Wann darf die Polizei erkennungsdienstlich behandeln?
Nach § 163b StPO ist zur Feststellung der Identität eines Verdächtigen die Durchführung erkennungsdienstlicher Maßnahmen zulässig, wenn die Identität sonst nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten festgestellt werden kann.
Wer darf ED Behandlung anordnen?
Zuständig für die Anordnung einer erkennungsdienstlichen Behandlung im Ermittlungsverfahren sind die Staatsanwaltschaft oder die Polizei, wurde bereits Anklage erhoben das Gericht. Soll zu präventiven Zwecken erkennungsdienstlich behandelt werden, liegt die Zuständigkeit alleine bei der Polizei.
Kann ich eine erkennungsdienstliche Behandlung verweigern?
Kann ich die erkennungsdienstliche Behandlung verweigern bzw. ablehnen? Das ist möglich, aber etwas schwierig, weil solche Maßnahmen auch mithilfe von unmittelbarem Zwang durchgesetzt werden können. Es empfiehlt sich daher, bei Anordnung einer ED-Maßnahme umgehend einen Rechtsanwalt für Strafrecht zu konsultieren.
Wer darf Fingerabdrücke nehmen?
Auch wenn jemand nicht (mehr) Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren ist, darf die Polizei gegen dessen Willen seine Fingerabdrücke nehmen. Doch auch nach Wegfall der eigentlichen Beschuldigteneigenschaft kann die Polizei erkennungsdienstliche Maßnahmen nach der Strafprozessordnung (StPO) durchführen.
Können Fingerabdrücke gelöscht werden?
B.: Einbruchdiebstahl) fünf Jahre und bei der schweren Delikten (z. B.: Raub, Mord) zehn Jahre betragen (wenn nichts Neues hinzukommt). Bsp.: Begeht jemand einen Raub, wird das erkennungsdienstliche Material für zehn Jahre gespeichert.
Wie dürfen Lichtbilder und Fingerabdrücke aufgenommen werden?
Soweit es für die Zwecke der Durchführung des Strafverfahrens oder für die Zwecke des Erkennungsdienstes notwendig ist, dürfen Lichtbilder und Fingerabdrücke des Beschuldigten auch gegen seinen Willen aufgenommen und Messungen und ähnliche Maßnahmen an ihm vorgenommen werden. Die Norm spricht allerdings von Beschuldigten.
Wie lassen sich Fingerabdrücke sichtbar machen?
Bei Stoffen, die keine saugenden Eigenschaften haben, wie zum Beispiel Glas oder Plastik, lassen sich die Fingerabdrücke ganz einfach mit Rußpulver sichtbar machen und mit einer Klebefolie sichern. Aufwendiger ist es bei Papier oder Holz.
Was ist das Haltbarkeitsdatum von Fingerabdrücken?
Sozusagen das Haltbarkeitsdatum von Fingerabdrücken unter normalen Bedingungen im Innenraum. Die „normalen“ Fingerabdrücke entstehen durch den Kontakt der Finger oder Hände mit einem so genannten Spurenträger, also einem Gegenstand, der die Spur „festhält“. Das kann Papier ebenso sein wie Glas oder Kunststoff, eben alles, was man anfassen kann.
Was war die Identifikation der Fingerabdrücke?
Eine Identifikation anhand der Fingerabdrücke war ein praktisches und unkompliziertes Verfahren. Der Siegeszug des Fingerabdrucks führte im 20. Jahrhundert von den Kolonialverwaltungen aus in die Polizeibehörden der ganzen Welt, in Grenzstationen und Einwanderungsbüros.