Warum werden psychisch erkrankte Menschen häufig stigmatisiert?
Das Wort Stigma kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt Wundmal. Häufig fällt der psychisch kranke Mensch durch ein krankheitsbedingt verändertes Verhalten und Erleben auf und weicht somit von allgemeingültigen gesellschaftlichen sozialen Normen ab.
Wie entsteht ein Stigma?
Stigmatisierung bzw. der Ausdruck der Abwertung von Einzelnen oder Gruppen entsteht, indem die „normale“ Gesellschaft von einer Norm ausgeht, von dieser Einzelne oder diese Gruppe durch ein bestimmtes „negatives“ Merkmal abweicht.
Warum werden psychisch Kranke ausgegrenzt?
Obwohl rund ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland einmal pro Jahr von einer psychischen Krankheit betroffen ist, ist diese oft Ursache von sozialer Ausgrenzung. Dies hat vor allem im Unwissen über psychische Erkrankungen sowie im oft fehlenden Umgang mit Betroffenen seine Ursache.
Was sind die Folgen von Stigmatisierung?
Die Stigmatisierung älterer Menschen mit psychischen Erkrankungen führt zur Entwicklung negativer Einstellungen, wie z.B.: • zu Vorurteilen, wie der allgemein akzeptierten Meinung, psychisch kranke Menschen seien gefährlich, schwach, unzurechnungsfähig und hätten einen schlechten Einfluss.
Was ist die Hauptfunktion von Stigmata?
∎ Stigmata regulieren den sozialen Umgang zwischen den Gruppen der Gesellschaft, insbe- sondere zwischen Majoritäten und Minoritäten. Dazu gehört auch der Zugang zu knappen Gütern wie Berufschancen, bestimmter Status etc. ∎ Stigmatisierungen können die Funktion einer Systemstabilisierung haben.
Warum ist Stigmatisierung eine psychische Erkrankung?
Als Mensch mit psychischer Erkrankung ist es nicht einfach einen Job oder eine Wohnung zu bekommen. Stigmatisierung ist deswegen eine Art Krankheit, weil sie den Heilungsprozess behindert und eine frühzeitige Diagnose & Behandlung vereitelt. Sie verhindert eine soziale Teilhabe von Betroffenen, die doch für die Genesung so wichtig ist.
Was sind psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft?
So sind psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabu, über das viele Menschen ungern sprechen und zu dem sie auf Distanz bleiben möchten. Eigene psychische Probleme werden häufig verdrängt und vor anderen verheimlicht – und mit anderen Menschen, die psychische Probleme haben, möchte man ungern etwas zu tun haben.
Wie geht es mit dem Stigma?
Oft geht es dabei um Vereinfachung und Abgrenzung. Indem wir jemanden oder etwas stigmatisieren, vereinfachen wir die Realität. Das Stigma ist dabei eine Zuschreibung von bestimmten Eigenschaften und Merkmalen, die Situationen vorstrukturieren und uns die Einstellung darauf erleichtern.
Wie entsteht eine psychische Erkrankung?
Auch wie sich jemand die Entstehung einer psychischen Erkrankung erklärt, kann zu Vorurteilen und Stigmatisierung beitragen. Aus fachlicher Sicht entstehen psychische Erkrankungen durch ein komplexes Zusammenspiel biologischer, genetischer, psychischer und sozialer Faktoren.