Wann Befangenheitsantrag stellen?
Hat der Angeklagte den Eindruck, der Richter sei ihm gegenüber voreingenommen und habe sich bereits eine Meinung gebildet oder es bestünde eine bestimmte Nähe zur Straftat oder zu anderen Verfahrensbeteiligten, gibt es die Möglichkeit, einen Befangenheitsantrag gemäß § 24 Abs. 3 StPO zu stellen.
Wer entscheidet über einen Befangenheitsantrag?
Verfahren im Zivilprozess Nach § 45 ZPO entscheidet das Gericht über das Ablehnungsgesuch, dem der Abgelehnte angehört – und zwar ohne dessen Mitwirkung. Wird ein Richter beim Amtsgericht abgelehnt, so entscheidet ein anderer Richter des Amtsgerichts, § 45 Abs. 2 ZPO.
Wann kann man einen Richter wegen Befangenheit ablehnen?
Der Angeklagte hat die Möglichkeit, die Befangenheit des Richters zu rügen. Er kann einen Richter oder sogar alle Richter wegen Besorgnis der Befangenheit ablehnen (§ 24 StPO). Dann wird ein Ablehnungsgesuch angebracht, auch bekannt unter der Bezeichnung Befangenheitsantrag.
Was bedeutet Befangenheit eines Richters?
Ablehnungsgesuch: Befangenheit von Richtern, Schöffen oder Sachverständigen. Das Ablehnungsgesuch ist ein wichtiges Instrument der StPO. Dies bedeutet, dass bereits vor Anklageerhebung feststehen muss, welcher Richter ein bestimmtes Strafverfahren behandeln wird.
Kann man eine Richterin ablehnen?
Ablehnung eines Richters. (1) Ein Richter kann sowohl in den Fällen, in denen er von der Ausübung des Richteramts kraft Gesetzes ausgeschlossen ist, als auch wegen Besorgnis der Befangenheit abgelehnt werden.
Wer prüft Befangenheit?
Das Rechtsmittelgericht prüft in eigenem Ermessen nach, ob die in der ersten Instanz vorgetragenen und glaubhaft gemachten Gründe des Ablehnenden die Besorgnis der Befangenheit begründen. Im Einzelfall kann die Ablehnung auch zum „Zünglein an der Waage“ werden und zu einem Freispruch in erster Instanz führen.
Wer kann befangen sein?
In der Praxis haben sich verschiedene Fallgruppen mit einer ausufernden Kasuistik entwickelt: Verfahrensfehler und skeptische Äußerungen über das Prozessverhalten von Verfahrensbeteiligten, Weltanschauliche Einstellungen oder persönliche oder berufliche Interessen am Prozessausgang können zur Befangenheit führen.
Wann ist ein Anwalt befangen?
2. Befangenheit. Befangenheit ist nach der gesetzlichen Definition in § 42 ZPO bzw. § 24 StPO ein Grund, der geeignet ist, Misstrauen gegen die Unparteilichkeit eines Richters (oder anderen Verfahrensbeteiligten) zu rechtfertigen.
Kann man einen Staatsanwalt ablehnen?
Anders als bei Richtern und Sachverständigen gibt es kein eigentliches Ablehnungsrecht gegenüber Staatsanwälten. Dennoch gibt es die Möglichkeit zu erörtern, einen „befangenen“ Staatsanwalt aus dem Verfahren herauszuhalten.
Was dürfen Richter nicht?
(1) Ein Richter darf Aufgaben der rechtsprechenden Gewalt und Aufgaben der gesetzgebenden oder der vollziehenden Gewalt nicht zugleich wahrnehmen. (2) Außer Aufgaben der rechtsprechenden Gewalt darf ein Richter jedoch wahrnehmen 1. Aufgaben der Gerichtsverwaltung, 2.
Wann ist ein Bürgermeister befangen?
Befangenheit liegt vor, wenn der Bürgermeister im Rahmen des Berufungsverfahrens über einen Bescheid, den er selbst erlassen hat, mitwirkt. Allerdings ist der Bescheid deswegen nicht schon nichtig.