Warum sind Preisabsprachen zwischen Unternehmen verboten?
Sie verzerren den freien Wettbewerb und beeinträchtigen ihn nachhaltig. Übrigens: Der Wettbewerb wird ebenfalls verzerrt, wenn ein Anbieter bzw. Hersteller durch niedrige Preise, die unter den eigenen Herstellungskosten liegen, versucht, die Konkurrenten vom Markt zu verdrängen.
Wann liegt eine Preisabsprache vor?
Preisabsprachen sind wettbewerbswidrige und unzulässige Vereinbarungen zwischen Herstellern verschiedener Waren und Dienstleistungen, um eine ganz bestimmte Preisstufe für ihre Produkte durch Höchstpreise oder Mindestpreise zu erreichen und zu koordinieren.
Bei welchen Waren oder Dienstleistungen der Verbraucher Preisabsprachen befürchten muss?
Händler und Markenhersteller sollen Untergrenzen für die Preise von Süßwaren, Kaffee und Tierfutter festgelegt haben, glauben die Wettbewerbshüter. Am Bonner Amtssitz laufen Verfahren wegen möglicher Preisabsprachen in der Süßwarenbranche, im Drogeriemarkt, aber auch bei Wurstwaren und Kaffee.
Sind alle Kartelle verboten?
Nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz) sind Kartelle als wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen grundsätzlich verboten. Die vorsorgende Genehmigung von Kartellen als Erlaubniskartelle (3 Jahre erlaubt) und Widerspruchskartelle (dem Kartell nicht widersprochen) wurde 2005 aufgegeben.
Warum sind Mittelstandskartelle nicht verboten?
Das gilt in Bezug auf die Produktionsmöglichkeiten, den Vertrieb, den Einkauf sowie bezüglich der Materialbeschaffung, in denen die Großen den KMU meilenweit voraus sind. Das ist der Grund, weshalb das in Deutschland geltende Kartellverbot für KMU teilweise aufgehoben wurde.
Wer ist vom Kartellrecht betroffen?
Von dem deutschen und europäischen Kartellrecht sind fast alle Unternehmen betroffen – und damit sind nicht nur große Unternehmen gemeint, sondern auch mittelständische.