Ist die Wahrnehmung von Horrorfilmen unterschiedlich?
Erwachsene sind hinsichtlich ihrer Wahrnehmung von Horrorfilmen sehr verschieden. Das hängt auch von der Persönlichkeitsstruktur ab. Emotionalere Menschen tendieren eher dazu, gesehene Grausamkeiten auch als potentielle Realität gelten zu lassen – was angesichts von Unrechtsregimen und Folter ja nicht abwegig ist.
Wie verarbeiten Horrorfilme das Gedächtnis?
Sie verarbeiten Schmerzempfinden und alles, was als unangenehm empfunden oder abgelehnt wird. Wenn das Gesehene im Gedächtnis gespeichert wird, ist auch die Amygdala beteiligt. Gerade bei Kindern und Jugendlichen können Horrorfilme tiefe Gedächtnisnarben verursachen, also Ängste oder psychische Störungen begünstigen.
Wie reagiert ein Mensch auf Horrorfilme?
Spannend ist: Es gibt weitere, hochindividuelle Reaktionen auf Horrorfilme. Entscheidend dafür, wie ein Mensch reagiert, sind der Entwicklungsstand seines Gehirns und seine Lebenserfahrung. Denn aus diesen beiden Faktoren ergibt sich der emotional-kognitive Denkstil eines Menschen.
Kann man einen Horrorfilm als realistisch einordnen?
Menschen, die einen Horrorfilm als im weitesten Sinne realistisch einordnen, nehmen das Gesehene so wahr, als habe es Effekte auf ihren eigenen Leib und ihr Leben. Diese Art der Wahrnehmung ist oft bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen zu beobachten.
Was ist für Horrorfilme typisch?
Für Horrorfilme jedoch ist der Wechsel zwischen der Ungewissheit und Horrormomenten typisch. „Es liegt immer eine Situation des Unbehagens vor – sowohl für den Zuschauer, als auch für die Protagonisten des Films.
Was ist der entscheidende Mechanismus der Horrorszenarien im Film?
„Der entscheidende Mechanismus hier ist die ‚willing suspension of disbelief‘, auf Deutsch die ‚willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit’“, so Schorr. Heißt: Wir wissen, dass die Horrorszenarien im Film nicht wahr sind und können sie so besser verarbeiten.