Wann war der letzte Castor Transport in Deutschland?
Der Castortransport nach Gorleben 2010 – ein Rückblick. Am 9. November erreichte der zwölfte Castorzug aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague das niedersächsische Zwischenlager in Gorleben. Der bislang protestreichste Atommülltransport in der Geschichte der Bundesrepublik war zu Ende.
Wann war der erste Castor Transport?
April 1995
Warum Castor Transport nach Deutschland?
Seit der Novellierung des Atomgesetzes im Jahr 2005 ist der Transport von abgebrannten Brennstäben zur Wiederaufbereitung verboten. Daher finden in Deutschland nur noch Castor-Transporte statt, die bereits aufbereiteten Atommüll aus dem Ausland nach Deutschland zurückbringen.
Warum wird gegen Castor Transporte protestiert?
Atomkraftgegner planen Proteste an der Strecke Nach ursprünglichen Planungen sollte der Transport das 1200 Kilometer entfernte Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben am Freitag oder Samstag erreichen. Der Zug sollte eigentlich am Donnerstagmittag mit den elf Castor-Behältern die Grenze nach Deutschland überqueren.
Wohin fährt der Castor?
Angefahren werden dann die Zwischenlager an den Atomkraftwerken in Biblis, im baden-württembergischen Philippsburg, das Kernkraftwerk Isar im bayerischen Ohu und das im schleswig-holsteinischen Brokdorf.
Was ist im niedersächsischen Ort Gorleben passiert?
Am 22. Februar 1977 überrascht der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht die Republik mit der Entscheidung, im Wendland ein Atommülllager zu errichten. Die Menschen im Wendland sind empört und gehen auf die Barrikaden.
Wie viele Castoren stehen im Gorleben?
Im TBL Gorleben dürfen laut Genehmigung (Stand 2010) maximal 3800 Tonnen Schwermetall mit 2 × 1020 Bq Aktivität und 16 MW Wärmeleistung in Form bestrahlter Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren oder Glaskokillen (verglaste hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente) in Behältern auf …
Warum ist Gorleben nicht geeignet?
Das hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung am Montag bekannt gegeben. In dem auf der Internetseite veröffentlichten Zwischenbericht heißt es, dass die Anlage unter anderem wegen ihrer Instabilität nicht geeignet sei.
Was spricht gegen Gorleben?
(2) Bisher spricht nichts gegen Gorleben. Selbst die damalige rot-grüne Bundesregierung hat im Jahr 2000 im Kernenergie-Konsens bestätigt, dass die bisherigen Ergebnisse der Erkundung einer Eignung des Salzstocks Gorleben nicht entgegenstehen. Seither ist die Erkundung unterbrochen.
Warum Salzbergwerke als Endlager?
Eingelagerter Müll würde so sanft und allmählich umschlossen. Und noch eine Eigenschaft spricht für viele für das Salz: Es ist hitzebeständig. Der radioaktive Müll könnte so in aller Ruhe auskühlen.
Warum braucht man ein Endlager?
In der Kerntechnik bezeichnet Endlager ein Lager, in dem radioaktive Abfälle endgültig und abgesichert auf lange Zeit gelagert werden sollen. Nach menschlichem Ermessen wird aufgrund der langen Halbwertszeiten mancher Radionuklide von diesen Endlagern sehr lange eine Gefahr ausgehen.
Wo sind Endlager in Deutschland möglich?
Neben dem möglichen Endlager Konrad kommt auch Gorleben als Endlager infrage. Seit langer Zeit prüft die Bundesregierung, ob der Salzstock Gorleben als endgültige Lagermöglichkeit geeignet ist. Derzeit wird der Salzstock im Osten Niedersachsens als Atommüll-Zwischenlager genutzt.
Wie funktioniert ein Endlager?
Unter einem Endlager versteht man in der Kerntechnik einen Ort, an dem radioaktive Abfälle sicher eingeschlossen werden und aus dem gerade langlebige Radionuklide auch über geologische Zeiträume von Zehntausenden bis viele Millionen Jahren nicht entweichen dürfen.
Bis wann Endlager?
Nach und nach werden Regionen ausgeschlossen, am Ende entscheidet der Bundestag. Bis zum Jahr 2031 soll der Standort fest stehen, bis 2050 das Endlager bezogen werden können.
Wo wird der deutsche Atommüll gelagert?
Er wird über die ganze Bundesrepublik verteilt zwischengelagert. Aktuell gibt es 16 Standortzwischenlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland, davon drei zentrale Lager im niedersächsischen Gorleben, im nordrhein-westfälischen Ahaus und das Zwischenlager Nord in Lubmin, Mecklenburg-Vorpommern.
Wo soll der Atommüll gelagert werden?
Beim tiefengeologischen Vergraben wird der Atommüll unterhalb des Grundwasserspiegels gelagert. Eine radioaktive Verseuchung des Grundwassers muss unbedingt ausgeschlossen werden. Wenn Wasser mit den radioaktiven Stoffen in Berührung kommt, kann es die Radioaktivität zurück zum Menschen leiten.
Wie viele Atommüll Endlager gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es derzeit drei unterirdische Endlagerstandorte für Atommüll, der kaum Wärme produziert. In zwei davon, Morsleben und Asse, wurde der letzte Müll bereits vor Jahrzehnten eingelagert und danach nichts mehr.
Auf welche Weise können in Deutschland radioaktive Abfälle zur Endlagerung kommen?
Als Endlagerstätten werden etwa Salzstöcke in geologisch stabilen Gesteinsschichten diskutiert. Auch Granit, Tongestein oder Tuff kommen als Wirtsgesteine in Frage. Für schwach- und mittelradioaktive Abfälle wird das Endlager Schacht Konrad gebaut.