Warum rede ich in Gedanken mit mir selbst?
Beim inneren Sprechen unterhalten wir uns lautlos mit uns selbst. Die Stimme, die wir dabei im Kopf hören, ähnelt häufig unserer eigenen, wenn wir nach Außen sprechen. Diese Selbstgespräche weisen einige Parallelen zu Dialogen mit anderen Menschen auf. Wir äußern Gefühle und Gedanken, diskutieren und wägen ab.
Was kommt zuerst Sprache oder Denken?
Bestimmt die Sprache unser Denken oder unser Denken die Sprache? Während seit gut 100 Jahren die Annahme gilt, dass es die Sprache sei, die das Denken formt, kehren drei Forscher nun zu einer alten Idee zurück, die besagt: Erst kommt der Gedanke, dann seine sprachliche Realisierung.
Was hat Sprache mit Denken zu tun?
Sprache sei das „bildende Organ der Gedanken“, so formulierte es Anfang des 19. Jahrhunderts der Sprachwissenschaftler Wilhelm von Humboldt (1767-1835). Sie sahen die Sprache als Grundlage jedes Gedankens – ohne Sprache sei Denken unmöglich. Dass das ganz so nicht sein kann, wissen wir aus dem Alltag.
Wie können Taubstumme Denken?
Hauptsächlich denke sie dabei in Bildern und Gesten wie in der Gebärdensprache. Wenn sie etwa an ein Auto denke, sehe sie innerlich gleichzeitig das Bild von einem Auto vor sich und auch die dazugehörige Gebärde, nicht aber das deutsche Wort, berichtete Monika Mück-Egg von ihrer Denkweise.
Wie die Sprache das Denken formt?
Die Muttersprache prägt die Wahrnehmung und die Denkstruktur eines Menschen viel stärker als bislang angenommen. So können Menschen, die mit einer Sprache ohne Zahlen aufwachsen, auch gedanklich eine unterschiedliche Anzahl von Gegenständen nicht unterscheiden.
Kann Sprache die Wirklichkeit verändern?
Sprache formt Denken und soziale Wirklichkeit. Sie lässt soziale Welt entstehen und erzeugt Vorstellungswelten beim Gegenüber. Auch prägt die Sprache die Wirklichkeitswahrnehmung. Dass Sprache Einfluss auf die Wirklichkeit hat, leuchtet mit Blick auf die Trauung im Standesamt unmittelbar ein.