Warum ist es wichtig zu wissen wann ein Strafverfahren beginnt?
Ein Strafverfahren wird dann eingeleitet, wenn der Kriminalpolizei oder der Staatsanwaltschaft bekannt wird, dass vermutlich eine Straftat begangen wurde. Die Staatsanwaltschaft muss jedes Offizialdelikt ( z.B. Körperverletzung, Betrug), von dem sie amtlich Kenntnis erlangt, zur Anklage bringen.
Warum gibt es im Strafprozess ein vor oder Ermittlungsverfahren und ein Zwischenverfahren?
Das Zwischenverfahren ist in § 199–§ 211 StPO geregelt. Im Zwischenverfahren überprüft das Gericht, ob sich aus der Anklageschrift ein hinreichender Tatverdacht im Sinne von § 170 StPO ergibt. Hierdurch soll vermieden werden, dass der Angeschuldigte unnötig der öffentlichen Hauptverhandlung ausgesetzt wird.
Wann beginnt das Strafverfahren?
Meistens beginnt ein Strafverfahren dann, wenn der Polizei (z.B. durch eine Anzeige oder durch eigene Wahrnehmung der Behörde) Umstände bekannt werden, die den Verdacht entstehen lassen, eine noch unbekannte oder bereits bekannte Person habe eine bestimmte Straftat begangen.
Was bedeutet für eine Gerichtsverhandlung?
Wie der berühmte Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick formulierte: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Das bedeutet für eine Gerichtsverhandlung: Auch wenn Sie noch gar nicht den Mund aufgemacht haben, kommunizieren Sie mit dem Gericht durch Ihre Kleidung, Ihre Körperhaltung und durch Ihr Verhalten.
Ist eine Gerichtsverhandlung eine gute Gelegenheit?
Eine Gerichtsverhandlung ist eine gute Gelegenheit, um Ihre ältesten und abgeranztesten Klamotten aufzutragen. Sie können natürlich auch vorher shoppen gehen und sich für Ihren großen Aufritt eine Kapuzenjacke besorgen.
Was sind die Tilgungsfristen für bestimmte Verurteilungen?
§ 46 BZRG sieht Tilgungsfristen zwischen 5 und 20 Jahren für bestimmte Verurteilungen vor. Im Folgenden ein Auszug der wichtigsten Angaben: 5 Jahre Geldstrafen bis einschließlich 90 Tagessätze und Freiheitsstrafen /Strafarrest bis zu drei Monaten (wenn keine weiteren Vorstrafen vorhanden)
Ist jede Vorstrafe öffentlich einsehbar?
Allerdings ist nicht jede Vorstrafe auch für jedermann öffentlich einsehbar, denn nicht alles, was im Bundeszentralregister beim Bundesamt für Justiz eingetragen ist, wird auch in das Führungszeugnis übernommen. Ein solches müssen Betroffene zum Beispiel ggf. bei potentiellen Arbeitgebern vorlegen.