Ist Stammzellforschung in Deutschland erlaubt?

Ist Stammzellforschung in Deutschland erlaubt?

Das am 1. Juli 2002 in Kraft getretene Stammzellgesetz erlaubt die Einfuhr und die Verwendung humaner embryonaler Stammzellen zu genehmigungspflichtigen Forschungszwecken.

Warum ist Stammzellenforschung so umstritten?

Weil bei der Gewinnung von embryonalen Stammzellen der Embryo zerstört wird, ist die Forschung mit embryonalen Stammzellen ethisch umstritten. Grundsätzlich geht es um die Frage, ob und ab welchem Zeitpunkt der frühe Embryo als menschliches Wesen schützenswert ist.

Wo ist Stammzellenforschung verboten?

Deutschland, Italien und Irland erlauben die Forschung mit embryonalen Stammzellen nur sehr eingeschränkt. In Polen, Litauen und der Slowakei ist sie verboten. Bulgarien, Kroatien, Luxemburg und Rumänien verfügen über keine spezifische Gesetzgebung (eTabelle).

Warum ist die Forschung an Embryonen verboten?

Das Embryonenschutzgesetz vom 13.12.1990 verbietet bei Strafe jede Verwendung eines menschlichen Embryos zu einem nicht seiner Erhaltung dienenden Zweck. Damit dürfen menschliche Embryonen auch nicht zur Gewinnung von embryonalen Stammzellen verwendet werden.

Was versteht man unter Stammzellenforschung?

Mit der sogenannten Stammzellenforschung (einer Form der Gentechnik), beschreibt man diejenigen Versuche und Forschungen, welche sich mit der gezielten Manipulation von Stammzellen befassen. Im Vergleich zu embryonalen Stammzellen sind die adulten Stammzellen nicht omnipotent.

Ist der Schutz von Embryonen mit der Stammzellenforschung zu vereinbaren?

Das Stammzellgesetz stellt einen Kompromiss zwischen Forschungsfreiheit und Patientenrechten einerseits und dem Schutz frühen menschlichen Lebens andererseits dar. Einfuhr und Verwendung embryonaler Stammzellen ist danach grundsätzlich verboten.

Warum ist die Stammzelle in der Medizin wichtig?

Mit der Forschung an Stammzellen verbindet sich die Hoffnung, Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer, Schlaganfall, Diabetes, schwere Verbrennungen oder gar Krebs zu behandeln. Bei der Parkinson-Krankheit etwa ginge es darum, die Stammzellen zu Dopamin produzierenden Nervenzellen ausdifferenzieren zu lassen.

Warum ist die Stammzellforschung so interessant für die Medizin?

Stammzellen dienen als Baumaterial des menschlichen Körpers. Besonders die regenerative Medizin sieht großes Potenzial in den Stammzellen und der Sicherung dieser aus dem Nabelschnurblut. Forscher*innen gehen davon aus, dass in einigen Jahren viele Erkrankungen mit Stammzellen behandelt werden können.

Wie darf man in Deutschland an Embryos forschen?

Dem Embryos Act zufolge ist zwar die Erzeugung von Embryonen zu Forschungszwecken verboten, die Forschung an humanen embryonalen Stammzellen indes erlaubt. Dazu dürfen Stammzellen aus so genannten überzähligen Embryonen bis 14 Tage nach der Befruchtung und nach vorheriger Einwilligung der Eltern gewonnen werden.

Sollte man an Embryonen forschen dürfen?

Embryonen geforscht werden? Die überraschende Antwort des Philosophieprofessors Wilhelm Vossenkuhl (Ludwig-Maximilians-Universi-tät) lautet Ja. Tanja Kotlorz sprach mit dem 55-jährigen Ethikexperten.

Was wird mit adulten Stammzellen erforscht?

Durch intensive Forschungsanstrengungen gibt es inzwischen eine Vielzahl von Tiermodellen und auch klinischen Studien am Menschen. Beispielsweise wird der Einsatz von neuralen Stammzellen bei Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer untersucht.

Warum sind Stammzellen wichtig für die Forschung?

Insbesondere ES-Zellen können wertvolle Erkenntnisse über die Embryonalentwicklung gewähren. Vor allem möchte man die Mechanismen und molekularen Grundlagen verstehen, die zur Spezialisierung einer totipotenten befruchteten Eizelle oder des sehr frühen Embryos führen.

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