Warum gibt es Besonderheiten beim jugendstrafverfahren?
Das Jugendstrafrecht kennt aber nach §§ 45, 47 JGG auch zahlreiche Möglichkeiten einer Verfahrenseinstellung. Eine Besonderheit des Jugendstrafrechts liegt darin, dass auch Verfahrenseinstellungen nach den Vorschriften des JGG genauso wie Verurteilungen in das sogenannte Erziehungsregister eingetragen werden.
Was sind erziehungsmaßregeln im Jugendstrafrecht?
Weisungen im Jugendstrafrecht, die den jugendlichen Straftäter von weiteren Straftaten abhalten sollen. Hierbei kommen v. a. Weisungen zum Aufenthaltsort, zu Arbeitsleistungen (»Sozialstunden«) oder zu sozialen Trainingskursen in Betracht. Die Abgrenzung zu Auflagen als Zuchtmittel ist schwierig.
Was ist das Ziel des Jugendstrafrechts?
Zielsetzung. „Die Anwendung des Jugendstrafrechts soll vor allem erneuten Straftaten eines Jugendlichen oder Heranwachsenden entgegenwirken. Dem oder der Jugendlichen soll – in Abweichung vom Erwachsenenstrafrecht – im Hinblick auf die Entwicklung zum Erwachsenen jugendadäquat begegnet werden.
Sind die Besonderheiten des Jugendstrafrechts gerecht?
Um den Besonderheiten der Jugendkriminalität gerecht zu werden hat der Gesetzgeber das Jugendstrafrecht speziell geregelt. Jugendkriminalität ist als Phänomen ubiquitär und auch grundsätzlich normal, d.h. Jugendliche zeigen eine deutlich erhöhte Delinquenzbelastung gegenüber Erwachsenen.
Welche Strafen gibt es in Deutschland für Jugendliche?
Die Jugendstrafe dauert grundsätzlich mindestens 6 Monate und maximal 5 Jahre (§ 18 Abs. 1 S. 1 JGG). Handelt es sich bei der Tat um ein Verbrechen, für das nach dem allgemeinen Strafrecht eine Höchststrafe von mehr als zehn Jahren Freiheitsstrafe angedroht ist, so ist das Höchstmaß 10 Jahre (§ 18 Abs.
Welche Erziehungsmaßregeln gibt es?
Erziehungsmaßregeln
- soziale Trainingskurse,
- gemeinnützige Arbeiten,
- Betreuungsweisungen durch Sozialarbeiter(innen),
- Täter-Opfer-Ausgleich.
Was gibt es für Erziehungsmaßregeln?
Die Erziehungsmaßregeln finden sich in §§ 9 ff. JGG geregelt. 1 Sie gliedern sich auf in – Weisungserteilung (§ 10 JGG) und – Hilfe zur Erziehung (§ 12 JGG). Letztere umfasst zwei Formen, nämlich – Erziehungsbeistandschaft (§ 12 Nr. 1 JGG) sowie – Heimerziehung oder Erziehung in einer betreuten Wohnform (§ 12 Nr.
Was versteht man unter Diversion?
Die Diversion ist die Möglichkeit der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts (→ BMJ ), bei hinreichend geklärtem Sachverhalt auf die Durchführung eines förmlichen Strafverfahrens zu verzichten.
Wie kann die Jugendphase definiert werden?
In dieser Perspektive kann die Jugendphase “als der entscheidende Lebensabschnitt definiert werden, in dem die in der Kindheit bereits erworbenen individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten so weiterentwickelt und entfaltet werden, daß die für die Übernahme der späteren Erwachsenenrolle wichtigen Kompetenzen erworben werden.” [xx]
Was ist die Jugendsoziologie?
Nach den klassischen Lehrbüchern der Jugendsoziologie wird die Jugend “als Übergangsphase von der Kindheit in die sozialgenerell und endgültig gedachte Rolle des Erwachsenen” [xix] bezeichnet.Die Jugend stellt sich somit als Altersstufe dar und ist wesentlich ein Durchgangsstadium, ein Übergang, eine Vorbereitung auf die erwachsenen
Wie wird die Zuständigkeit der Jugendlichen bestimmt?
Die Zuständigkeit wird nunmehr durch den Wohnort der Jugendlichen bestimmt. Dabei erhält die Jugendstaatsanwältin/der Jugendstaatsanwalt einen nach der Dezernatskapazität räumlich abgegrenzten Bezirk zur Sachbearbeitung zugewiesen, in dem sie/er die Verfahren gegen alle Jugendlichen und Heranwachsenden bearbeitet.
Was sind die Definitionen für Jugendliche?
Jugendliche ▷ Gesetzliche Definition, Schutz & Rechte Jugendlicher. Als „ Jugendliche “ werden jene Personen bezeichnet, die sich altersmäßig in der Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein befinden. Grob definiert also jene Personen, die sich zwischen dem 13. und dem 21. Lebensjahr befinden.