalle das Umgangsrecht eines Elternteils?
Das Umgangsrecht eines Elternteils entfalle nicht allein deshalb, weil das Kind den Kontakt ablehne, teilt das Justizministerium mit. Bei einer gerichtlichen Regelung seien der Wille des Kindes und das Interesse des Elternteils gegeneinander abzuwägen. Je älter das Kind sei, desto größeres Gewicht habe sein Wille.
Ist diese Ablehnung durch das Kind vorgetäuscht?
Diese Ablehnung durch das Kind kann vorgetäuscht sein, in vielen Fällen äußern sich die Kinder aber wirklich ablehnend zu Umgangskontakten. Es fragt sich, wie mit solchen Fällen umzugehen ist. Einerseits gilt: Lehnt das Kind den Umgang mit dem anderen Elternteil ab, so führt dies nicht zwingend zu einer Versagung des Umgangsrechts.
Warum ist die Kinderrechtskonvention nicht einverstanden?
Manche Politikerinnen und Politiker sind aber nicht mit allen Punkten in dem Vertrag einverstanden. Deshalb gilt die Kinderrechtskonvention dort bisher nicht. Insgesamt besteht die Kinderrechtskonvention aus 54 Artikeln. Darin stehen die Rechte der Kinder. In der Bildergalerie könnt ihr euch zehn Beispiele für Kinderrechte anschauen.
Kann man ein Kind nicht zum Umgang zwingen?
Umgekehrt darf man ein Kind aber nicht zum Umgang zwingen, wenn das Kind dem Umgang tatsächlich ablehnend gegenübersteht. Denn dies würde eine Missachtung des Kindeswillens und damit letztlich eine Gefährdung des Kindeswohls bedeuten.
Wie unterstützt das Jugendamt das Kind aus einer außerehelichen Beziehung?
Stammt Ihr Kind aus einer außerehelichen Beziehung, unterstützt Sie das Jugendamt auch darin, die Vaterschaft des vermeintlichen Erzeugers des Kindes geltend zu machen. Expertentipp: Jugendämter haben bisweilen ein negatives Image.
Wann kommt die Anordnung eines Umgangs gegen den Willen des Kindes in Betracht?
Ab einem Alter von ca. 11 Jahren kommt die Anordnung eines Umgangs gegen den gefestigten Willen des Kindes nicht mehr in Betracht (OLG Schleswig NZFam 2016,29; OLG Stuttgart NZFam 2016,43). Insbesondere betroffene Väter berufen sich oft auf das Vorliegen eines So genannten “PAS-Syndroms” (“Eltern-Entfremdungs-Syndrom”).