Kann man Sachen verkaufen deren Eigentümer man nicht ist?
Der Verkäufer ist verpflichtet, dem Verkäufer das Eigentum am Kaufgegenstand zu verschaffen (§ 433 BGB). Dies ist dann unproblematisch, wenn er selbst Eigentümer ist. Möglich ist aber auch, dass einem Dritten das Eigentum am Kaufgegenstand zusteht, der Verkäufer aber die Befugnis hat, die Sache weiterzuveräußern.
Unter welchen Voraussetzungen kann ein Nichtberechtigter Eigentum an beweglichen Sachen übertragen?
Gutgläubiger Erwerb des Eigentums, §§ 932 Abs. 1 S. 1
- Rechtsgeschäft i.S. eines Verkehrsgeschäfts.
- Verfügender Nichtberechtigter.
- Verfügender kraft Rechtsscheins legitimiert.
- Kein Abhandenkommen, § 935.
Wann geht geliehenes in Besitz über?
Wer eine bewegliche Sache zehn Jahre lang redlich in Eigenbesitz (§ 872 BGB) hatte, erwirbt nach deutschem Recht das Eigentum (§ 937 BGB). Redlich handelt der Ersitzer nur, wenn er sowohl beim Erwerb des Besitzes als auch während der Ersitzungsfrist in gutem Glauben an sein Eigentum war.
Was passiert wenn man eine geliehene Sache verkauft?
Gemäß § 935 Abs. 1 BGB scheidet ein gutgläubiger Erwerb nämlich dann aus, wenn die veräußerte Sache dem Eigentümer gestohlen wurde, verloren gegangen oder in sonstiger Weise ohne dessen Willen abhanden gekommen ist. In diesem Fall kann der Bestohlene seine Sachen also grundsätzlich zurück erlangen.
Wer ist berechtigt zur Übertragung des Eigentums?
Der Übereignende muss zur Übertragung des Eigentums berechtigt sein. Diese Berechtigung liegt in den folgenden Fällen vor: Der Verfügende wurde von einem Dritten, der Eigentümer ist, gem. § 185 I ermächtigt oder der Dritte genehmigt die Verfügung nachträglich.
Wie wird das Eigentum an einem Grundstück übertragen?
Wird das Eigentum an einem Grundstück übertragen, werden damit gleichzeitig auch alle Bebauungen, die mit dem Grundstück verbunden sind, übertragen. Die Eigentumsübertragung bezieht sich daher auf alle vorhandenen Wohnhäuser und Nebengebäude, die sich auf dem verkauften Grundstück befinden.
Wie erfolgt die Übergabe von Eigentum auf Erwerberseite?
Die Übergabe erfolgt durch den Vertreter als Geheißperson auf Erwerberseite, wobei der Vertretene mit dem Vertreter ein antizipiertes Besitzmittlungsverhältnis vereinbart. Der Übereignende muss zur Übertragung des Eigentums berechtigt sein. Diese Berechtigung liegt in den folgenden Fällen vor:
Ist die Übertragung von Eigentumsvorbehalt zulässig?
Bei der Übertragung des Eigentums an einem Grundstück gem. §§ 873, 925 (sog. „Auflassung“ vgl. § 925 ), sind Bedingungen nicht zulässig. Die Veräußerung eines Grundstücks unter Eigentumsvorbehalt ist daher nicht möglich.