Warum mit anderen über den Glauben reden?
Der Austausch mit Menschen der anderen Religion macht sensibel für die Fragen und Bedürfnisse der anderen, stärkt aber auch die Auskunftsfähigkeit über den eigenen Glauben. Wenn ich mit anderen über den Glauben rede, muss ich wissen, wo ich selbst stehe, was mein Glaube ist.
Was ist eine religiöse Psychose?
Psychosen gehen häufig mit religiösen Wahnvorstellungen einher. Einige Erkrankte sind davon überzeugt, selbst Jesus, Gott oder der Teufel zu sein. Letztlich gehe es dabei um existenzielle Fragen des Menschseins, erklären Therapeuten. Überirdisch und überaus irdisch – Glaube prägt ganze Gesellschaften.
Was meinen wir wenn wir von Glauben sprechen?
Wir werden erfahren: Unser Leben bekommt Halt und Festigkeit. Wenn wir von Gott sprechen, meinen wir ein Geheimnis, das unserem Leben Orientierung, Halt, Festigkeit und Schönheit gibt. Pater Eberhard von Gemmingen SJ. Zum Autor:Pater Eberhard von Gemmingen SJ ist 1936 in Bad Rappenau geboren.
Wie definiert man Wahn?
Bei Wahn handelt es sich um eine Fehlbeurteilung der Realität, bei der sich die Betroffenen ganz sicher sind, dass sie z.B. verfolgt oder von anderen hintergangen werden, ohne dass es dafür objektive Beweise gibt. Wahn tritt bei 2 % – 3 % aller Menschen als isolierte Störung auf.
Was ist der Ausgangspunkt des Glaubens?
Anders gesagt: Der Ausgangspunkt des Glaubens ist, von außen betrachtet, rein subjektiver Art, weil sich die für den Glauben entscheidenden Dinge im Herzen eines Menschen abspielen, sicherlich begleitet von Erfahrungen und Erlebnissen, die aber auch nur subjektiv erlebt und gedeutet werden.
Warum gab es im christlichen Glauben keine Veränderungen?
Im christlichen Glauben gab es bei den Vorstellungen von Gott in den 2000 Jahren seit Jesus kaum Veränderungen. Die Entwicklung des zunehmend naturwissenschaftlich bestimmten Weltbilds beginnt sich nur zögernd auf den Glauben auszuwirken. In letzter Zeit wird mit positiver Bewertung von einer Evolution auch des Glaubens gesprochen.
Wie wird der eigene Glaube erklärt?
Andererseits wird der eigene Glaube oft mit Hilfe von Negationen erklärt, also durch Abgrenzungen gegenüber anderen Auffassungen (oder von Teilen derselben). Dann glaubt jemand sozusagen etwas anderes (oder anders) als andere Gläubige.
Welche Inhalte und Formen des Glaubens an Gott haben sich geschichtlich entwickelt?
Die heutigen Inhalte und die Formen des Glaubens an Gott haben sich geschichtlich entwickelt. Sie beruhen auf Einsichten aus religiösen Erfahrungen, die Menschen gemacht und beschrieben haben. Persönlich sind sie von sozialisationsbedingtem Erleben und dessen deutender Verarbeitung in der jeweiligen Zeit geprägt.